02.03. auf 03.03.2016 - Flug
und ankommen in Neu Delhi |
Frankfurt, Flughafen, gegen Mittag. Ich suche meinen Checkin Schalter. Ich habe durch Zusammenkratzen aller meiner Lufthansa Meilen Business Class nach Indien (und zurück) gebucht. Den Checkin Schalter finde ich aber nicht. Bei Economy Checkin werde ich wieder weggeschickt, offensichtlich können die mich nicht einchecken. Zumindest zeigt man mir den Weg zum Business Check In. Man. So ein Aufwand. Beim Checkin fragt die Frau ganz entgeistert ob ich wirklich nur eine Tasche dabei hätte. Sie wissen das sie zwei Gepäckstücke mit bis 32 Kilo mitnehmen dürfen ? Ja, das weiß ich, ich besitze aber garkeine 64 Kilo Klamotten, die ich mitnehmen könnte. Außerdem will ich in Indien ja auch noch fliegen und da darf ich dann nur eine Tasche mit 15 Kilo mitnehmen (oder draufzahlen). Na gut. Die Dame sieht es ein und gibt mir noch auf den Weg das ich von der Business Lounge auch direkt ins Flugzeug einsteigen könne. Ach eine Lounge gibt es ? Ich muss ja zu meiner Verteidigung sagen das ich blutiger Business Anfänger bin und ich mich wohl auch normal beim Gate zum „normalen Volk“ hinzugesetzt hätte. Aber hey. Wenns ne Lounge gibt, dann nix wie hin. Schön schön isses hier. Ruhig und bequem. Was zu essen gibt’s und das Franziskaner zum Zapfen. Herrlich. Ach ich muss ja gleich noch fliegen. Dann lieber doch nur ein Bier. In diesem schönen gemütlichen Ambiente geht die Wartezeit viel schneller rum. Für mich jedenfalls. Womit Herr Einstein bewiesen wäre, Zeit ist relativ. Nach dem Einsteigen nehme ich in meinem Business Class Sitzmöbel Platz und bin erst mal damit beschäftigt herauszufinden was man wie wohin fahren und verstellen kann. Ich sehe ein paar Leute die Kopfhörer aufhaben. Als ich schon fragen will, wann denn die Kopfhörer ausgeteilt werden und wieviel die kosten, finde ich heraus, dass mein persönlicher Bose Noise Reduction Kopfhörer unscheinbar an meiner rechten Seite in einer Tasche baumelt. Ich glaube das Flugbegleiter-Passagier-Verhältnis heute war nahe 1:1. Die Dame die offenbar für mich zuständig war sprach mich mit Namen an. Herr Steinke was wünschen sie noch, Herr Steinke kann ich ihnen noch etwas bringen. So ein kleinbisschen wurde mir das schon fast zuviel. Aber nur fast. Interessant fand ich, das mir sogar das Essen geschmeckt hat und beim Lammcurry (zum Einstimmen auf Indien) soviel Gewürz dran war, das sogar ich das scharf fand. Kompliment.
Tja. Und eigentlich war der Flug dann schon fast zu schnell vorbei. So muss Fliegen sein. Mit Komfort und Service. Leider ist das aber auch einfach nur unvernünftig teuer. Ich bin zwar zukünftig für die Economy wahrscheinlich versaut, aber nochmal leisten werde ich mir die Business wohl dann doch nicht. Schade. Der Flug in Business hat zumindest auch nicht verhindert das wir verspätet in Delhi gelandet sind. Die Verspätung des Fliegers, das lange Warten aufs Gepäck und dann noch die Einreisebeamten die die Stempel in Zeitlupe in den Pass gedrückt haben führten dann dazu, das ich anstatt geplant um ca. halb 2 um ca. 3 Uhr fertig war. Am Ausgang vom Zoll wartete „mein“ Fahrer auf mich. Ich hatte von Ashoks Taxi Tours ein Bild bekommen, wie das Schild aussähe, mit der Hinweis darauf bloß nicht mit irgendjemandem mitzugehen, der nicht genau dieses Schild dabei hätte. Naja. Mein Fahrer Anil wartete mit eben jenem Schild am Ausgang und nach kurzer Begrüßung und kurzem Händeschütteln waren wir auch schon schnellen Schrittes auf dem Weg zum Parkhaus. Eigentlich gab es Anweisung von Mr. Ashok ihn bitte nach Treffen mit Anil anzurufen damit alle Identitäten bestätigt werden konnten. Da ich mir aber sicher war beim richtigen Anil im Auto zu sitzen habe ich kurz gefragt, ob Anil auf dem Anruf-Prozedere besteht, ich würde es nicht. Er meinte dann auch das das alles garnicht notwendig sei und er mich jetzt lieber direkt zum Hotel bringen würde. Gesagt, getan. Und schon kurz nach Verlassen des Flughafen-Bereiches bekam ich dann die direkte Einführung in „Fahren im nächtlichen Delhi“. Nachdem uns schon fast zwei Hunde vors Auto gesprungen waren kamen wir dem Innenstadtbereich näher. Hier wurde der Verkehr trotz nächtlicher Zeit immer stärker. Und hier wurde dann vermehrt kreuz und quer gerade so gefahren wie man wollte. Alles begleitet von andauerndem Hupen.
