26.03.2016 - Ankunft Bombay
und ein wenig ums Hotel herum |
Der Flug heute nach Bombay ging am frühen Nachmittag, so dass ich noch Zeit für ein langes Schläfchen und ein ausgedehntes Frühstückchen hatte. Beim Checkout konnte ich dann feststellen, das die „Nebenkosten“ hier im Oberoi (also Bier an der Bar, Frühstück, Abendessen, Steuern doppelt und dreifach auf alles...) sich ganz schön geläppert haben. Irgendwie hatte ich es geschafft, fast nochmal so viel für das „Drumherum“ zu zahlen, wie für die drei Übernachtungen. Die Dame am Tresen hat mir auch direkt wie bestellt das Taxi organisiert. Mein Wunsch wurde durch die Meldekette bis draußen vor die Türe weitergetragen und ein bärtiger Turbanträger ist direkt auf die Straße gespurtet und hat ein Taxi hereingewunken. Beim Einsteigen raunte er mir noch zu „250 is enough for the ride“. Gut zu wissen. Zumindest war ich damit davon ausgegangen, dass er dies mit dem Fahrer auch offiziell ausgemacht hatte. Die Fahrt war wieder einmal recht abenteuerlich. Der ist so wild gefahren, das ich mich zwischendurch mal gefragt habe, ob ich überhaupt lebend am Flughafen ankommen würde. Mittendrin dreht der Typ dann noch das Fenster runter und steckt sich nen Stengel mit irgendeinem Gras an. So wie der gefahren ist, muss das echt guter Stoff gewesen sein. Nun ja. Wir sind angekommen. Beim Zahlen waren seine Vorstellungen und das was beim Hotel gesagt wurde natürlich zwei ganz verschiedene Dinge. Nach dem ganzen Lamentieren habe ich großzügig aufgerundet. Ein paar Scheine Bargeld wollte ich noch für die nächsten Tage in Mumbai behalten. Flughafen, zumindest Domestic Terminal, ist nix wildes. Allerdings hat sich hier mal ausnahmsweise keiner um die schwere Tasche gekümmert. Musste diesmal nix extra zahlen. Und einen Platz am Notausgang mit viel Beinfreiheit habe ich auch bekommen für lau. Da will man mal nicht meckern. Da hat mir AirIndiGO mal noch ein schönes Abschiedsgeschenk für den letzten Flug gemacht. Der Flug war jetzt schon ein wenig länger aber auch ereignislos. Pünktlich in Bombay habe ich erst mal etwas länger am Gepäckband verbracht. Als dann endlich was kam, sind alle hingestürmt ohne Rücksicht auf Verluste. Das da bei der Stampede keiner totgetrampelt wurde war auch nur ein Zufall. Ich muss nochmal feststellen, das in Indien Anstellen und ggf. etwas Rücksicht nehmen und einem nicht seinen Koffer vor den Latz knallen weil man mit dem Riesending mitten durch die Menschentraube will nicht wirklich vorkommt. Zumindest am Prepaid Taxi Schalter gings diesmal zivilisiert zu. Nur zwei Leute vor. Das Ziel (das Taj Mahal Palace Hotel) war bekannt. Hätte mich auch gewundert, wenn das jemand nicht gekannt hätte. Draußen bekam ich wieder mal einen alten verbeulten Minibus zugewiesen. Der Fahrer war auch nicht unbedingt ein fleißiger Englisch-Sprecher. Nach Nennung meines Zieles hat er mich noch etwas gefragt. Nach mehrmaligem Nachfragen konnte ich dann irgendwann daraus deuten, das er fragte, ob er den „langen Weg“ oder den „kürzeren Weg über die Toll-Bridge“ fahren solle. Die hundert Rupien Toll habe ich investiert.
