13.10.2007 - Ab nach Venedig
 

In Allerherrgottsfrühe in Köln am Flughafen aufgeschlagen und erst mal keinen Parkplatz gefunden. Zumindest nicht im "billigen" Parkhaus. Naja. Irgendwann dann das Auto am Rand abgestellt um den Flug nicht zu verpassen und im Laufschritt zum Schalter.

Eingecheckt hatten wir schon am Tag vorher übers Internet. Also nur noch "Baggage drop off". Der Flug ging mit TuiFly im Hapag-Lloyd-Express Flieger.

Beim Anflug auf Venedig konnten wir schon sehen, wie sich das wenige Land auf sehr viel Wasser verteilte. Am Flughafen dann schnell Gepäck aufgesammelt. In der Ankunftshalle standen an den einzelnen Schaltern der Gesellschaften ziemlich viele Leute an um Tickets zu kaufen. Wir sind erst mal raus und haben den Bus in die Stadt gesucht nur um festzustellen, das da stand, das man das Ticket drinnen kaufen solle. Hm.

Also wieder rein. Anstellen an der Riesenschlange wo alle anderen auch standen wollten wir nicht. So haben wir Plan B rausgeholt und uns direkt ein paar Schalter weiter wo keiner Stand eine "Tourist Card 72 Stunden" gekauft. Mit diesem Ticket kann man drei Tage lang Bus und Schiff in Venedig fahren. Kostet 30 Euro. Bei einem Einzelfahrpreis mit dem Linienschiff von 6 Euro lohnt sich das meiner Meinung nach schon.

   

Gut. Mit unserer 72-Stunden-Rundum-Glücklich - Karte wurden wir draußen vom Busfahrer der blauen Linie erst mal abgewiesen. Nee. Mit diesem Bilette nur die orangene Linie fahren. OK. Das war zwar der Tingeltangel-Bus der an jeder Haltestelle gestoppt hat, aber wir waren schließlich dann doch irgendwann am Busbahnhof, am Piazzale Roma.

Ein kleinwenig haben wir uns erst mal orientiert. Im Reiseführer war ein Linienplan für die Schiffe drin. Ich hatte zuhause schon herausgefunden, das unser Hotel in der Nähe einer der Haltestellen liegen sollte. So haben wir uns die Linie mit der Nummer 52 gesucht und sind bis Tre Archi mit dem Boot gefahren. Unsere erste Bootsfahrt in Venedig. Schon auf diesem kurzen Stück sah alles einfach nur interessant aus. Die Häuser im Wasser, die alten Fassaden die teilweise ziemlich marode waren, das Treiben auf dem Wasser mit allen möglichen Booten. Erster Eindruck : Cool.

Das Hotel war schnell gefunden. Einen Stadtplan oder so etwas ähnliches sollte man aber auf alle Fälle haben. Die Verlauf-Gefahr ist immer latent hoch. Es gibt keine geraden Wege, immer Zickzack durch die Gassen. Die Gassen die übrigens teilweise schulterbreit verlaufen. Irgendwie war das total interessant da durch das Gewühl durchzufinden.

   

Es war noch früher Mittag und wir haben uns aufgemacht, um den ersten Stadtteil zu erkunden. Zuerst gings über die nächstgelegene Brücke zurück und dann sind wir in den Stadtteil Cannaregio eingetaucht, der laut Reiseführer so etwas wie das Arbeiterviertel sein sollte. Also weniger rausgeputzt und mehr ursprünglich wie andere Ecken der Stadt. Zwischendurch haben wir aufgegeben, nach der Karte aus dem Reiseführer zu schauen. Wir sind eh immer irgendwo anders rausgekommen. Im großen und ganzen ist es aber doch immer hingehauen. Auch wenn wir ein paar Schlenker mehr gemacht haben und ein paar Abzweigungen mehr genommen haben, sind wir fast immer irgendwann da rausgekommen wo wir hin wollten. Wir sind also kreuz und quer durch Cannaregio gelaufen und haben an den interessanten Ecken bei Palazzos, Kirchen order sonstigen Sachen wie Denkmälern oder einfach nur schönen Häusern immer mal wieder einen Halt eingelegt.

