09.07.2011 - Viertel Plateau Mont Royal und nochmal U2

Hätte ich mal ein zweites Paar Schuhe mitgenommen. Die waren nämlich immer noch nass. Alles andere hatte ich ja in diversen Mengeneinheiten dabei. So habe ich den Morgen erst mal damit verbracht, meine Schuhe irgendwie trocken zu legen. Ich habe sie sogar hinterher mitm Fön bearbeitet. Irgendwann dachte ich dann „na egal“ und hab die noch leicht feuchten Treter dann einfach angezogen und mich zu meinen jetzt fast Stammlokal Eggspectation begeben.

Nach einem tollen „is alles drin was es so gibt“ Saft und nem ebenso tollen Chicken-Irgendwas Wrap sah die Welt schon wieder super aus.

Der Schlachtplan für heute sah vor, das ich mir mal das Viertel Mont Royal anschauen wollte. Das hat jetzt nichts mit dem Hausberg von vorgestern, dem Mont Royal, sondern ist ein Stadtteil mit viel Leben, Parks, vielen Lädchen und Geschäften und Restaurants und Kneipen.

   

Schon vor der UBahnstation Mont-Royal war ziemlich viel Leben. Viele Leute unterwegs. Blumenhändler und andere Nippesverkäufer. Ich bin dann in die Hauptstraße Rue St. Denis eingebogen und habe mich einfach ein wenig treiben lassen. Viele kleine Lädchen in alten Häusern, teilweise übereinander. Der untere Laden war über ein paar Stufen in den Keller zu betreten, der obere Laden über eine Treppenkonstruktion in die erste Etage. Teilweise sah das auch recht abenteuerlich aus.

Aber in jedem noch so abstrusen Laden (viel Klamotten aber auch viele Friseure zum Beispiel) war Betrieb. Später bin ich abgebogen in die Rue Rachel in Richtung des Parc La Fontaine.

Bevor man in den Park kommt, ist auf der rechten Seite das kleine Restaurant La Banquise, was in meinem Reiseführer als DIE Kapazität in Sachen Poutine genannt wurde. Das durfte ich natürlich nicht verpassen und bin rein und habe mir diese unglaubliche Cholesterinsünde mal bestellt. Einmal einen proppevollen Teller Fritten mit Käsestreifen und Soße drüber. Dann das alles aufgefüllt mit Speck, Beef, weiteren Soßen, Pepperonis etc. etc.

   

   

La Banquise führt übrigens mehr als 25 verschiedene Varianten von Poutine. Ich fand es unglaublich lecker. Eine normale Portion reicht übrigens aus. Die große Platte hätte ich wahrscheinlich nicht geschafft.

Hach war das lecker. Leider muss ich aber weiter. Im nahen Park hab ich erst mal ein kleines Sit-In gemacht. Meine Verdauungspause. Nachdem das gröbste Völlegefühl wegverdaut war, bin ich aus dem Park heraus in die Rue Duluth eingebogen und diese hochgegangen bis auf die größere Rue St. Laurent. Die St. Laurent ist ebenfalls links und rechts flankiert mit Kneipen unterschiedlichster Art. Immer wieder sind kleine Geschäftchen dazwischen.

Neben dem ein oder anderen Pornoladen sind hier diverse Inder und Asiaten vertreten. Und mittendrin ist „Schwartz’s“, DIE jüdische Schweinefleischinstitution des Viertels. Die Leute standen den Bürgersteig längst in der Schlange um einen Platz zu bekommen. Muss wohl gut sein der Laden, wenn die Menschenmassen sich ewig lange anstellen fürs Essen.

   

Jetzt war ich aber doch schon genug gelatscht für heute, so habe ich einen Abbieger in die Rue Prince Arthur gemacht. Die Straße führt direkt auf den kleinen Park "Square St. Louis" zu. Auch hier unglaublich viele Kneipen links und rechts des Weges. Alles jetzt nicht unbedingt die Krone der Gastronomie, aber für den guten Hunger zwischendurch bestimmt gut genug. Ein paar Mexikaner habe ich gesehen und noch ein paar Griechen. Was der Rest alles so war, das habe ich nicht ganz genau erkundet. Nach kurzer Rast im Park habe ich mich dann zur nahegelegenen UBahnstation Sherbrooke begeben.

Also als Fazit dieses Abstechers würde ich sagen, Mont Royal ist ein lebendiges Viertel und auch sehr natürlich. Hier kann man sehr schon das echte "Alt-Montreal" finden. Ich fand es hier sehr schön.

Jetzt hatte ich die Wahl. Lege ich noch irgendeine Station irgendwo ein oder fahre ich direkt zum Hippodrome. Ich habe mich für Letzteres entschieden. Ich habe schon mal die lange UBahn Anreise mit einkalkuliert und dachte mir, das es gut wäre heute extra früh mit der Anreise zu beginnen. Tja und wie das so ist, wenn man bei der Fahrt den Stau fest mit einplant, dann ist kein Stau. Mit anderen Worten, die Fahrt mit der UBahn war total unspektakulär. Nach ner halben Stunde war ich da.

Und so begab es sich dann, das ich um 16 Uhr am Einlass war. Ich bin direkt ganz nach vorne zum Front Of Stage Bereich gegangen und natürlich war jetzt um diese Zeit da noch sehr viel Platz. Ich habe mich mal umgeschaut und mir dann meinen Stempel für den Wiedereintritt geholt und bin mal zu den Bierständen und Fressbuden gegangen. Nach einer kleinen Stärkung habe ich mich dann in dem einzig verfügbaren Schatten einer der Bierstände ne zeitlang hingelegt und verschnauft.

So ab halb 6 habe ich mich dann aber doch ernsthaft angestellt und im weiteren Verlauf des Abends bis um viertel nach neun zum Beginn das Konzertes ganz immens viel Zeit totgeschlagen. Ich hatte mein IPhone dabei, konnte so noch Mails schreiben und noch ein wenig spielen. Die Sonne hat mir ganz schon den Pelz angesengt. Supergeiles Wetter fürn Konzert.

Da ich heute ja Front Of Stage war, war das Konzert natürlich deutlich intensiver als am Tag vorher. Auch die leichten Variationen in der Setliste waren erfreulich. Und so am Ende des Konzertes blickt man dann auf die Strapazen des Tages zurück und sagt sich (also ich zu mir zumindest) das sich der Aufwand ja doch gelohnt hat.

   

   

Die Abreise war heute total entspannt. Dadurch das heute kein Unwetter für den Rausschmiss gesorgt hatte, sind sehr viele Leute beim Fan Jam oder bei einer der Tausend Buden und Feten auf dem Weg zur Bahnstation hängen geblieben. Das hat den ganzen Betrieb sichtbar deutlich entzerrt, so das ich nach ca. 5 Minuten Wartezeit in der Bahnstation und auf dem Weg zum Zug war. Also das war vorbildlich heute.

Tja später im Hotel habe ich dann noch meine Tasche wieder eingeräumt und schon mal alles für die morgige Abreise fertig gemacht. Morgen gehts weiter nach Toronto.

    

 

08.07.2011 - Olympiastadion und Co. und U2  
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