Der Flug mit SpanAir verlief sehr unkompliziert. Im Madrider Flughafen haben wir uns sofort Richtung UBahn begeben und nach Versorgung mit Ubahnplan und 10er-Karte saßen wir recht zügig im Zug Richtung City. Unser Hotel war in der Nähe vom Plaza del Sol, also so ziemlich im Zentrum von allem.

Wir haben den Laden auch recht schnell gefunden. Zuerst habe ich ja gedacht : Oh Mann, was ist das denn für ne Kaschemme. Von außen sah das Hotel ( Hotel Marlasca ) nämlich nicht so vertrauenswürdig aus. Außerdem musste man die Treppe hoch in die zweite Etage. Wenn man dann aber die unscheinbare Tür aufmachte stand man in einer sehr stilvoll eingerichteten Rezeption und die Zimmer waren letztlich auch voll OK. Leider war alles etwas klein, vor allem im Bad. Aber hier kommt dann wieder mein üblicher Kommentar : Ich will hier ja nicht einziehen, für drei Nächte reichts. Wir haben hinterher noch festgestellt, das sehr viele der kleineren Hotels in den Seitenstraßen ähnlich in älteren Häusern zusammen mit diversen anderen Mietparteien untergebracht waren. Also nix besonderes.

Wie gesagt, es war  mitten drin im Trubel. An diversen Lokalitäten wie cerverzerias oder Pubs herrschte kein Mangel.

Nachdem wir den Kram im Hotel verstaut hatten, sind wir zu unserem ersten Erkundungsgang aufgebrochen. Vom Hotel aus ging es durch kleine Gassen im Rücken des Plaza del Sol um diesem herum, so das wir schließlich am Plaza Mayor angekommen sind. Schöne alte Häuser rings um diesen Platz herum. Durch einen der Durchgänge durch diese Häuser kommt man auf die abschüssigen Gassen, die dem alten Befestigungsgräben der Stadt folgen. Hier in diesem Gassen haben sich in den Gewölben viele Restaurants angesiedelt. Sah sehr gemütlich aus. Man kommt noch an einem Markt vorbei, der aber zu dieser Zeit ziemlich zu hatte.

Von hier aus haben wir uns grob am im Reiseführer angegebenen Weg orientiert und uns sozusagen treiben lassen. Etliche Kirchen, alte Bauten und Plätze später sind wir dann an der Gran Via San Francisco an der Kirche San Francisco Del Grande rausgekommen.

Auf dem bisherigem Weg haben mich die ganzen bunten Kachelbilder am meisten beeindruckt. Sehr viele Fassaden von Läden, Geschäften oder Kneipen ( meist bei Kneipen ) waren verkachelt und sehr bunt mit wunderschönen Motiven bemalt. Sogar die Straßenschilder waren in Form von Kachelbildern an den Hauswänden angebracht. Echt klasse.

Weiter die Straße hoch, schon in Sichtweite des Parlamentes, haben wir in einem kleinen "Biergarten" ( Tische zwischen ein paar Bäumen ) Station gemacht. Nach länger Pause haben wir uns dann die Kirche direkt neben dem Parlament angesehen und natürlich das Parlament selbst. Das Parlament allerdings nur äußerlich, da der Laden für heute schon zu hatte. Behörde halt. Um 4 Uhr fällt der Hammer. Die Kirche nebenan war geöffnet und hatte ein Ausstellung, durch die wir, weil kostenlos, noch geschlendert sind. Man wie kitschig. Das war anscheinend eine Ausstellung von Heiligenbildern aus der ganzen Welt, die alle fromme Frauen mit Heiligenscheinen und Babys auf den Armen zeigten. Naja, war ja zum Glück umsonst und in der Kirche war's kühl :-)

A propos kühl. Ja in Madrid da gibt's noch richtig Sommer. Gegen Nachmittag war's in der Stadt 37 Grad. Endlich mal angenehme Temperaturen.

Weiter wie zum Parlament sind wir nicht mehr gegangen, sondern sind ab dem Plaza de Oriente hoch zur Oper gegangen. Diese selbst ist nicht so spektakulär. Ein großer Bau halt. Wenn nicht an den Eingängen Werbung für diverse Opernaufführungen gehangen hätten, wären wir bestimmt vorbeigegangen. Gegenüber ist ein großes Kino. Da lief sogar noch ein Louis de Funes Film ! Dort in dieser Ecke haben wir dann auch das Ziel für unseren Abendsnack gefunden. La Vaca Argentina, ein Steak House. Aber im Moment war es dafür noch deutlich zu früh. Die Spanier gehen ja alle erst ein wenig später essen, so ab 22 Uhr oder so.

Wir sind die Straße weiter hoch zum Sol gegangen, haben aber noch ein paar Abstecher links und rechts gemacht. In einer kleinen Tapas Bar wollten wir erste Station machen, da gab's aber keine freien Plätze. Also weiter und zurück zum Hotel. Dort sind wir dann in einem schön bunt gekachelten Pub abgestiegen. Zum Bier gab's ein paar Schälchen Chips und Nüsse. Um Punkt 20 Uhr 30 wurde eine große Leinwand heruntergelassen und der Beamer aufgeheizt. Es gab Fußball. Die Mannschaften weiß ich nicht mehr, aber ich konnte nur noch sehen, wie er Mann an der Fernbedienung den Kauf des Spieles für 12 Euro bestätigt hat !!!

So gegen 21 Uhr ging's dann langsam zum Steak. Klasse eingerichtet der Laden. Überall Kuhfell. Englisch wurde auch gesprochen. Schöner Abend und gar nicht mal so teuer, wie es das Ambiente vermuten ließ. Nach dem Essen gab's noch einen Absacker im Pub von eben. Irgendwann nach einer anderen Sportübertragung wurde dann aber die Musik angeschmissen. Als das Unterhalten wegen des Lärms unmöglich wurde, sind wir auch schnell geflüchtet.

Null Uhr und auf den Straßen tobt der Bär. Cool.