Highlights : alle möglichen Palazzos, die Kirche Sant Alvise, die von außen einfach ziemlich riesig aussieht. diverse kleine Gassen, die schulterbreit zickzack durchs Viertel führen. Hier hinten nicht wirklich viele Touristen, man ist für sich alleine. Statuen am Tintoretto Haus,

Oft haben wir uns gedacht "Man und hier wohnt noch einer ?". Teilweise sah es in den kleinen Gassen doch recht heruntergekommen aus. Jetzt nicht dreckig oder zugemüllt oder so. Aber die Häuser sahen aus, als ob da schon 20 Jahre keiner mehr was dran getan hat. Wobei man trotzdem an allen Ecken und Enden Baulärm gehört hat. Drinnen in den Häusern wurde wohl sehr wohl noch was getan. An den Außenfassaden aber nicht.

Gegen Nachmittag sind wir dann durchs Ghetto gekommen und haben uns da mal niedergelassen für einen Mahl und ein oder zwei Bierchen. Essen war gut und auch nicht allzu teuer. Nur das Bier war mit 4,50 für 0,44 doch nicht wirklich günstig. Das sollten wir später noch überall feststellen. Bier teuer, Wein billig. So ein halber Liter Tafelwein war normal schon für 2,50 bis 3 Euro zu bekommen. Also deutlich billiger wie ein Bier.

   

Von Ghetto aus sind wir dann wieder Richtung Bahnhof gepilgert. Und hier hat man dann spätestens die ganzen Touristen getroffen. Also hier waren die alle :-) Hatten wir den ganzen Tag über unseren Stadtteil eigentlich für uns alleine ( so richtig viele Leute waren da nicht unterwegs ), so waren die Menschenmassen hier in der Nähe vom Bahnhof doch schon ein ziemlicher Unterschied. Von der großen Brücke vorm Bahnhof haben wir uns noch das Treiben auf und am Wasser angeschaut. Es reifte dann der Entschluss per Boot den großen Kanal ( den Canal Grande, niemals Canal-EEE sagen, das mögen die Venezianer nicht so gerne ) zu erkunden. Also haben wir uns zur Schiffslinie 1 begeben und sind mit dieser Tingel-Tangel alle Haltestationen den Kanal runter mitgefahren.

Die ganzen Bauten entlang unserer Tour, die Palazzos und Brücken, Denkmäler, Museen, waren wirklich toll. Man kann sich vorstellen, wie prunkvoll das früher einmal gewesen sein muss. OK. Die Museen und so sind Gebäude der Neuzeit, zugegeben. Aber trotzdem strahlt das etwas ääähm  altehrwürdiges aus. Endstation der Linie 1 ist der Lido. Das ist eine Insel, die vor Venedig liegt. Hier befinden sich viele Hotels und auch Wohnhäuser der Venezianer. Und hier gibt es Autos ! Wir sind da einmal ein paar Meter die Fußgängerzone hoch und runter, haben ein schönes Eis gegessen und sind wieder aufs Boot zurück um die Tour wieder zurück zu machen. Diesmal in die andere Richtung die andere Seite des Canal angeschaut. Aber tatsächlich ist es uns im/am/auf (?) dem Lido erstmal an diesem Tage aufgefallen, das wir den ganzen Tag noch kein Auto in der Stadt gesehen haben ( nun ja, wie auch ). Ist auch mal was, den ganzen Tag nicht von Autos vollgestunken zu werden.

   

Nach reichlich 2 Stunden waren wir dann wieder am Bahnhof. So langsam waren wir doch gut groggy. So haben wir uns zum Hotel begeben, erst mal eingerichtet und ein paar Minuten ausgeruht. Dann haben wir uns ausm Reiseführer eine Restaurantempfehlung in unserer Nähe rausgesucht und sind dort hin und haben in der "Bentegodi Osteria da Francesca" den Abend ausklingen lassen.

Essen war gut, hätte eventuell ein kleinwenig mehr sein können. Preise, naja, waren noch im Rahmen, jedoch deutlich teurer als bei uns. Atmosphäre ein wenig steif, irgendwie kam ich mir ein kleinwenig geduldet vor. Irgendwas hat man uns wohl übel genommen. Keine Ahnung was.

Somit war der erste Tag Venedig schon vorbei und mir taten die Füße weh.

 

        


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