Es gab zwar große Kreuzungen mit Ampeln, die wurden aber nicht beachtet. Ob da jetzt rot war oder nicht, es wurde in die Kreuzung reingefahren. Sollten auch andere in der Kreuzung sein, ist man dann vorsichtig aufeinander zu gefahren und hat inbrünstig gehupt. Der, der dann am tollsten gehupt hatte, der ist dann um die anderen rumgefahren. Oder das war so ne Art indisches Geheimritual, wo von vorne herein klar war wer wann in welcher Reihenfolge fuhr und ich habe es nur nicht erkannt. Kann auch sein. Anderer Modus an Kreuzungen wo mehr als zwei Straßen aufeinandertreffen (die hatten ein paar so sternförmige Kreuzungen mit mehreren sich treffenden Straßen. Meist war da zwar ein großer Kreisel, teilweise aber auch eben nicht) : Jeder fährt unter Dauerhupen einfach drauflos und kurvt dann um jeden anderen herum bis man in der Richtung unterwegs ist in die man wollte. Das hat jeder so gemacht. Auch die Polizei. Also alles völlig normal. Ein regeltreuer Fahrer aus dem Westen hätte zwar spätestens hier aufgegeben und wäre schreiend davongerannt. Aber für die Inder war das alles ganz normal. Am Hotel angekommen konnte ich gerade noch sehen, das die Gegend nicht die allertollste war. Die große Gupta Road war direkt vor dem Hotel und hier war auf 4 bis 6 Spuren (oder je nachdem wieviele Fahrzeuge nebeneinanderpassten) ein Dauerhupkonzert. Der Türsteher musste noch kurz geweckt werden aber dann war er breit lächelnd zur Stelle und auch jemand an der Rezeption war jetzt um fast halb 4 in der Frühe zur Verfügung. Hier auch erste Erfahrung mit Hotel Checkins. Mehr oder weniger seine ganze Reisegeschichte (wo kommt man her, wo will man wann hin, wie lange schon im Land, wie lange noch, Passnummer, Adresse in Deutschland, Telefon …..) musste bei jeder Ankunft in große Bücher, Kladden und Register eingetragen werden. Der Pass wurde immer fotokopiert (die Pass-Seite und das Visum). Offenbar stellt jede Hotelübernachtung in Indien einen großen Verwaltungsakt dar. Endlich im Zimmer habe ich erst mal die zwei „complimentary“ Flaschen Wasser ge-ext und mich gefreut, dass das Zimmer mehr oder weniger genau der Beschreibung bei Booking entsprach und somit vollauf OK war. Einen Haken gabs. Der Verkehrslärm drang von draußen mit Macht rein. Aber jetzt war ich eigentlich doch schon so groggy, das mir das erst mal egal war. Da es doch schon sehr spät, bzw. früh war, hatte ich mich mit Anil für um 10 Uhr (oder warens 11 ? Weiß ich garnicht mehr) verabredet. Die nächsten Stunden habe ich dann damit verbracht noch etwas Schlaf zu (ver)suchen. |
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