17.06.2012 - kurz mal durch die Stadt und dann zum Bruce

18.06.2012 - nach Hause
 

Heute ging es erst mal recht spät los.

In meinem Reiseführer stand das man am Sonntag auf jeden Fall auf den Rastro Markt gehen solle, der in der Gegend um die Metrostation La Latina an jedem Sonntag stattfindet.

Mit der UBahn ging es daher eben nach La Latina. Aus der Station heraus stand man erst mal vor ner großen Baustelle. Da wurde an irgendwas, was ich auch als Markthalle oder so etwas identifiziert hätte schwer rumgebastelt. Ich bin dann einfach mal den ganzen Menschenmassen gefolgt und stand auch schon um die nächste Ecke bei den ersten Marktständen.

  

  

Der Markt ist mehr oder weniger aufgeteilt in mehrere „Themenbereiche“. Da wo ich herkam, kam man zuerst an Unmengen von Markständen mit Klamotten, schrecklich hässlichen TShirts und sonstigem Klimbim wie Schuhe, Handtaschen vorbei. Wandert man jetzt die Straßen entlang, dann wird aus dem Klamottenmarkt erst mal ein Krimskrams und Klimbim Markt. Von der Bratpfanne bis zur Mehrfachsteckdose war hier alles zu bekommen. Danach kommt der Trödel und Second Hand Bereich. Hier waren schon einige Kuriositäten. Teilweise sah es so aus, als ob jemand einfach seinen Hausrat auf den Bürgersteig gestellt hat und nun hoffte das irgendein Depp davon was kaufen würde.

Eines war überall gleich. Überall, egal welche Straße, war ein unglaublicher Betrieb. Wirklich sehr viele Leute unterwegs. Auf dem Weg durch die Straßen hoch und runter ist aber die Zeit recht schnell rumgegangen. Als mir irgendwann endgültig zu warm war (bestes Wetter hier. Gegen Mittag schon 30 Grad) hab ich mich wieder zur UBahn abgesetzt.

  

  

Ab der Station Plaza de Espana bin ich danach zur großen Prachtstraße Gran Via gegangen. Diese geht einmal quer durch die Stadt sozusagen als Schneise und wird auf beiden Seiten von recht prunkvollen Gebäuden flankiert. War mal irgendso ein Franco Prestige Projekt. Alles was damals im Weg stand wurde plattgemacht und diese Prachtstraße wurde da gebaut. Wenn man da entlang geht sollte man immer den Kopf nach oben wenden. Meist sind die Gebäude gerade im Dachbereich aufwändig verziert oder es stehen irgendwelche Statuen rum.

Recht unten am Anfang hab ich Station gemacht im Haus der 100 Brötchen (irgendwas mit 100 Montaditos oder so) und habe da mal was gefuttert. Ich find diese Kette (ich glaube ist ne Kette, von den Läden gibt es in vielen spanischen Städten Pendents) recht gut. Die Brötchen (kann man die als Tapas bezeichnen ? Sind ja eher kleine Minibaguettes) sind wirklich vielfältig und eigentlich immer gut (außer man verliest sich auf dem Bestellzettel und ordert etwas ganz schlimmes).

Hui. Alleine das Entlangwandern die Gran Via hinunter war bei der Hitze anstrengend. Als ich irgendwann später so gegen 15 Uhr beim Retiro Park angekommen bin, wurden an einer Tafel aktuelle 32 Grad angezeigt.

  

  

Ich bin in den Park rein um mal bei meinen gewohnten Stellen ein Bierchen und ein Baguette einzunehmen. Auf dem See war sehr viel los. Die Spanier scheinen es zu lieben mit dem Paddelböötchen im Park auf dem See rumzudümpeln.

Was muss ich da sehen. Die haben meine Bude am Ende vom See zugemacht. Das ist ja doof. Eigentlich war das schon Tradition das ich mich da mal niedergelassen habe und ein Bier und ein Salamibaguette eingeworfen habe. Allgemein waren von den ganzen Büdchen scheinbar noch ein paar mehr verschwunden. Scheinbar hat man im Park mal ein wenig aufgeräumt oder die waren mittlerweile pleite weil keiner mehr gekommen is, kann ja auch sein.

Also hab ich ohne Verpflegung ein wenig gerastet. Ist bei dem schönen Sommerwetter schon reichlich schön hier. Ein wenig habe ich noch das Spielchen mit der Polizei und den farbigen Mitbürgern die Sonnenbrillen und Handtaschen verkaufen beobachtet. Spielregeln sind : Irgendwo breitet ein farbiger Mitbürger eine Decke mit Sonnebrillen, Rolexuhren und Handtaschen für 5 Euro aus. Ein anderer Mensch steht Wache. Die Polizei fährt Streife.

