09.09.2004 - Zion National Park - versteckte und enge Canyons
 

Im Zion Park gibt es keinen privaten PKW-Verkehr. Es wird alles mit Shuttle Bussen gefahren, die an jedem interessanten Punkt halten. So sind wir am Morgen erst mal zum Visitor Center gefahren um dort in den Bus umzusteigen. Wir hatten uns schon anhand der Karte die wir am Parkeingang erhalten hatten grob auf eine Wanderung geeinigt. Wir sind mit dem Bus bis zum Weeping Rock gefahren und von dort den Hidden Canyon Trail gegangen.

Der Aufstieg ist ein wenig anstrengend, dafür wird man aber auch mit schönen Aussichten runter auf die Straße und zur anderen Seite des Tals belohnt. Während des Aufstieges hörten wir schon zuerst fern und dann immer näher Donner auf uns zurollen. Als wir fast oben waren öffnete der Himmel dann auch mal ganz kurz die Schleusen. Zum Glück gab's direkt in der Nähe einen Felsüberhang, unter dem wir den Guss fast trocken überstanden haben. Danach wurde es schnell wieder warm und schwül und kurz drauf war wieder alles so trocken wie vorher. Oben angekommen geht es in den eigentlichen Canyon hinein. Irgendwann gibt's dann ein offizielles "Weg hier zu Ende" - Schild. Man kann aber noch weiter gehen. Ab hier ist jedoch ein wenig Kletterei angesagt. Zwischen normalen Gehpassagen meist über Sandboden muss man hin und wieder mal ein paar größere Steinbrocken überwinden. Wir sind noch weiter in den Canyon hinein, bis nach einer ganzen Zeit eine regelrechte Steinwand das Weitergehen wirklich unmöglich gemacht hat.

  

Der Weg runter war kein Problem, nur die Knie quittierten das ganze bergrunter gehen mit ein paar Klagen. Mit dem Bus ging's dann weiter bis zum Ende des Canyon Drive. Zum Temple of Sinawava. Von hier aus geht ein Fußweg weiter zu den Narrows. Die Narrows ist ein Canyon durch den man, niedrigen Wasserstand vorausgesetzt, durch den Fluss wandern kann. Da das Wasser nicht sehr kalt war und der Wasserstand maximal Knie und Oberschenkel erreichte, haben wir uns aufgemacht ein wenig in diesen Canyon hinein zu wandern. Wenn man mal ein wenig weiter geht, werden auch die Leute immer weniger. Die meisten drehten nach einer kurzen Strecke um. Irgendwann hatten wir den Canyon dann fast für uns alleine. Es war sehr interessant und ein schöner Weg. Wasserkühlung inklusive.

Nach ner ganzen Zeit, ich schätze mal 2 Stunden, haben wir unsere letzten Vorräte verputzt und uns entschlossen umzudrehen. Wären wir noch weiter gegangen (was problemlos möglich ist, die Narrows sind etliche Kilometer lang), wäre es auf dem Rückweg schon dunkel geworden. Und das wollten wir vermeiden. Es war schon bei Tageslicht schwer genug in dem Fluss nicht hinzufallen.

 

Leicht geschafft zurück haben wir uns vom Bus bei der Zion Lodge absetzen lassen und haben dort ein wenig in der untergehenden Sonne gerastet und ein Bierchen eingenommen. Da jetzt von uns keiner mehr Lust hatte noch irgendwo hinzufahren, war die Entscheidung heute nochmal in Springdale zu übernachten schnell gefallen. Der Laden von gestern hatte nichts mehr frei, dort war mittlerweile ein ganzer Bus mit Touristen eingekehrt. Ein anderes Motel (das Zion Park Motel) zwei Häuser weiter hatte aber noch was frei. Preis war auch OK.

Den Abend haben wir dann im Bit & Spur Mexican Restaurant etwas die Straße runter ausklingen lassen. Das Essen war echt gut und das Bier schmeckte auch sehr gut (Polygamie Porter kann ich empfehlen, für Leute die auf dunkles Bier stehen). Während dem Essen konnten wir hören, wie einer der Kellner Leuten am Nachbartisch vom Grand Canyon vorschwärmte. Er meinte, wenn man einmal hier wäre müsste man unbedingt einen kleinen Abstecher zum Nordrand das Canyon machen. Er klang so begeistert, das wir das ganz spontan für den nächsten Tag aufs Programm gesetzt haben.

  

 

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