17.07.2011 - ein großer Park, ein öffentlicher Zoo und ein U2 Konzert bei Tropenklima

So. Heute war der große Tag vom Konzert. Das tägliche „gegen die feuchte Wand laufen“ war heute besonders unangenehm. Zu gestern hatte es nochmal deutlich zugelegt und wir waren jetzt endgültig bei Mitte 30 Grad angekommen. Was macht man an solch einem Tag, an dem das Bewegen schon Schmerzen bereitet ? Erst mal frühstücken und dann in den Zoo. Das hörte sich nach nem guten Plan an.

Ich bin also nochmal zum Rooster gegangen. Aber heute war doch deutlich mehr los hier. Jetzt am frühen Sonntagmittag wollte gefühlt ganz Downtown St. Louis hier essen. Ich habe bestimmt ne halbe Stunde auf nen Tisch gewartet. Dann konnte ich aber den Tag mit tollen Crepes, dem super Fruit Crepe den ich schon kannte und viel O-Saft beginnen.

  

Eigentlich für die Temperaturen schon zu sehr gesättigt bin ich dann mit der Bahn nach Forest Park gefahren. Dort in gleichnamigem Park ist der Zoo. Der Zoo ist „public“. Also umsonst und draußen. Das ist cool. Da sollte man sich bei uns mal ein Beispiel dran nehmen. Aber zuerst muss man da mal hinmarschieren.

Von der Bahnstation aus sieht man das History Museum auf der anderen Straßenseite schon. Dort dran vorbei, soviel war noch klar. Ab da hat mich die Karte in meinem Reiseführer aber im Stich gelassen. Oder ich war zu doof dafür. Keine Ahnung. Auf jeden Fall bin ich dann doch recht planlos in der Gegend rumgelaufen. Als ich an dem großen Bassin in mitten der weitläufigen Wiesen angekommen war und oben drüber das Kunstmuseum thronte, war ich vollends ratlos. Als Fallbackstrategie bin ich dann zum Museum hochgegangen, weil das auch wieder auf meiner Karte war und der Zoo da scheinbar direkt um die Ecke war. Den Berg hoch zum Museum ist mir die Brühe gelaufen so wie noch nie. Wir hatten jetzt für den Tag die 37 Grad erreicht. Juppheidi.

  

Am Museum oben bin ich regelrecht zerflossen. Deshalb hab ich mich dann in den nächsten „Forest Park Shuttle“ gerettet. Dieser Bummelbus fährt auf einer Rundtour überall im Park lang, auch am Zoo.

Lebendig am Zoo dann angekommen habe ich mich erst mal um Flüssigkeitszufuhr gekümmert und den Parkplan studiert. Da der Zoo ja umsonst ist, ist er auf Spenden angewiesen. Aus diesem Grund klebte auch fast an jedem Teil ein Werbeaufkleber. Das ging so weit das es dann das Anheuser Busch Hippo und die Elefanten der örtlichen Benzinlieferanten gab. Das war aber jetzt doch garnicht so schlimm, es wurde nicht zu penetrant.

  

Ich hatte je gedacht, das sich die meisten Viecher auch im Schatten aufhalten würden. Aber irgendwie habe ich doch noch sehr viele Tiere sehen können. Die Nashörner, Elefanten, Hippos und viele andere waren doch ganz zeigefreudig. Spontan fallen mir jetzt die Bären ein, die sich versteckt haben. Die Affen und riesenhaften Gorillas waren sehr interessant.

Die Tiger und Löwen haben sich auch rar gemacht, eine der Katzen lag der Länge nach in einem Tümpel. Nur die Nase guckte noch raus.

Irgendwann fand ich mich dann am anderen Ende des Geländes wieder und hatte keine Lust mehr. Aber auch keine Lust zu Fuß wieder zurück zu watscheln. Also habe ich kurzerhand die kitschige Bimmelbahn geentert, die durch den Zoo fuhr.

