15.02.2007 - Abel Tasman, Cape Farewell - Ans äußerste Ende der Südinsel

Gestern beim Essen hatten wir die Planung für die nächsten beiden Tage gemacht. Heute wollten wir die Umgebung bis hoch zur Nordspitze erkunden und morgen den Park zu Fuß in Angriff nehmen.

Zuerst haben wir im "Hooked on Marahau" gefrühstückt und eine Reservierung für den Abend abgegeben. Dann ging es erst mal wieder die üblen Serpentinenwege hinauf in die Berge. Wir haben diverse Lookouts und Viewpoints angesteuert. Die ganzen Berge sind mit Höhlen durchzogen, deren Eingänge teilweise unvermittelt auf einer Wiese hinter einem Busch lauern können. Wir haben gestoppt bei den "Ngarua Caves". Diese Höhlen sind Privatbesitz von Mike und seiner Frau. Er macht jeden Tag ein paar Führungen durch seine Höhle.

   

Er ist nicht gerade der geborene Entertainer und seine Ausführungen klangen immer ein kleinwenig gequält. Außerdem wusste man sicht so recht, was man das glauben konnte und was nicht. Angeblich hatte er hier die Knochen von ein paar längst ausgestorbenen Tieren gefunden, weil die durch nen Schaft in die Höhle gefallen seien und hat auch ein paar Skelette in Seitenhöhlen rumliegen. Nun ja. Wer schon mal ne Tropfsteinhöhle gesehen hat kippt vor Begeisterung nicht gerade aus den Schuhen aber schlecht war's nicht. Außerdem war's hier unten nett kühl. Draußen war es jetzt schon wieder brütend heiß.

Nach dem kleinen Abstecher in die Höhle gings weiter in Richtung äußerstes nördliches Ende der Südinsel. Zum Cape Farewell. Diesen Namen hat übrigens der gute Käptn Cook ausgesucht, als er von dort wieder nach Hause aufgebrochen ist. Die lange Landzunge vor dem Cape heißt Farewell Spit. Wie soll es anders sein. Herr Cook hat zum Abschied dort hingespuckt und schon hatte das Ding seinen Namen weg.

   

Irgendwo oben in der Nähe von Collingwood, dem Ort vor dem Abzweig zum Cape hoch, kann man noch Abbiegen zu den sogenannten Devils Boots. Laut Reiseführer Steinformationen, die wie aus dem Boden herausragende Füße aussehen. Nachdem wir uns erst mal verfahren hatten und recht weit in die Pampa geraten waren haben wir die Dinger dann auch gefunden. Hui. Da hat die Fantasie der Leute aber richtig zugeschlagen. Ich konnte da nur einen Fels sehen, der an der einen Seite ein wenig eingebuchtet war. Also das war mal eben Zeitverschwendung.

   

Zurück auf dem rechten Weg sind wir nun schnurstracks hoch zum Cape. Das Visitor Center hatte natürlich schon zu. Wir sind zum Strand und ein ganzes Stück hoch den Strand in Richtung Farewell Spit gewandert. Bis ganz nach oben zum Ende der Langzunge kann man nicht selbst. Das ist wohl ein Vogelschutzgebiet und dort darf man nur im Rahmen von geführten Touren hin.

So weit wollten wir aber garnicht hoch, weil das einfach übelst weit ist. An einem Punkt des Spits kann man auf die andere Seite wechseln. Das Spit hat sozusagen zwei Strände. Einmal im Süden zur Golden Bay hin und einmal nach Norden direkt zur Tasman Sea hin. An manchen Punkten ist die Landzunge nur ein paar hundert Meter breit, so das man mal eben von einer Seite zur anderen wechseln kann.

   

An ein paar Schafsweiden vorbei geht ein kleiner Weg durch die Dünen zum anderen Strand. Als wir dort waren ist uns dort der Wind so dermaßen um die Ohren geweht, das wir a) fast weggeflogen wären und b) nebenbei gesandstrahlt wurden. Sand, der mit ziemlicher Geschwindigkeit ins Gesicht geweht wird kann echt weh tun. Die Sicht war auch nicht wirklich gut. Man hat nach ner kurzen Entfernung nur noch in Sandwolken geschaut.

Bevor nun auch die letzten Ritzen voll Sand waren sind wir schnell rumgedreht und auf der anderen Seite wieder gemütlich zurück zum Auto gewandert. Fazit : Schön hier oben. Ruhig, netter Strand. Die andere Seite rau und windig.

Auf dem Rückweg haben wir noch bei den Pupu Springs angehalten. Diese Quellen sind die größten Trinkwasserquellen der Welt. Aus der größten kommen in der Minute ganze Tankwagenladungen Trinkwasser zum Vorschein. Wenn man da am See steht und die Wasseroberfläche beobachtet dann sieht es so aus, als wenn von unten kontinuierlich Wasser nach oben gepumpt wird. Das ganze Areal lässt sich hervorragend über einen Rundweg erkunden. Ist am Wasser teilweise sehr idyllisch.

   

Nach langer Fahrt (die von den Kilometern nicht so lang war aber durch die Kurven und Serpentinen recht zeitaufwändig) waren wir wieder zurück in Marahau. Kurz Grundreinigung und den letzten Sand loswerden dann Abendessen im "Hooked on Marahau". Ich fand es für das was man bekam zu teuer. Unsere Rechnung war an dem Abend recht hoch. Morgen geht's wieder zum Parkcafe, das is eher unsere Kragenweite.

 

Cape Foulwind, Abel Tasman
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   16.02.2007 - Abel Tasman zu Fuß