24.09.2002 - Icefield Parkway ... und wo sind hier die Berge ?
 

Heute morgen sind wir zum Frühstück nochmal zu Melissa's gefahren. Auch diesmal waren wir sehr zufrieden.

Gestern hatte es während der Wanderung um den Lake Louise später angefangen zu nieseln. Die Nacht über hatte es wohl auch noch mehr geregnet. Dementsprechend war es heute morgen sehr zugezogen. Die Wolken hingen heute besonders tief. Wir hatten auch schon die Befürchtung, dies könnte bis zum Icefield Parkway so bleiben. Da der Parkway ja die Prachtstraße durch die Berge schlechthin ist, wollten wir ja schon ein wenig von den Bergen sehen.

Tja, leider wurden unsere Befürchtungen bestätigt. Als wir an der Einfahrt zum Parkway ankamen konnte man so ca. 50 Meter links und rechts der Straße was erkennen, der Rest lag in dichtem Nebel und tiefhängenden Wolken. Auch was feines. Der Parkway ohne Berge.

See entlang ParkwayBow Summit

Wir haben auch schnell eingesehen, das es keinen Sinn hatte hier was zu unternehmen. Entsprechend zügig sind wir auch weiter Richtung Jasper gefahren. Auf dem ersten Teil der Strecke haben wir nur noch am Bow Summit, der Passhöhe des Parkway auf fast 2.100 Metern, angehalten. So wie es sich für dieses zugezogene Wetter gehörte fing es auch prompt an zu schneien. Innerhalb von 10 Minuten waren wir komplett zugeschneit.

Eigentlich wollten wir ja einen Blick auf den Peyto Lake werfen, haben vom Viewpoint aber nur viel grau gesehen. Deshalb auch schnell zügige Weiterfahrt. Je später es wurde, desto mehr klarte es auf. Aufklaren heißt in diesem Zusammenhang, das hin und wieder mal die Sonne durch die Wolken kam und man hin und wieder durch ein Wolkenloch einen kurzen Blick auf die Berge erhaschen konnte.

Der nächste Stop war bei Parker's Ridge. Eine Passhöhe, ein paar Kilometer vor dem Columbia Icefield. Dort gibt es einen Wanderweg hoch auf den Berg. Der Weg beginnt direkt am Parkplatz und schlängelt sich in Serpentinen stetig ansteigend hinauf auf den Berg. Von hier hat man eine fantastische Aussicht. Bei einem Rundblick gibt's an jeder Position etwas zu sehen. Man kann einen Blick auf den Mount Atabasca werfen. Unten im Tal liegt der Saskatchewan-Glacier mit einem schönen Gletschersee mit Eisschollen. Von hier kann man in den Gipfeln auch die höher gelegenen Teile des Columbia Icefield sehen. Der Weg ist schön, war für mich aber sehr anstrengend. Oben angelangt ist man für die Strapazen aber versöhnt. Hier haben wir uns noch etwas länger aufgehalten und sind einfach ein wenig auf dem Berg rumgelaufen und haben in die Gegend geschaut. Ziemlich kalt war's hier. Ne dicke Jacke sollte man schon mitnehmen.

Parkers Ridge - Blick zurück zur Straße und ParkplatzSasketchewan Gletscher

Nach dieser willkommenen Lockerungsübung nach der längeren Autofahrt biegt man nur ca. 10 Kilometer weiter direkt zum Columbia Icefield ein. An der Straße steht das neue Icefield Centre, welches für mich aber eher den Charme eines Flughafen-Abfertigungsgebäudes hatte. Von hier gehen nämlich die Icefield - Snow-Coach - Touren los. Und zwar fast alle Viertelstunde von mehreren Gates.

Da das Icefield der Anziehungspunkt schlechthin ist, war hier auch immens viel Betrieb. Der Autoparkplatz und der Busparkplatz waren voll. Natürlich waren die Hälfte aller Leute hier wieder unsere kleine japanischen Freunde. Wir haben uns im Centre zuerst mal über diese Coach-Touren informiert. Da das für uns aber einen ziemlichen Massenabfertigungs-Charme hatte, haben wir das gelassen. Man fährt mit nem normalen Bus bis an den Gletscher, steigt dann um in die Eisbusse und gondelt dann im Schritttempo über die präparierte Piste. Dauer ca. ne Stunde oder so, Interessantheitsgrad tendierend gegen null ( meine Meinung ! ). Wir haben stattdessen den Icewalk gebucht. Beim Icewalk geht man auf einer 3-Stunden-Tour mit einem erfahrenen Führer auf den Gletscher und "walkt" ihn hoch. Dabei kann man natürlich den Gletscher um einiges intensiver erleben, da man ja praktisch mittendrin ist. Die Tour sollte am nächsten Tag gegen Mittag losgehen.

Berge um Mount AtabascaAn den Sunwapta Falls

Natürlich sind auch noch kurz zum Gletscher rübergefahren und haben uns ein wenig auf ( nicht gerade dünnes ) Eis begeben. Am Rand des Gletschers war ein kleiner Teil abgetrennt, den man gefahrlos betreten konnte.

*Besserwissermodus ein* Übrigens, wenn ich vom Gletscher schreibe, dann meine ich den Athabasca-Gletscher. Das ist nämlich der Teil des Icefields, der hier bis an die Straße runterkommt. Wenn Leute erzählen, sie wären am/im/auf dem Columbia Icefield gewesen, meinen diese eigentlich den Athabasca Gletscher. Das Icefield als solches liegt weit oben fast unzugänglich in den Bergen. * Besserwissermodus aus*

Weiter auf der Fahrt nach Jasper gabs dann noch die Sunwapta Falls sowie die Athabasca Falls an denen wir noch angehalten haben. Da es jetzt aber schon anfing zu dämmern haben wir uns den Abstecher zur Jasper Gondola gespart. Viel gesehen hätten wir am Abend eh nicht mehr. Tja, trotzdem wir am heutigen Tag irgendwie garnicht so viel gemacht hatten, war der Tag auch schon rum.

Am Abend sind wir noch ein paar Schritte in Jasper rumgegangen und haben dann in der Bar des Hotels noch ein oder zwei Bierchen zum Entspannen eingenommen. Es war überraschend günstig ( 4 Bier 13 Can$ ). Wir sind uns nicht so ganz sicher ob sich gute Frau jetzt vertan hat, oder ob das wirklich das billigste Bier von Kanada war. Später am Abend wurde es ungemütlich kalt und der Himmel war auch sternenklar. Wenn das mal nicht Frost bedeutete.

 

      23.09.02 - Lake Louise, Moraine Lake     


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      24.09.02 - Columbia Icefield, Parkway Part 2