Nähert sich die Polizei ertönt ein kurzer Ruf und schwupps hat der für den Verkauf zuständige Mensch in Windeseile all seinen Kram zusammengepackt und nimmt die Beine in die Hand. Um sich dann am anderen Ende vom Park wieder neu aufzubauen. Und wenn da dann die Polizei vorbeikommt ...... .Das Spielchen geht so den ganzen Tag.

  

Später als ich dann aus dem Park rauskam wurden an der eben schon erwähnten Anzeigetafel mittlerweile 35 Grad angezeigt. Puh. Eindeutig zu heiß um in der Gegend rumzulaufen.

Vom Park bis nach Colon wo ich gestern Abend schon war war es nicht allzuweit entfernt. Ich bin da kurz rüber und nochmal ins Hard Rock Cafe. Damit war dann zumindest die Abendessenfrage schon geklärt.

Da bis zum Konzert am Abend nun doch noch ein wenig Zeit war hab ich mich erst mal ins Hotel verzogen. Hach wie toll ist doch eine Klimaanlage.

  

Später ging es dann zum Bernabeu. Mit der Ubahn zur Metrostation Bernabeu zu kommen war kein Problem. Vor dem Stadion war ein unglaublicher Betrieb. Das lag auch daran, dass ein großer Teil des Stadionvorplatzes für ein Public Viewing Gelände für die EM abgesperrt war. Auf dem verbleibenden Platz ging teilweise garnix mehr. Menschenstau.

Irgendwann nach viel Drängeln und Drücken hatte ich es dann doch geschafft das Stadion einmal zu umrunden. Meinen Eingang habe ich dann recht fix gefunden (wenn man mal herausgefunden hat wo die Nummern da angebracht sind dann weiß man auch wo man ist). Allerdings war hier auch eine ewig lange  Warteschlange. Irgendwie wollten gefühlte hundert Leute das Ticket kontrollieren. Ich war irgendwann mal so um 21 Uhr dann drinnen auf meinem Platz.

Bruce hat mit seiner üblichen Verspätung angefangen. Da wo ich war hatte ich meinen Platz zwar recht nahe an der Bühne aber leider unter dem Balkon der darüberliegenden Tribüne. Das hatte zur Folge das die Musik irgendwie dumpf bei mir ankam. Das gefiel mir nicht. Da ich wusste das das Stadion nicht komplett ausverkauft war, habe ich mich mal umgeschaut und dann auch einen schönen Block ins Auge gefasst. Dort bin ich dann während „City of ruins“ hingegangen. Das war eine klasse Entscheidung. Ich hatte den Rest des Abends besten Blick, besten Sound und Platz um mich herum. Klasse.

Am Ende, als es immer weiter auf den Betriebsschluss der Ubahn zuging, habe ich dann die Beine in die Hand genommen und bin im Laufschritt bei den letzten Tönen der Musik aus dem Stadion raus zur Ubahn. Dort habe ich dann tatsächlich noch die letzte Bahn bekommen und dann doch noch einigermaßen vernünftig zum Hotel zurückgekommen. Da kennt der Spanier nix. Der Bruce spielt zu lange. Schade. Die Metro macht pünktlich Feierabend.

Tja und morgen gehts auch schon wieder zurück. Ich müsste mal schauen, wenn ich nochmal nach Madrid komme, muss ich mir mal einen eloquenten Reiseführer besorgen, der eventuell mal ein bisschen was an Ausflügen ins Umland zu erzählen hat. In der Stadt finde ich mittlerweile nicht mehr so viel.

  

  

18.06.2012:

Für den nächsten Tag stand nur Abreise auf dem Plan. Dafür mache ich keine Extraseite. Also Abreise. Checkout im Hotel. Dabei dürfte ich feststellen, wie grauselig schlecht an der Rezeption Englisch gesprochen wurde. Ich habe ja doch alle meine Künste in der pantomimischen Darstellung einer Minibar und einer Flasche Wasser aufbringen müssen, bis ich dem Typen erklärt hatte, das ich zwei große Flaschen Wasser konsumiert hatte. Und dann hat er es trotzdem falsch aufgeschrieben. Das war mir dann aber auch egal.

Um beim Flughafen reingelassen zu werden muss man aus der Metro kommend ein extra Zuschlagsticket kaufen. Sozusagen Flughafensteuer. Da ich gestern Abend noch übers Handy eingecheckt hatte konnte ich relativ unbehelligt durchgehen bis zum Gate. Flieger war ziemlich pünktlich. Und ich am frühen Nachmittag zurück in Frankfurt. The End.

 

Anreise         


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