26.02.2007 - Auf ins Nordland - Dargaville oder Da-Wo-Um-8-Uhr-Die-Bürgersteige-Hochgeklappt-Werden

Auch heute wieder tolles Frühstück und längere Plauderei mit den Gastgebern. Auch hier haben wir noch die besten Routentips mit auf den Weg bekommen und nach ausgiebiger Verabschiedung von den beiden Haushunden haben wir uns in Bewegung gesetzt. Für heute stand die Strecke von Coromandel über Auckland bis ein Stück hoch an der Westküste der Nordspitze auf dem Plan. Wir hatten heute kein festes Ziel. Wir wollten einfach da wo wir keine Lust mehr zu fahren hatten anhalten.

Diese Freiheit konnten wir uns nehmen, weil wir ab heute für ca. eine Woche nichts vorgebucht hatten. Wir hatten bei der Planung hier oben keine richtige Vorstellung was wir wie machen sollten und die angebotenen Übernachtungen erschienen uns ein wenig teuer. So haben wir uns beim "Festklopfen" der Reise darauf geeinigt, eine Woche selbst zu bestreiten um dann später wieder für die letzten paar Tage in die vorgeplante Route einzusteigen.

Kurz vor Coroglen (so ziemlich genau beim Pub wo wir am ersten Abend gespeist hatten) geht eine kleine Gravelroad (die war auf unserer Karte garnicht drauf, aber anscheinend doch sehr bekannt und vielbefahren) direkt zur anderen Seite der Insel. Man kommt direkt auf die Küstenstraße und es ist nicht mehr sehr weit bis nach Thames. Dort im Ort haben wir mal eingehalten und sind kurz die Hauptstraße rauf und runter. Eine typische Kleinstadt, wie man sie hier überall vorfinden kann. Große Mainstreet mit vielen kleinen Geschäften. Alte Häuser und ein paar Pubs. Alles recht weitläufig und pikobello sauber. Als größter Ort in der weiteren Umgebung ist Thames so etwas wie ein Zentrum hier. Aber sonst auch nix Außergewöhnliches.

   

Weiter ging die wilde Fahrt um die Bucht herum immer auf der Küstenstraße bzw. Uferstraße bis man da irgendwann unweigerlich auf die Einfallstraßen Richtung Auckland gerät. Die war sogar richtig ausgebaut und nach unseren Standards hätte man das schon als Autobahn bezeichnen können. Teilweise sogar 4 oder 5-Spurig. Allerdings auch hier Tempolimit von 100, so das sich das mit der Autobahn schon wieder erledigt hatte.

Unser zweiter Besuch in Auckland. Erstes mal den Flughafen gesehen und jetzt die Stadt einmal auf der Stadtautobahn durchfahren. Über die Hafenbrücke (sieht aus wie die Miniversion der Sydney Harbour Bridge) und weiter bis nach ein paar Kilometern die Herrlichkeit schon wieder aufhört und die Autobahn wieder zur normalen Straße wird. Das ist dann irgendwann wieder der gute alte Highway Nummer 1.

In der Höhe des Ortes Warksworth haben wir einen Abstecher gemacht und sind rechterhand über die Dörfer nach Leigh zum Goat Island Marine Reserve gefahren. Dies ist das älteste "Wasserschutzgebiet" Neuseelands. Hier wird seit den 70er Jahren nicht mehr gefischt und die Gegend erfreut sich eines großen Fischreichtums. Wir sind mal zum Strand hingefahren und über die Felsen im Wasser gesprungen. Schon mit bloßem Auge konnte man große Fische entdecken.

Wir haben dann spontan entschlossen hier ein wenig zu Schnorcheln. Ein Stück die Straße zurück auf einem Campingplatz konnte man für ein paar Dollar Schnorchelkram ausleihen und so sind wir hier mal ins Wasser gehüpft und haben die Fische auf Augenhöhe beobachtet. Leider war hier ein wenig Seegang und entsprechend aufgewühlt und trüb war das Wasser. Man konnte zwar sehr viele Fische sehen aber das idealste Schnorchelgebiet wars nicht.

