18.6.2013 - Glasgow Stadt und Springsteen
 

Erste Amtshandlung heute : Fahrkarte kaufen. So bin ich denn vom Hotel aus zur UBahn Station St. Enoch marschiert. Vor dem Hotel war zwar eine Bushaltestelle, da hat sich mir allerdings nicht erschlossen, ob da überhaupt ein Bus anhält und wenn ja wann. So bin ich lieber zu Fuß gegangen.

Unten in der Station am Verkaufskiosk habe ich mich erst mal beraten lassen. So richtig glücklich hat mich das aber nicht gemacht. Fazit war : Tja im Prinzip gibt’s nix wo man alles benutzen kann außer ….. das ist aber zu teuer. Stopp. Genau dieses Ticket, was selbst vom Kartenverkäufer als zu teuer abgetan wurde, hatte ich mir schon im Internet angeschaut. Da muss man im Prinzip angeben, wieviele Zonen man befahren will. Zonen sind auch hier Distanzringe die von der Innenstadt aus gerechnet werden. Ich gebe zu, wenn man nun einmal quer durch Schottland fahren will und entsprechend viele Zonen für ein Jahr kauft, dann isses schon sehr teuer (obwohl das runtergebrochen auf den Tag und die mögliche Distanz auch nicht stimmt), wenn man aber allerdings nur die eine Innenstadtzone nimmt und wie ich nur für 5 Tage, dann ist das Ticket für irgendwas um 20 Pfund (zumindest in meinen Augen) schon sehr billig. Immerhin kann damit dann 5 Tage lang so oft ich will alles fahren was Räder hat.

Eine Hürde hatte man aber doch noch eingebaut. Man benötigt für dieses Ticket ein Passbild ! Als ich nach der Erwähnung dieser Bedingung immer noch vollen Willens für dieses Ticket war, wurde der Mann am Schalter immer skeptischer, das konnte man ihm ansehen.

Praktischerweise hatte man den Passbildautomat fast direkt neben die Ticketbude gebaut. 10 Minuten später war ich in Besitz eines offiziellen Lichtbild-bestätigten Fahrausweises der Schottischen Verkehrsbetriebe. Yeah.

Jetzt erst mal nen Kaffee nebenan beim Costa.

  

Hier vom St. Enoch Square kann man direkt geradeaus in die Buchanan Street gehen. Die ist Fußgängerzone und hier ist man auch mitten im Shoppingtaumel. Links und rechts werden die Einkaufszentren oder neudeutsch Malls immer riesiger je weiter man hochkommt.

Ich bin gemütlich gebummelt und hab mal hier und da reingeschaut. Nen vernünftigen Kiltmaker habe ich nicht gefunden, die anderen Geschäfte wie Timberland oder Nike oder oder oder waren preislich nicht unbedingt so attraktiv, das es mir den Portemonnaie geleert hätte.

  

Geht man lange genug geradeaus die Buchanan entlang, läuft man schließlich auf eine große Mall direkt zu, die Buchanan Galleries, die gefühlt 5 bis 10 Straßenblöcke groß zu sein schien.

Umgeht man diese Gallerie links herum über Sauchiehall und W Nile Street, so hat man linkerhand erst ein großes Kinocenter und dann quer nach rechts über die Kreuzung drüber die große Buchanan Bus Station. Dort bin ich schnell mal hin um zu schauen, ob man sehen konnte wo der Flughafenbus losfährt. Das war nun mal garkein Problem. Die Schilder zum Bus waren riesig genug. Sehr gut.

  

Weiter ging der Weg durch die Straßen von hier aus gesehen quasi an der anderen Seite der großen Galerie wieder runter und praktischerweise bin ich auch fast direkt auf den George Square mit dem großen feudalen Rathaus draufgelaufen. Nach ausgiebigen schauen von Gebäude und Denkmal in der Mitte des Platzes habe ich mal eine kleine Rast eingelegt und auf einer Bank am Rand einfach mal ne Zeit lang Leute beobachtet. Immer wieder herrlich.

Von hier habe ich mich zwischen Ingram Street und Trongate ein wenig treiben lassen und bin so immer weiter Richtung Westen gekommen. Schließlich stand ich an der High Street, der ich jetzt nur noch nach oben bzw. nach Norden folgen musste, um zur Glasgow Cathedral zu kommen. Dachte ich zumindest. Das nur mal folgen war dann doch ne größere Latscherei als geplant und das meist auch noch bergauf.

Oben auf dem Hüpfel angekommen bin ich erst mal links in die Barony Hall gestiefelt. War jetzt nicht allzu bemerkenswert, bis auf die Tatsache das das Gebäude vollständig aus Sandstein erbaut ist und dafür noch in erstaunlich sehr gutem Schuss ist.

