07.03.2016 - Amber Fort, Stadtpalast und dann krankgeschrieben
 

Heute Nacht muss mich eine Blitz-Fluggrippe erwischt haben. Mitten in der Nacht bin ich mit Schüttelfrost aufgewacht. Und dazu ging es mir garnicht so wirklich gut. Nachdem ich mich wieder entschüttelt hatte und wieder geradeaus gehen konnte, habe ich als Sofortmaßnahme erst mal alles eingeworfen an Tabletten derer ich habhaft werden konnte. Ein paar Ibus und Aspirin+C später habe ich mich wieder hingelegt und bis zum nächsten Morgen dann das Bettzeug einmal komplett klitschnass durchgeschwitzt. Zum Glück hatte ich mich mit Anil für heute um 10 verabredet, so das ich mir am Morgen etwas Zeit lassen konnte.

Am Morgen meldete sich dann auch noch mein Magen. Das konnte ich aber erfolgreich mit zwei Imodium bekämpfen. Interessanterweise ging es mir am Morgen garnicht sooo sehr übel. Ich konnte mich zumindest für Kaffee und Toast beim Frühstück aufraffen. Das Frühstücksbuffet bestand hier irgendwie hauptsächlich aus warmen Sachen. Alles Zeugs was ich nicht unbedingt zum Frühstück haben will. Ich habe noch versucht nen Orangensaft zu kriegen. Nein der sei nicht Bestandteil des Frühstücksbuffet, den müsste ich bezahlen. Ach. Nein Danke. Lass mal stecken.

Erste Sightseeingstation heute war das Jaipur Fort, bzw. Amber Fort. Das thront unweit der Stadt in den Bergen auf einem Bergrücken. Anil wollte aus einem unerfindlichen Grund, das ich da hochmarschiere. Aber warum soll ich denn da hochmarschieren, wenn es Elefanten gibt, die einen hochbringen. Ich glaube Anil fand das einfach nur viel zu teuer. Nachdem ich aber darauf bestanden habe, hat er mir gezeigt, wo ich mich für die Elefanten anstellen musste. Der Ritt hoch kostet 1.500 Rupien und ist im Vergleich mit anderen Sachen schon sehr teuer. Dementsprechend standen beim „Boarding“ auch hauptsächlich europäisch, bzw. allgemein westlich aussehende Leute. Das war mir aber ehrlich egal. Zum einen war mir nicht besonders gut und zum anderen wollte ich einfach auf dem Elefanten sitzen.

 

 

Die Tiere haben ein Bänkchen auf dem Rücken auf dem man es sich bequem machen kann. Allerdings nicht allzu bequem, weil das doch mordsmäßig geschüttelt und geholpert hat. Man musste sich schon gut festhalten. Ich hatte dem Reiter 2.000 Rupien gegeben und wartete nun auf meine 500 Wechselgeld. Zuerst fing es an, das er ja kein Wechselgeld hätte. Ja egal, ich will 500 haben. OK. Ich habe hier 200 und der Rest ist Trinkgeld. Ok ? NEIN. Ich will 500 haben. Nebenbei stehen beim Aufstieg alle drei Meter Schilder wo in riesigen Lettern draufsteht, das man KEIN Trinkgeld geben soll.

Der Typ hat mich bis fast beim Absteigen immer weiter genervt ich solle ihm den ausstehenden Betrag als Trinkgeld geben. Als ich am Ende immer noch darauf bestanden habe, hat er plötzlich noch drei Hunderter irgendwo hergezaubert (und mich wohl ziemlich verflucht).

Mir war zuerst oben im riesigen Innenhof der Festung nicht so ganz klar, wo hier was war und wo ich nach Kauf meines Ausländertickets jetzt hin sollte. Die Beschilderung war ein kleinwenig dürftig. Nachdem ich dann anderen Leuten einfach mal hinterhergelaufen bin (offenbar wussten die irgendwie wo es lang ging), war ich dann auch „drin“.

Die Festung ist recht groß und die einzelnen Bereiche sind in der Regel alle in eigenen Gebäuden um Innenhöfe herum drapiert. Manche Bereiche waren sehr reichhaltig verziert und manche Räume recht prunkvoll ausgestattet. Wenn man oben auf einer der Dachterrassen steht lohnt aber auch mal ein Blick rundherum. So weit man blicken kann sieht man auf den Bergen rundherum andere kleinere Festungen, Mauern und Befestigungsanlagen. Scheinbar war die ganze Gegend hier voll damit.

 

Vom Berg runter geht es nur zu Fuß. Der Elefantentransport ist nur Oneway hoch. Daher bin ich dann doch über den Fußweg beim Auto rausgekommen, wo Anil wartete. Fazit Amber Fort : Ja ist schön, muss man machen wenn man da ist. Elefant ist kein Muss, erspart aber eine Wanderung bergauf.