   

Nach einer nötigen Grundreinigung und Trockenlegung haben wir die Fahrt wieder aufgenommen. Auf gut Glück sind wir weiter über die Dörfer über kleine Landsträßchen und Gravelroads Richtung Nordwest gefahren. Irgendwann sind wir sogar wieder richtig auf die Nummer 1 gekommen. Was auch gut war, denn wenn wir den ganzen Weg wieder zurück hätten fahren müssen, wären wir in der Nacht noch nicht wieder zurück gewesen.

Eine ganze Zeit später ging eine Straße Nummer 12 ab zur Westküste und nach Dargaville. So langsam zeichnete es sich ab, das wir Dargaville als heutige Station nehmen würden, denn die Uhrzeit war schon recht fortgeschritten. Auf dem Rest der Strecke hat sich auch nichts mehr ereignet, so das wir zügig so gegen 18 Uhr Dargaville erreicht haben.

   

Am Ortseingang gab es auch ein paar Motels des üblichen Standards. Da es hier aber ein ganzes Stück ab vom Schuss, will sagen vom Zentrum mit den Pubs, war, sind wir erst mal weiter um zu versuchen weiter im Ort was zu bekommen. Der erste Versuch schlug fehl. Die hatten keine Zimmer. Der zweite Versuch hat dann geklappt. Und zwar im Northern Wairoa Hotel in der Victoria Street. Dieser Schuppen hatte eindeutig schon bessere Zeiten gesehen und war teils doch offensichtlich etwas ... äh ... alt.

Aber das Zimmer war OK. Groß genug für zwei Betten und noch Tisch und Stuhl und Fernseher und natürlich mit Bad. Irgendwann 1800-irgendwas muss der Bau richtig prunkvoll gewesen sein, das konnte man sich vorstellen beim Wandern durch die endlosen Korridore. Aber heute war nicht mehr viel los. Ach so. Günstig wars aber. Das war für heute für eine reine Durchgangsstation die Hauptsache.

Nach Einchecken haben wir uns erst mal ein wohlverdientes Bier getrunken und haben uns dann aufgemacht zum berühmten, endlosen und befahrbaren Strand. Wir haben die Abfahrt zum Baylys Beach genommen und standen dann nach ein paar Kilometern am längsten befahrbaren Strand (108 KM !) von Neuseeland. Eigentlich ist das ein langes Stück Sand und ist nur namentlich in mehrere "Abschnitte" unterteilt. Wir waren hier jetzt am Baylys Beach. Am Strand standen auch schon ein paar Autos und ein paar Quadbikes heizten auch da rum. Weiter hoch konnten wir etliche Leute sehen, die riesige Drachen steigen ließen in der dauernden herzhaften Briese hier direkt am Wasser.

   

Wir sind dann auch mal mit dem Wagen ein ganzes Stück den Strand hochgefahren und als wir an einem Stück waren wo sonst niemand war, habe ich dann mal ein paar Sachen ausprobiert. Vollbremsungen, durchdrehende Räder, 180-Grad-Drehungen mit Handbremse. Coool. Auf dem Sand war das garkein Problem. Außerdem hatte das Auto keine elektronischen Helferlein, die das unterbunden hätten (ABS und sowas war wohl Sonderausstattung).

Nach diesen lustigen Kunststückchen (keine Angst, es ist keinem was passiert. Uns nicht und dem Auto auch nicht) haben wir uns wieder langsam und in manierlichem Tempo zurück begeben und sind noch ein wenig zu Fuß da am Strand lang.

Zurück in Dargaville City war es jetzt ca. 20 Uhr. Wir haben dann im Hotelrestaurant gefragt, was es noch zu essen gäbe. Wir haben ein ungläubiges Gesicht und die Antwort, das es wohl ein wenig zu spät sei fürs Essen geerntet. Hm. Wir sind dann weitergezogen zu einem anderen Hotel welches anscheinend auch ein Pub ist. Dort sind wir auf die Frage nach Essen ausgelacht worden. Nein, der Koch sei schon längst zu Hause. Aha. Das einzige was in diesem Kaff noch offen hatte war der asiatische Take Away Laden. Dort konnte man sich auch hinsetzen und sich die Take Away Sachen auf nem Teller servieren lassen. Naja. Wir haben die chinesichen Köstlichkeiten schnell eingefahren und uns später in unserem Zimmer über unsere Biervorräte hergemacht.

 

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   27.02.2007 - weiter ins Nordland, Kauri Forest