07.01.2009 - Ab nach Perth

Heute war Start der letzten Etappe der Reise. Abflug in den Westen.

Wir haben es gemütlich angehen lassen, noch ein paar Postkarten gekauft und einen Kaffee eingeworfen. Dann haben wir das Auto letztmalig vollgetankt und sind zum Flughafen. Das Auto haben wir irgendwo in der Nähe eines Hertz Schildes abgestellt und den Schlüssel drinnen im Flughafen in die bereitstehende Box geworfen. Unser Auto war zumindest das einzige Vollverdreckte, was jetzt auf dem Parkplatz zwischen all den geputzten Autochens stand. Super Bild.

Das Einchecken war recht entspannt. Ich liebe ja solche Flughäfen. Eine Tür mit Abflug, direkt daneben die Tür für Ankunft. Ein Schalter zum Einchecken, eine Tür aufs Rollfeld. Und fertig. Kein Betrieb, keine Hektik.

Der Flug war mal wieder recht entspannt, wenn auch sehr voll. Nach kurzer Verwirrung, wie viel Zeitverschiebung denn nun jetzt wieder draufzurechnen sind (ne halbe Stunde !), sind wir pünktlich in Perth angekommen. Am Flughafen wurde umgebaut. Aussteigen war aufm Rollfeld und man musste draußen ums Gebäude rum, zum Haupteingang ins Gebäude wieder rein und zur Aufnahme des Gepäcks marschieren. Interessant.

  

Wir haben uns dann am Touri Schalter einen Airport-Shuttle besorgt und haben uns in die Stadt kutschieren lassen. Dabei konnte man schon sehen, das unser Hotel an der Barrack Street so ziemlich der zentralste Standort war, den man sich vorstellen kann. So ziemlich alles, was es unter die Rubrik "interessant" in den Reiseführer geschafft hatte, war in Gehweite zur Barrack Street. Sehr nett.

Bezug im Hotel war schnell erledigt. Der Laden war OK. Modern eingerichtet und Zimmer recht groß. Die zentrale Lage war auch nicht zu Toppen (Medina Barrack Plaza).

Es war jetzt mittlerweile Nachmittag und so langsam machten sich die Geschäfte daran zu schließen. So mit richtig langen Öffnungszeiten hatten die es auch in Perth nicht so. Ein Teil der Läden machte um 17 Uhr zu, der Rest spätestens um 18 Uhr.

Wir haben uns vom Hotel aus einfach geradeaus ins Gewühl gestürzt. Also zum Shoppen gabs hier auf alle Fälle genug. Aber selbst das große Kaufhaus Myers machte um 18 Uhr dicht. Wir haben es nur noch in die Tourist Info geschafft. Dort haben wir noch ein paar Prospekte von ein paar Stationen auf unserer geplanten Route eingesackt. Von Kalgoorlie bis Margaret River war so ziemlich alles dabei.

  

Die Barrack Street runter in Richtung Wasser läuft man auf einen netten Park zu, der ein wenig Ruhe im Verkehrsgetümmel verspricht. Das sind die Gardens vom Gericht, wenn ich das richtig gesehen habe. Einmal hindurch und unten wieder raus lohnt sich. Ist wirklich nett angelegt. Von hier aus ist es auch nicht mehr weit bis zu den Piers. Da gibts zum einen die Anlegestellen der verschiedenen Schifffahrtsunternehmen, ein paar Läden und Kneipen und den Belltower, der schon von weitem ins Auge sticht.

In dieser architektonisch recht interessanten Konstruktion ist das Glockenmuseum beheimatet. OK. Wer schon mal im Kölner Dom den "Dicken Pitter" gesehen hat, dem können diese Glöckchen hier recht egal sein, aber wer sich grundsätzlich dafür interessiert, dem wirds wohl gefallen.

Nach einer Bierpause haben wir uns langsam auf den Rückweg begeben. Entlang der Bucht kann man von hier aus den Hügel mit dem Kings Park sehen. Das war uns aber für den Nachmittag entschieden zu weit und so sind wir, um nicht wieder die Barrack Street hochzugehen, ein paar Parallelstraßen weiter links (vom Pier aus gesehen) hermarschiert. Als die Geschäfte so langsam weniger wurden war die Gegend nicht mehr so toll. Wir sind dann beim ehemaligen Entertainment Center rausgekommen. Ich vermute mal "ehemalig", weil die Bude so aussah, als ob da länger schon nix mehr stattfindet.

Hier war auch die Bahnlinie. Über die Überführung über die Bahn drüber standen wir im Stadtviertel Northbridge. Einmal um die Ecke gebogen hatten wir dann auch mit schlafwandlerischer Sicherheit die zentrale Kneipen und Barstraße getroffen.

