14.12.2003 - von Cairns nach Cooktown
Der Flug verlief sehr angenehm. Ich hatte einen 2-er Platz am Fenster für mich und konnte mich entsprechend bequem betten. Zwei Filme und ein wenig rumdösen später waren wir endlich wieder in Australien. In Cairns angekommen und durch alle obligatorischen Einreisekontrollen gelotst, standen wir also am Flughafen. Erste Aufgabe : Unser Auto aufgabeln. Dies war leider nicht am Flughafen abzuholen, sondern im Citydepot von Herz. Aus der Frau am Schalter mit den Bustransfers in die Stadt wurden wir nicht so ganz schlau. Als wir die Adresse nannten, wo wir hinwollten, sagte sie schlicht : Nee, da fahren wir nicht hin. Ohne die gute Frau weiter mit Fragen zu belästigen, haben wir uns ein Taxi genommen. Nach kurzer Fahrt wurde es auch klar, warum der Citybus uns nicht geholfen hätte. Das "Citydepot" für die größeren Fahrzeuge von Herz ist beim Flughafen direkt um die Ecke und nicht wirklich in der City. Naja. Der Taxifahrer hat uns direkt vor der Tür abgeladen (und war gar nicht böse über die sehr kurze Fahrt, das habe ich in Deutschland auch schon anders erlebt). Leider war diese Tür auch ziemlich verschlossen. Ein Schild besagte : Wir haben immer auf, außer Sonntags. Und tadaaa, heute war Sonntag. Sollte da jemand bei der Planung etwas entscheidendes übersehen haben ? Nach fünf etwas ratlosen Minuten hielt plötzlich jemand ein und fragte, was wir denn hier wollten. Nachdem wir unser Leid geklagt hatten, meinte er, das hier wäre ja das Depot für die Campervans. Das für die Jeeps sei ein wenig die Strasse runter auf der anderen Seite. Toll. Er war super freundlich und hat uns dort sogar hingefahren. Nach kurzer Zeit ist hier sogar jemand erschienen, der uns unser Auto ausgehändigt hat. Einen Toyota Jeep, der eher wie ein aufgemotztes Stadtauto aussah. Hm, ob der für die Tour in den Norden das richtige war ? Egal, ausprobieren.
Zuerst sind wir allerdings nach Cairns reingefahren um mal einzukaufen. Ein wenig zu Knabbern und viel zu Trinken sollte man schon dabei haben, wenn man so lange Strecken unterwegs ist. Nach Einkauf im Woolie sind wir noch ein wenig die Promenade entlanggeschlendert und haben mal verglichen, wie es so vor 2 Jahren ausgesehen hat. Zumindest der Strandabschnitt und der Bereich zum Bootshafen hat sich immens gewandelt. Die ganzen Anlagen und Schwimmbecken, die jetzt dort angelegt sind, sahen auch recht neu aus. Nach einem Kaffee und einem Toast in einem der Straßenkaffees haben wir uns dann endlich in Richtung Norden in Bewegung gesetzt. Es waren auch schon fast 12 Uhr und wir hatten noch einiges zu fahren. Nicht jedoch ohne vorher den Sommer ausgerufen und auf kurze Klamotten gewechselt zu haben. Endlich tolles Wetter ! Die Fahrt ging leichter von der Hand wie gedacht. Man war sofort mit dem Fahren auf der falschen Straßenseite vertraut, wie als wenn man das immer macht. Komisch eigentlich. Allerdings die tägliche Blinker-Scheibenwischer-Verwechslung wurde zum Running Gag. Wir sind recht zügig aus Cairns raus, an der Küste entlang Richtung Port Douglas gefahren. Immer begleitet von fantastischen Aussichten auf tolles blaues Meer. Weiter an Port Douglas vorbei ging es Richtung Daintree und der Daintree Ferry. Wir wollten ja nach Cape Tribulation und dort weiter über den Bloomfield Track nach Cooktown. Bis hier oben hin zur Fähre war auch alles geteert und das Fahren kein Problem. Vor der Fähre haben etliche Anbieter von Krokodil-Touren ihre Quartiere aufgeschlagen. Das wollten wir zumindest auf der Rückfahrt auch noch machen. Auch nach der Fähre den restlichen Weg zum Cape Tribulation war die Straße zwar teilweise recht eng und kurvig aber geteert und sehr gut befahrbar. Endlich kam dann nach ewigen Zeiten der Moment. Die Straße hört auf, der Track fängt an. Es war nicht so schwer zu fahren. Es war eigentlich recht gut geschottert und einfach nur staubig. Die Flussdurchfahren hatten sich bis auf 2 auch erledigt, da wir den trockensten Moment des Jahres erwischt hatten. Alles wartete auf Regen, aber die Regenzeit wartete noch ein wenig ab. Allerdings bedeutete schon die erste Flussdurchfahrt auch das Ende des Weges für alle normalen PKW (von denen wundersamer Weise recht viele hier unterwegs waren ! Wenn das die Vermieter gewusst hätten). Ab hier hatten wir den Weg für uns und unseren 4WD alleine. Nach etlichen steilen und kurvigen Ecken (wenn das ein wenig matschig gewesen wäre, hätte man da bestimmt hin und wieder ein kleines Problem bekommen) sind wir schließlich am Nachmittag wieder in bewohntem und bebautem Land angekommen. In der Aborigine-Siedlung sind wir kurz zu den Bloomfield Falls abgebogen. So richtig spektakulär wars jedoch nicht. Dafür war zu wenig Wasser unterwegs. Wir sind nun schnurstracks zu unserer Bleibe im Regenwald gedüst. Die Mungumby Lodge ( www.mungumby.com) liegt ca. 30 Minuten Fahrt (mit meinen bescheidenen geografischen Kenntnissen würde ich mal sagen südlich) von Cooktown entfernt und idealerweise ganz beim Lions Den Pub mitten im Wald. Die Zufahrt zur Lodge war fast schwerer zu fahren, wie der Track von dem wir gerade kamen.
Schon in den ein oder zwei Stunden vorher hatte es ein wenig zu nieseln begonnen. Als wir nun auf der Zufahrt zur Lodge ankamen öffnete der Himmel seine Schleusen und es goss wie aus Eimern. Recht interessant war, wie schnell sich alle Pfützen und Wasserlöcher auf der Straße mit Wasser füllten und den Weg verdammt glitschig machten. Im strömendem Regen kamen wir nun an um festzustellen, das gerade im Haupthaus eine Weihnachtsfeier mit Leuten aus Cooktown stattfand. Die waren schon gut von innen befeuchtet und auch ganz happy, das es jetzt endlich mal am regnen war. Wir haben in der Zwischenzeit schon mal unsere Hütte in Beschlag genommen und uns später, als die Schnapsnasen (ich sollte besser sagen Biernasen) abtransportiert waren mit den Hausherren bekannt gemacht. Vom ersten Moment an wurden wir aufs herzlichste aufgenommen und ver- und umsorgt. War irgendwie wie zu Hause bei Muttern :-). Nach einer kurzen Vorschau was man in der Gegend so alles machen kann gabs ein schönes australisches BBQ und wir haben uns dann auch zügig zur Ruhe begeben, da dieser 48-Stunden-Tag (der ja am Tag vorher morgens in Hong Kong begonnen hatte) so langsam doch Wirkung zeigte.
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