Leider hatte ich es versäumt ein Taxi mit Klimaanlage zu ordern. So blieb mir nur, alle Fenster derer ich habhaft werden konnte, runterzukurbeln oder abzuklappen. Trotzdem habe ich nach sehr kurzer Zeit schon geölt wie Hölle. Mitten auf dem Weg meinte dann der Fahrer, er müsse tanken. Dieses Taxi war ein Gasfahrzeug und offenbar hatte er keinen Druck mehr aufm Kessel, bzw. Tank, so dass er eine Gastankstelle angesteuert hat um voll zu machen. Irgendwann sind wir dann auch beim Taj Mahal Palace angekommen und er hat sogar den richtigen Abzweig gefunden für die direkte Vorfahrt zum Hotel. Mittlerweile war ich fast durch nass und wirklich heilfroh angekommen zu sein. Um beim Hotel reinzukommen muss man erst einmal seine Siebensachen abgeben und durch einen Flughafenscanner gehen. Allgemein war am Hotel und rundherum sehr viel Polizei, Militär und sonstiges Sicherheitspersonal unterwegs. Beim Checkin dann wieder bester Service. Auch heute ist eine der Damen mit mir mitgegangen zum Zimmer und hat mir währenddessen viel über die Geschichte des Hotels erzählt. Vom Zimmer allerdings hatte ich mir doch etwas mehr erwartet. Es war nicht schlecht, aber Schnitt und Ausstattung kamen doch etwas altbacken daher. Das Bad war jedoch top, mit viel Marmor und ebenerdiger Dusche. Trotzdem hat mir im direkten Vergleich das Oberoi in Kalkutta besser gefallen. Hier im Taj Mahal Palace zahlt man einen gehörigen Batzen für den Namen und für die Geschichte. Irgendwo auf dem Flur war sowas wie eine Hall Of Fame aufgebaut, wo von jedem Staatsgast und Präsidenten der hier war (Obama, Clinton, die Queen etc. sind hier Stammgäste) Bilder hingen. Wahrscheinlich wird es mit jedem Präsidentenbesuch teurer hier. Nun ja. Jetzt schon deutlich am späten Nachmittag angekommen bin ich wieder raus, um mir das India Gateway (bzw. Gateway of India), welches quasi direkt vor der Tür steht, anzuschauen. Da kommt man vom Hotel aber auch nicht direkt hin. Alles abgesperrt. Man muss weiträumig drumherum und durch ein paar Sicherheitskontrollen durch. Rund um das India Gateway war ein ziemlicher Betrieb jetzt am Abend. Ganze Heerscharen von Indern wollten Fotos von sich und dem Gateway machen. Später bin ich dann an der Uferpromenade weiter bis zum Ende (da steht irgendein Bombay Sonstwas Club im Weg) gegangen. War jetzt am Abend ganz nett. Im Lonely Planet standen hier noch zwei Restaurants drin. Einmal das Koyla. Das Haus habe ich gefunden. Und obendrauf gabs offenbar auch das Dachrestaurant. Allerdings habe ich keinerlei Hinweis darauf entdecken können, ob der Laden geöffnet hatte und wo bitteschön der Eingang dafür war. Ich bin wie blöd um das Haus rumgetigert aber ich habe nichts gefunden was der Eingang hätte sein können.
Auf der anderen Straßenseite gabs dann noch das Cafe Basilico. Ebenfalls eine Lonely Planet Empfehlung. Dort wurde extra hervorgehoben, dass die „ausgefallene Steak-Kreationen“ hätten. Irgendwie hatte ich den Eindruck, das die etwas überrascht waren, das sie nen Gast hatten. Es saßen auch nur an einem anderen Tisch Gäste. Die Vorspeise, ein paar Chicken Spieße, war wirklich OK. Das Main, bestehend aus einem Steak auf Spaghetti mit Sambal Olek Soße, war allerdings nicht wirklich schmackhaft. Das Fleisch war, wenn es denn wirklich Rind war, wohl noch von der letzten Straßenkuh übrig die mal hier gesehen wurde. Ne. Das hat nicht geschmeckt. Als ich fertig war und wieder draußen, war gegenüber vom Dach des vermeintlichen Koyla immer noch kein Licht zu sehen. Ich hätte ja doch gerne mal gewusst ob die zu hatten oder ob der Laden überhaupt noch existiert. Auf dem Rückweg habe ich dann quer durch das Viertel abgekürzt und bin damit, ganz zufällig und unbeabsichtigt, ich schwöre, beim Cafe Leopold herausgekommen. Beim Bier und ner großen Schale Nüsse habe ich hier dann noch Leute beobachtet. War sehr interessant. Jetzt wars auch schon spät und Zeit fürs Bettchen. Beim Hotel konnte ich nur noch sehen, das das India Gateway offenbar nachts nicht beleuchtet wird. So gabs dann auch keine Fotos mehr davon.
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