12.09.2010 - Das Rest(e)programm Zürich Stadt
 

Ich habe es sehr gemütlich angehen lassen heute. Lange geschlafen und mich dann aus dem Hotel verabschiedet und mit der Tram über den Hauptbahnhof bis runter zum Bürkliplatz gefahren. Ich habe mir an den Bootsanlegern mal angeschaut, was du so für Touren anlegen. Da war ja von den normalen Personenfähren bis zum Ausflugsdampfer mit Dinnercruise auf dem See alles dabei. So ne kleine Böötchensfahrt hatte ich mir für später noch vorgenommen.

Da unten am Bootsanleger gehts linker Hand über eine Brücke zur anderen Seeseite, rechter Hand kann man die rechte Seeseite umwandern. Direkt an das Areal der Bootsanleger schließt sich das sog. Arboretum an, was aber eigentlich auch nix anderes ist, wie ein Park. Warum das hier so nen Namen hat weiss ich auch nicht. Eben durch das Arboretum durch bin ich marschiert und weiter am Ufer entlang am Seebad vorbei bis hinunter zum Strandbad Mythenquai. Die Zücher scheinen rechte Wasserratten zu sein. Überall rund um den See waren irgendwelche Bäder, wo die Leute fröhlich im Wasser platschten.

  

In Höhe vom Mythenquai bin ich dann über Straße in den Belvoir Park gegangen. Im Reiseführer war das Belvoir Cafe / Restaurant als Tip drin. Ich dachte mir, das man ja mal nen Cafe nehmen könnte oder je nachdem auch ein ganzes Frühstück. Als ich schließlich dort angekommen war, musste ich leider feststellen, das das Ding zu hatte. Komisch. Hat das jetzt generell immer zu oder nur Sonntags mittags, oder was. Naja. Schade.

Also bin ich wieder zurück Richtung Strandbad. Wenn man auf die Karte kuckt, dann ist etwas auf halbem weg zwischen Seebad Enge und Strandbad Mythenquai ein Bootsanleger für die Fähre. Da wollte ich hin und auf die andere Seeseite fahren. Die Fähre fuhr laut Plan jede Stunde und ich hatte die letzte gerade noch wegfahren sehen. Also hatte ich Zeit. Die habe ich im Cafe verbracht, was auf dieser kleinen Landzunge mit Fähranleger untergebracht ist. Namen weiss ich nicht mehr, war aber recht teuer. Man hat wohl mit dem Kaffe noch die schöne Aussicht über den See mit bezahlt. Eigentlich war man wohl auf die Gäste für den Sonntagsbrunch eingestellt, aber ich hab noch ein Plätzchen bekommen und meinen Kaffee hier geschlürft.

Ich habe dann das erstbeste Boot geentert, welches ankam. Natürlich war das die Fähre in Richtung Stadt und nicht auf die andere Seite. Aber so schlimm war das garnicht. So habe ich nämlich auch die schon geplante Bootsfahrt bekommen. Ich bin einfach sitzen geblieben und habe die ganze Runde mitgemacht. Nach ner guten Dreiviertelstunde war das Schiff nämlich wieder unten am See hat mich dann an der "Landungssstelle Casino" abgeliefert.

Die Tour die ich gefahren bin ging übrigens dort vom Cafe ab wieder Richtung Bürkliplatz und von dort die Limmat hinauf bis hoch zum Landesmuseum, die Limmat wieder runter und dann auf der anderen Seeseite runter bis Casino. War ne echt schöne Tour. Man konnte alles möglich mal von der Wasserseite aus betrachten. Hat sich gelohnt.

  

Hier unten vom Casino bin ich dann ganz gemütlich an der Seepromenade wieder hoch geschlendert. Mittlerweile war das Wetter wieder super schön geworden und in der Sonne war es richtig heiß. Überall in den Grünanlagen und am See waren Leute unterwegs, lagen rum oder machten sonstwas. Die Tretbootverleihe waren ausgelastet und die ganzen Cafe's entlang des Weges auch. Die Stimmung war irgendwie total ausgelassen. Scheinbar ist man hier gerne im Freien und genießt das auch.

Irgendwo weiter oben nahe der Rathausbrücke habe ich mich dann auch mal niedergelassen und ausgiebig Pause gemacht. In der Sonne sitzen und Leute beobachten kann sehr interessant sein.

Von hier war es dann auch nicht weit, bis zur Kronenhalle. Bei mir im Reiseführer stand, das man da unbedingt mal hin sollte, es würde sich lohnen. Ohne rechte Vorstellung was mich da erwartete bin ich also da hin und musste feststellen, das das ein Hotel oder Restaurant ist. Ich dachte zuerst das ich falsch wäre und eine Tür zu früh abgebogen sei. War ich aber nicht. Naja. Um es kurz zu machen, mir ist jetzt nicht eingeleuchtet, warum der Reiseführer das so angepriesen hat.

  

Eine Ecke weiter beim Bahnhof Stadelhofen (der Reiseführer sagte auch, das man sich den anschauen müsse, wegen der tollen Dachkonstruktion. Hat mich auch nicht vom Hocker gerissen) in der Stadelhoferstraße ist so etwas wie eine kleine Einkaufspassage mit ein paar Geschäften und einem Australier. Dort bin ich eingekehrt für ein gutes nachmittagliches Essen.

Und rausgekommen bin ich umgerechnet 60 Euro ärmer (!!!!) und nicht wirklich befriedigt. So toll, das es die horrenden Preise gerechtfertigt hätte, war jetzt nicht. Naja. Fürs nächste Mal weiß ichs, da such ich mir was anderes.

