04.10.2004 - Lava gucken, egal wie !
 

Am Morgen ging's direkt zur Chain of Craters Road und zur Rangerstation kurz vor der Blockade. Leider war noch niemand der Ranger da, so das wir nicht genau wussten, was wir machen sollten. Auf gut Glück wollten wir nicht los, wir wollten zumindest ein aktuelles "Eruption Update" haben.

Gegen 11 Uhr kam das Personal und auch die Info das die Lage genauso wie gestern sei. Also gute Lavachancen. Mit festem Schuhwerk und genug Wasser (das freundlicherweise Stephan geschleppt hat, weil ich mit meinem Sonnenbrand keinen Rucksack tragen konnte) haben wir uns offiziell an der Rangerstation abgemeldet und sind querfeldein los.

  

Das gehen auf der Lava ist wie das laufen auf Glas. Immer knistert und knackt es. Manchmal bricht man ein wenig ein. Klettern muss man nicht, der Fluss an sich ist recht eben. Teils halt nur ziemlich zerklüftet. Dort wo es sich aufgestaut hat kann man ja einfach drumrumgehen. Man sollte versuchen nichts anzufassen. Die Lavabrösel sind scharf wie Glassplitter und man verletzt sich schnell. Aus diesem Grund sollte man auch tunlichst vermeiden hinzufallen. Man würde sich übelst verletzen !

Wir hatten die grobe Route vor uns. Oben auf dem Hügel war ein kleines Wäldchen an dem man sich orientieren konnte. Wenn wir in der Nähe der Lava wären, würden wir das schon merken, meinten die Ranger.

Später am Berg wurde es wirklich anstrengend. Zwischendurch sah es so aus, als wenn ne Bombe eingeschlagen hätte. Hin und wieder musste man so etwas wie kleine Lava-Wasserfälle  überqueren. Da war die Lava in unendlich vielen Spitzen erstarrt. Hier musste man wirklich sehr auspassen.

Für den Weg hoch haben wir 4 Stunden gebraucht. Irgendwann haben wir wirklich gemerkt, das wir angekommen waren. Es wurde ziemlich heiß (noch heißer als es eh schon war) und da war dieses Knacken. Überall um einen herum waren die Steine an knacken. So etwa, wie wenn man sein Auto nach langer Fahrt in die Garage stellt und dann der Motor am Tickern ist.

  

Und dann haben wir es gesehen. An einer Ecke an einem Hang klumpte zähflüssige Lava heraus. Immer wieder wurde irgendwo an dem Hang ein Punkt glutrot und kurz darauf blubbte eine Zunge Lava heraus. An einer Ecke war eine ziemlich ergiebige Quelle, die nach einer Dreiviertelstunde schon den Hang um ein gutes Stück weiter ausgebaut hatte. Nach einer Stunde im Angesicht des flüssigen Steins und ein paar ernsthaften, physikalischen Experimenten (was passiert wenn ich Wasser draufschütte, was passiert, wenn ich nen Stock reinstecke, was passiert, wenn ich nen Stein draufwerfe und wie nah kann man überhaupt ran ?) haben wir uns auf den Rückweg gemacht.

Zurück gings deutlich schneller. Ich glaube ungefähr 2 Stunden. Irgendwann so gegen 17 Uhr waren wir wieder unten. Nicht sehr viel später fing es schon an zu dämmern, viel länger hätte es also nicht dauern dürfen. Zurück an der Rangerstation wusste man schon, wo wir herkamen. Wir waren durchs Fernglas beobachtet worden :-)

Ein paar Unentschlossene, die sich die gleichen Gedanken machten wie wir ("Lohnt es sich denn überhaupt ?") wurden von uns noch bekehrt, dann ging's aber wieder zurück Richtung Volcano House.

Der Rest des Abends ist schnell erzählt. Kurzer Abstecher zur Thurston Lava Tube (Na ja. Ein Loch im Berg wo mal Lava durchgeflossen ist) und noch schnell ins Volcano Village noch was zu trinken gekauft. Ein wenig ausgeruht und dann im Volcano House den Abend bei einem tollen Steak beendet.

Fazit des Tages : Mega Anstrengung aber belohnt durch einen nicht alltäglichen Anblick. Flüssige Lava. Sowas hat man nicht alle Tage. Und der Gedanke war doch richtig. Wenn man einmal hier ist, dann muss man das auch sehen !

  

 

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