  

Hier war so ziemlich alles an Stilrichtungen zu finden, was das Herz begehrt. Wir hatten schon mal grob ne kleine Vorauswahl getroffen und ein Mexikaner stand ganz oben auf der Liste. Gegen Ende haben wir auch den "The Brass Monkey" - Pub gefunden. Ein großer Laden in einem alten Eckhaus über mehrere Etagen.

Da es aber noch ein kleinwenig Zeit bis zur passenden Essenszeit war und wir uns auch noch umziehen wollten, sind wir zum Hotel zurück.

Später wieder auf dem Weg zurück sind wir an einer Ecke noch hängen geblieben, wo so etwas wie eine Freiluftausstellung war. Hier wurden riesige Drucke ausgestellt. Das ganze stand unter dem Motto "The World From Above" und die Bilder zeigten Landschaften, Orte, Menschen, Tiere, Industrieanlagen und und und, aber alles aus einer erhöhten Perspektive aufgenommen. Manchmal sah die Höhe aus, wie von nem Kran, manchmal wars aus nem Flugzeug. Aber wie auch immer, waren da ganz fantastische Bilder bei.

Als wir uns hier losgerissen hatten, haben wir das Brass Monkey angesteuert. Dort war das Restaurant aber irgendwie geschlossen. Die Frau, die wir da angetroffen haben, faselte irgendwas vom "Problem mit dem Gas". Na, egal. Also sind wir zum früher schon ausgeguckten Mexikaner. Da haben wir uns erst draußen niedergelassen. Als wir bei der Bestellung dann jeder ein Bierchen geordert haben, meinte unser Kellner, nein, für draußen hätten sie keine Alkohollizenz. Wenn wir Bier trinken wollten, müssten wir uns drinnen nen Platz suchen. Komische Gesetze haben die Aussies.

Der erste Schwung der Bestellung, der große Nachoteller als Vorspeise, kam schnell und war gut. Dann war erst mal Sense. Uns wars nicht so schlimm, da wir noch ausgiebig in den Reiseführern geschaut haben, was man noch in Perth und Umgebung machen kann. Als aber so nach ner Stunde um uns herum die Aufräumarbeiten losgingen und Stühle hochgestellt wurden und die Tische von draußen reingeholt wurden sind wir doch stutzig geworden.

  

Wir haben unseren Kellner mal herbeizitiert und der is aus allen Wolken gefallen, das wir noch garkein Essen bekommen hatten. Er ist daraufhin in die Küche gestürmt und hat erst mal die Leute, die schon halb im Feierabend waren, wieder an die Arbeit gesetzt. Dann kam er zurück, versicherte das es in 10 Minuten soweit wäre und meinte, er würde uns dafür jedem ein Bier spendieren. Yo. Warum nicht, gerne.

Später kam dann das Essen und war auch wirklich reichlich und gut. Dann kam unser Kellner wieder und meine plötzlich zu uns nochmal Entschuldigung und das er uns das Essen umsonst geben würde, aufgrund der langen Wartezeit. Ahhh ja. Etwas verduzt haben wir dem zugestimmt.

Während des Essens und später noch beim Rest vom Bier, konnte man schon sehen, das der ganze Laden nur so mit den Füßen gescharrt hat und uns einfach nur loswerden wollte. Kurz bevor wir dann auch aufstehen wollten kam der Typ nochmal zu uns, entschuldigte sich nochmals für die Wartezeit und meinte dann, das er uns alles "for free" geben würde. Dem haben wir natürlich ebenfalls zugestimmt und den Laden schnell verlassen. Hinter uns wurden dann auch schnell und laut rasselnd die Gitter runtergelassen.

Überschlägig gerechnet wäre die Rechnung auf ca. 80 bis 90 Dollar gekommen. Aber die wollten ja kein Geld mehr von uns haben, selbst schuld. Ich hätte mich auch schon mit dem ersten Umsonst-Bier zufrieden gegeben, vor allem, weil wir ja nicht gelangweilt rumgesessen haben. Wir hatten die lange Wartezeit ja selbst kaum bemerkt. Aber egal. Der Abend war ausnahmsweise mal billig.

Wir sind noch beim Brass Monkey eingekehrt und haben uns ein wenig durch die Biersorten getestet. Auf dem Rückweg sind wir nochmal bei den Bildern von "World from Above" gestoppt und dann wars auch schon Zeit fürs Bettchen.

 

06.01.2009 - Ayers Rock und Olgas  
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