Über die Straße und über den Platz kommt man am St. Mungo Museum vorbei (schönes Ritterburg-ähnliches Gebäude) und direkt auf die Glasgow Cathedral bzw. St. Mungo Cathedral zu. St. Mungo …. Da war doch bei Harry Potter irgendwas, was auch St. Mungo hieß, oder ?

  

Zumindest geschichtlich ist diese Kirche wohl ein Muss für jeden Schotten. Ich habe mir das Gebäude eher recht nüchtern betrachtet. Was draußen auffällt ist, das das Gebäude dadurch sehr alt aussieht, weil die Steine fast schwarz angelaufen sind. Drinnen ist es offen, hell und luftig. Im Kirchenschiff steht nicht viel was stört. Sehenswert sind die Gräber und Denkmäler ringsherum an der Wand. Der Rest der Kirche hat zwei Etagen. Eine Ober- und eine Unterkirche. Ist interessant aufgeteilt.

  

Nach dem Aufstieg war noch eine kleine Rast fällig. In der Kirche wars schön kühl, da bot sich das an.

Nächste Station danach war die Necropolis. Der uralte Monumentalfriedhof von Glasgow. Der liegt von der Kirche aus gesehen wieder auf einem Hügel oberhalb. Von da oben hat man auch eine schöne Übersicht über die ganze Stadt. Diese Necropolis ist auf jeden Fall einen Blick wert. Sieht teilweise schön verfallen und verwittert aus. Auf jeden Fall wird aber auch klar, das hier nicht die ärmsten der Stadt hingelegt wurden.

  

  

Den Rückweg wollte ich per Bus antreten. In der Nähe der Kathedrale war auch eine Haltestelle. Als ich dort ein paar Minuten stand, kam eine kleine alte Frau vorbei und meinte nur so nebenbei : Hier fährt aber kein Bus ab ! Wo ich denn hinwolle. Bahnhof. Ach das ist doch nicht weit, das kann man doch schnell gehen.

Als daraufhin protestiert habe, das meine Füße schon weh tun und ich Bus fahren will hat sie mir dann den Weg zur nächsten Bushaltestelle die angefahren wurde gezeigt.

Der Bus kam schnell und nach dem ersten offiziellen Einsatz meines superduper Bildausweises saß ich im Doppeldecker oben in der ersten Reihe. Nach wilder Fahrt durch die City bin ich sogar fast passend am Bahnhof rausgekommen. Im Bahnhof hatte man schon alles halb mit Absperrgittern zugestellt. Man erwartete wohl noch ganz viele Leute, die diese Gatter füllen sollten.

Vorm Konzert musste jetzt doch eine Stärkung her und ich hab der Central Bar nochmal ne Chance gegeben. Diesmal gabs auch was zu futtern. Die Flatbread Pizza mit allem möglichem Zeugs und Chorizowurst kann ich empfehlen. Die pikanten Wedges auch.

Als ich mich später auf den Weg zum Zug gemacht habe (ich musste einfach dahin gehen, wo die meisten Leute auf einen Haufen standen) war im Bahnhof immer noch nicht wirklich viel los. Irgendwie hatten die sich meiner Meinung nach mit den vielen Gittern ein wenig verspekuliert.

Per Zug gings die paar Stationen in Richtung Stadion. Von der Bahnstation hieß es dann einfach nur durch das Wohngebiet immer der Meute folgen. Nach ein paar hundert Metern hat man das Stadion dann schon gesehen.

Schönes Stadion der Hampden Park, seines Zeichens Nationalstadion von Schottland. Wenn mich nicht alles täuscht dann ist das auch ein Fifa Sterne Stadion.

Offensichtlich hatte man nicht alle Karten verkauft, die Bühne stand quer, also auf der Längsseite im Stadion. Dieses Setup war nicht so schlecht. Auf der Haupttribüne war man recht nahe dran, näher als wenn die Bühne hinten in der Kurve gestanden hätte.

Das Konzert war wie gewohnt sehr toll und vor allen heute wieder lang. 3 Stunden 45 Minuten. Puh.

Zurück dann der unvermeidliche Stau. Viele viele Leute vor der einen Bahnstation. Dafür gings aber doch sehr zivilisiert und gemütlich zur Sache. Und eigentlich war ich dann doch sehr schnell im Zug. Ich hab auf der Straße und später am Bahnsteig zusammen vielleicht ne halbe Stunde gewartet. Also von der Organisation wars echt toll.

Ich war sogar später so „früh“ zurück, das ich beim John Moore sogar noch zwei Bierchen bekommen habe. Dann wurde um Mitternacht dort aber auch zur Sperrstunde geklingelt und ich habe mich zum Hotel begeben. Guts Nächtle.

 

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