Vor der Tür vom Bahnhof Stadelhofen ist ein Platz, dessen Verlängerung ziemlich genau zur Oper hinführt. Hui. Hier habe ich aber die erste Züricher Schmuddelecke gesehen. Hier waren Obdachlose, Punks, Betrunkene und Leutchen die offensichtlich noch mehr als nur Alkohol konsumiert hatten. Ein paar standen im Park an den Bäumen und waren am pinkeln und alle waren irgendwie damit beschäftigt ihren Unrat und sonstigen Kram da wild zu verteilen. Also die Ecke würde ich durchaus ab Abends deutlich meiden.

Die Open wollte ich mir noch anschauen, da wurde ich aber von einem riesigen Bauzaun dran gehindert. Ich weiß jetzt die Story garnicht mehr so genau, entweder wollte man für die Open was bauen, oder vor der Open irgendwas, auf alle Fälle hat man bei Ausschachtungsarbeiten irgendwelche prähistorischen Überreste von irgendwas gefunden und jetzt haben die Denkmalschützer und Archäologen das ganze Gelände für die nächsten Jahre fest im Griff und buddeln irgendwas altes aus. Ob die Oper noch auf ist weiß ich nicht. Ich habe von meinem Standort aus jedenfalls keine Möglichkeit gesehen, da hin zu kommen.

  

Von hier bin ich dann abgezogen und vom nahen Sechseläutenplatz zu meiner letzten Station aufgebrochen. Ich bin mit der Tram zum "Löwenbräu-Areal" gefahren. Laut meinem Reiseführer sollte das alte Brauereigelände mittlerweile umfunktioniert worden sein in ein wuseliges Areal von Kunstgalerien und Museen. Kunst und Kultur also. Ich hab das Gelände dann auch gefunden. Is nämlich nicht schwer, da gibts direkt ne Tramstation vor der Tür. Nur da war nix ! Alles leer und von einem hohen Bauzaun umgeben. Ich bin noch ein wenig an der Seite um das große Gebäude rumgegangen um zu sehen, ob der offizielle Eingang eventuell auf der anderen Seite ist. Das einzige was ich sehen konnte war der hohe Brauereiturm wo noch das Löwenbräulogo dran war. Irgendwas was auf Leben und Galerien hingedeutet hätte, war da aber nicht zu finden. Hmmmm.

Irgendwas war hier falsch gelaufen. Entweder war ich falsch oder der Reiseführer hat gelogen oder das ist wirklich alles schon wieder dicht gemacht worden. Dann war das Projekt wohl nicht so ein großer Erfolg.

Nahe der Tramstation ging eine hohe Eisenbahnbrücke über die Straße in deren Bögen (also die nach oben halbrunden Bögen zwischen den Pfeilern) man zahlreiche Geschäfte und Restaurants eingebaut hat. Das sah zumindest recht nett aus. Die Läden war scheinbar durchnummeriert und der letzte Laden zur Straße hin hatte Nummer 52. Ich habe mir das jetzt nicht mehr näher angeschaut. Das war aber scheinbar eines der Beispiele dafür, wie man solche Brachen am Bahndamm und an der Bahnbrücke wieder beleben kann.

Ich habe mich dann zur Tram begeben und bin zum Hauptbahnhof gefahren und habe mir einen Zug zum Flughafen gesucht. Den erste Zug, der irgendwo im Untergeschoss losfuhr, den hatte ich knapp verpasst. Dem Fahrplan konnte ich entnehmen das ein anderer vom Gleich wasweisich losfuhr. Es waren so um die 10 Minuten Zeit. ich dachte, das schaffst du doch locker. Nur hatte ich nicht damit gerechnet, das dieses Gleis mal gerade das am weitesten weg gebaute Gleis war, was in dem ganzen Bahnhof zu finden war. Immer weiter ging es um noch mehr Ecken und ich war immer noch nicht da. Also eines habe ich gelernt : Der Hauptbahnhof in Zürich ist verdammt groß !

  

Lange Rede, kurzer Sinn. Fast mit dem Zuschlagen der Türen habe ich den Zug doch noch bekommen. Bin locker damit zum Flughafen gefahren. Am Flughafen war ich aber dann zu früh und konnte noch nicht einchecken. So musste ich da noch warten. Dann ging es aber recht easy. Der Flughafen in Zürich ist überschaubar.

Mein Flieger hatte leider dann auch noch ziemliche Verspätung, so das ich statt um 8 erst fast um 10 los konnte. Mittlerweile hatte es angefangen in Strömen zu regnen. Die Stimmen der Besucher das U2 Konzertes von heute sagen übereinstimmend, das es das verdammt beste U2-Regenkonzert war, was man seit langen gesehen hat.

Mein persönliches Fazit :
Zürich lohnt sich. Für ein Wochenende und auch mal länger. Für länger würde ich aber diverse Abstecher in die Umgebung empfehlen. Zürich Stadt würde mir jetzt für mehrere Tage nicht genug bieten um die Tage gut zu füllen. Aber fürs Wochenende Samstag und Sonntag wars super und absolut ausreichend.

Sauteuer isses. Also lieber den ein oder anderen Schein mehr ziehen in Zürich. Los wird man die sehr schnell. Essen und Trinken fand ich extrem teuer. Kann aber auch an den Läden gelegen haben wo ich war. Eventuell sind die Läden etwas abseits der ausgetretenen Pfade doch billiger.

  

 

       Samstag Intensivprogramm Zürich


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