  

Als Fazit muss ich sagen, das der Zoo echt klasse war. Ich könnte mir vorstellen, das die St. Louisianer den Park und den Zoo als regelmäßige Freizeitbeschäftigung benutzen. Es war zumindest viel los. Mehr als ich hier bei uns im Zoo schonmal gesehen habe.

Zurück gings mit dem Shuttlebus zur Bahn und mit der zurück in die Stadt. So erst mal ins Hotel und die Hitzeschäden beseitigen. Zumindest einen gewissen Pegel Flüssigkeit musste ich dringend mal wieder erreichen.

Später am Abend bin ich dann gaaaanz gemütlich zum Stadion gegangen. Als ich damals die Tickets fürs Konzert bestellt hatte, gab es keine Steher mehr, so das ich eine der billigen 30 Dollar Tickets ganz oben genommen habe. Irgendwann später habe ich durch Zufall gesehen, das es für eine kurze Zeit wieder Stehplätze gab (Rückläufer oder sowas) und habe mir noch eine Stehplatz Karte gekauft. Ich hatte also die Auswahl heute. Aufgrund der Temperaturen (auch jetzt um 20 Uhr war es noch unglaublich warm) hatte ich mich aber dazu entschieden spät zu kommen und ganz gemütlich zu sitzen. Aus keinen Fall anstrengen :-)

  

  

Am Stadion hatte die St. Louis Feuerwehr für die wartende Masse den Tag über mobile Sprinkleranlagen installiert, mit denen man sich kühlen konnte. Außerdem waren die mit einem Gebläselaster unterwegs, wo auf der Ladefläche sowas wie ne Turbine montiert war, um damit Luft in die Menge zu blasen. Ich könnte mir vorstellen das das bei diesen Temperaturen absolut notwendig war. Wenn ich mir vorstelle das da Leute waren die den ganzen Tag vorm Stadion gewartet haben, na dann herzlichen Glückwunsch bei 37 Grad.

Ich bin also ganz normal rein, hab drinnen noch Budweiser und Hotdogs konsumiert (das uramerikanische Menu) und bin zu meinem Platz gaaaanz oben im obersten Umgang. Als ich oben angekommen war konnte ich im Innenraum sehen, das es auf der Seite wo der Innenraumeingang war alles proppenvoll war, auf der anderen Seite aber kein Mensch zu sehen war. An der Absperrung hinter der rechten Red Zone stand ganz verloren eine Reihe Leutchen.

  

  

Diese Gelegenheit habe ich dann beim Schopfe gepackt. Ich bin wieder runtergerannt und hab den Innenraum geentert (Ticket hatte ich ja, also kein Problem) und hab mich auf der rechten Seite in unmittelbarer Nähe zum Catwalk positioniert. Woe. Um viertel vor neun noch so weit nach vorne zu kommen, das hätte ich nie gedacht.

Naja. Konzert war dann echt super. Trotz der späten Stunde wollte es nicht abkühlen und ich und die Band oben haben um die Wette geschwitzt. Nach ein paar Kleidung-Wechsel-Pausen (nur bei der Band nicht bei mir!) ging ein klasse Konzert zu Ende. Mir hat es heute Abend absolut gut gefallen. Kann auch am Stadion gelegen haben, da eine Superstimmung war und sich die Leute wenn ich mich rumgedreht habe, ca. 5 Etagen in den Himmel getürmt haben in diesem Stadion.

  

  

Auf dem kurzen Rückweg später war mir nach einen Feierabendbierchen. Also bin ich kurz durchmarschiert zur Union Station in dem Gedanken, das da noch irgendwas auf hat. Aber ne. Hard Rock Cafe und alle anderen Sachen hatten ziemlich zu. Hm. Da werden einfach die Bürgersteige hochgeklappt um Mitternacht. Im Hotel war ein heidenradau an der Hotelbar. Die hatten auf und da war noch riesiger Betrieb. Also doch noch ne Gelegenheit für ein Feierabendbier.

So. Morgen gehts zur letzten Station weiter. Morgen gehts nach New York. Gute Nacht.

 

16.07.2011 - Anheuser Busch, Delmar Loop, Union Station 
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   18.07.2011 - Abreise und New York