Erstmal sind wir in den Bergen geblieben und zum Narhargarh Fort gefahren. Dieses Fort hatte ich auf meiner Liste. Für Anil wars einer der „Nicht-Muss-Stopps“. Er fands scheinbar nicht so gut. Ich habe dieses Fort dann natürlich auch besichtigt. Viel kann ich garnicht dazu sagen. Ich bin eher schnell durch die Räume geflitzt, so sehr richtig interessant wars wirklich nicht. Einzig der schöne Überblick über Jaipur von oben war recht beeindruckend. Das ist auch hängen geblieben, vom Rest des Fort ist garnicht nicht mehr viel auf der Festplatte im Kopf. Ach ja. Jaipur wird ja auch die Pink City genannt. Davon konnte man von oben vom Fort im Überblick über die riesigen Ausdehnungen der Stadt in der Fläche aber garnix erkennen.

Im Auto natürlich die übliche Frage „Wie wars“. Als ich dann sagte das es jetzt nicht sooo dolle war, kam natürlich direkt die Retourkutsche a la „Das habe ICH ja vorher gesagt, aber du wolltest hin und deshalb bin ich hingefahren“. So ganz hatte er meine Ansage bezüglich meiner „Sehenswürdigkeitenliste“ wohl noch nicht verdaut. Ich habe diese Bemerkung auch garnicht weiter kommentiert und einfach überhört. Mittlerweile war mir auch nicht mehr ganz so dolle zumute. Ich hatte genug damit zu tun noch geradeaus zu gucken. Da war mir echt egal was Anil so meinte.

 

Jetzt gings aus den Bergen wieder zurück in die Stadt. Und nun direkt ins Altstadtgewühl zum feudalen Stadtpalast. Der City Palace hat mir gut gefallen. Ich hatte zwar mittlerweile ziemlich abgebaut und musste alle paar Meter Pause einlegen weil ich keine Kraft mehr hatte, aber mir hats gefallen. Besonders hervorzuhaben sind hier ein paar Innenhöfe mit absolut fantastisch verzierten Balkonen. Vor allem die Verzierungen mit Pfauen als Figuren fand ich sehr sehr sehenswert.

Um die Ecke vom City Palace ist noch Jantar Mantar. Ich zitiere jetzt einfach mal aus der offiziellen Beschreibung. „Jantar Mantar ist eine Sammlung von 19 architekturellen astronomischen Instrumenten“. Tja. Da standen nun diverse große und kleine (Beton-)Gebilde in der Gegend rum, die Sonnenuhren oder sonstige astronomische Gebilde darstellen sollen. Also mir hats nicht wirklich viel gegeben. Am Ende habe ich mich fast geärgert das ich da Geld für ausgegeben habe.

 

 

Nach langer Rast habe ich mich dann wieder zum Parkplatz zurückgeschleppt. Ich habe Anil gefragt was er heute noch geplant hatte. Es stand jetzt nur noch der Palast der Winde auf dem Plan. Der Rest des Tages sollte dann die freie (Alt-)Stadtbesichtigung sein. OK. Auf den Palast der Winde habe ich mich noch eingelassen. Das war nur durchs nächste Stadttor und hoch die Straße. Da habe ich mich noch hin begeben und mir dabei noch ein wenig den Basar bzw. das Basartreiben angeschaut. Der Palast der Winde ist ein Gebäude mit einer sehr aufwändig verschnörkelten und verzierten Fassade. Er liegt direkt an einer fetten Hauptstraße, die man garnicht so einfach überqueren kann um auf die andere Seite zu kommen und Bilder zu machen. Man kann auch in den Palast rein. Das habe ich mir aber jetzt gespart, weil jetzt konnte ich endgültig nicht mehr. Nach einem kleinen Zwischenhoch war ich dafür umso tiefer gestürzt. Ich habe noch einen Geldautomaten gefunden, bei dem ich auch erst mal drei Versuche gebraucht habe bis ich klar genug im Kopf war um den richtig zu bedienen. Nee. Es ging jetzt echt nicht mehr. Ich bin nur noch irgendwie zurück zum Auto gekommen und habe Anil gesagt das für heute Schluss sei und er mich bitte ins Hotel fahren soll.

Das hat er auch getan und sich dabei noch tausendmal erkundigt ob er sonst noch etwas tun könne oder helfen könne. Das war ganz nett, aber ich musste jetzt einfach ins Bett und bis morgen schlafen. Was jetzt glücklicher Zufall war, das es morgen erst um 12 zur Elefantenfarm gehen sollte. Anil hatte morgen frei und ich meinen Elefantentag bei elefantastic.

 

 

Es war jetzt so ca. 15 Uhr und nach Einwurf der nächsten Runde Ibus und sonstiger Dinge habe ich mich wirklich ins Bett gelegt. Später am Abend bin ich noch ins Restaurant und habe als Beruhigung für den Magen etwas gewohntes gegessen. Chickenburger mit Fritten. Musste jetzt einfach mal sein. Der Burger war sogar ganz gut. Nur das Spiegelei da drauf war doch eher etwas überraschend.

Nach dem Essen gings sofort wieder ins Bett wo ich auch bis zum nächsten Mittag um 11 verblieben bin.

 

 

Jaipur, Affentempel, Abhenari, Fatephur
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