19.09.2004 - Vom Lake Powell nach Flagstaff
 

Das Gewitter hatte sich verzogen und eine frisch gewaschene aber schon recht warme Luft begrüßte uns am Morgen. Wir wollten zum Antelope Canyon. Da dort angeblich fürs Fotografieren das Licht gegen Mittag am besten sein sollte, haben wir noch ziemlich rungetrödelt und sind auch erst recht spät los.

Am Startpunkt der Touren zum Canyon war aber irgendwie verdächtig wenig los. Ein paar verlorene Leuten standen recht dumm rum. Auch ohne mit irgendjemandem zu sprechen konnten wir schon vermuten : Hier gibts heute keine Touren ! Einer der anwesenden Tourguides erklärte uns dann, das es ungefähr zweimal im Jahr so stark regnet, das der Canyon voll läuft. Wir hätten einen dieser Tage erwischt. Suuuuper.

Wir haben uns noch ein wenig den Fluss und die überfluteten Felsspalten angesehen und eingesehen, das es heut nix mehr gibt. Wir sollten gegen Nachmittag wiederkommen, da gäbe es vielleicht ne Chance, das das Wasser abgelaufen wäre. Auf diese Möglichkeit wollten wir uns aber nicht verlassen. Das hätte bedeutet, das wir den ganzen Tag hier rumlungern und drauf warten, das eventuell das Wasser sinkt. Nein. Die Zeit wollten wir besser nutzen.

Wir sind zum Damm gefahren. Nach umständlicher Kontrolle inklusive Röntgen und Abtasten haben wir uns die Installationen im Besucherzentrum angesehen. Wirklich sehr interessant. Vor allem, wenn man bedenkt, wie weit die Technik damals war. Heute setzt sich jemand in ein Maschinenungetüm und drückt einen Knopf, früher war das noch körperliche Knochenarbeit. Wir wollten auch noch an der Führung in den Damm teilnehmen, die war aber für die nächsten Stunden ausgebucht. Grrr. Heute war wohl nicht unser Tag.

Mittlerweile war es nach Mittag und wir haben uns zum Lake Powell begeben. Das heißt wir sind in den Bereich der Recreation Area reingefahren. Diese ist wie ein Nationalpark mit Nationalpark Ausweis kostenlos befahrbar. Wir haben uns den See und ein paar Viewpoints noch ein wenig angesehen. Ein klein wenig haben wir noch überlegt, ob wir uns für den Rest des Tages noch ein Boot mieten sollten. Aber irgendwie haben wir das dann doch nicht mehr eingesehen. Nach Abholung des Bootes und dem ganzen Kram der da noch dranhängt (also Verwaltungskram und so) hätten wir nicht mehr viel zeit auf dem Wasser verbringen können. Außerdem war es für einen halben Tag noch schweineteuer.

  

Also haben wir uns auf den Weg gemacht. Es sollte über die Straße 89 nach Flagstaff gehen. Erster Halt aber schon kurz nach Page am Horseshoe Bend. Es war genauso wie beim Dead Horse Point ein immenses Tal mit einer riesigen Flussbiegung recht weit unten im Tal. Hier war man so nah dran, das man es garnicht auf ein Foto bekommen konnte. Außerdem, wenn da nicht das Schild gestanden hätte, hätte man es garnicht vermutet, dies hier zu finden. Es geht aus der Ebene fast senkrecht nach unten. Man muss auch vom Parkplatz noch ein paar Meter weit gehen, bis man da ist.

Lustigerweise haben wir hier auf dem Parkplatz ein Auto wieder gesehen, das wir schon im Arches Park gesehen hatten. Einen riesigen, alten, verrosteten Pott. Die Fahrer waren Deutsche. Laut eigener Auskunft war dies das Auto eines der beiden, welches immer bei einem Bekannten untergestellt sei. Immer wenn er in den USA sei, würde er das Auto benutzen. Das ist natürlich auch ne Möglichkeit billig an ein Auto zu kommen.

  

Weiter auf dem Weg nach Flagstaff wurde das Wetter wieder schlechter. Auf dem ganzen Weg braute es sich zu. Einen kleinen Abstecher haben wir noch zum Sunset Crater Vulcano gemacht. Das Visitor Center dort ist wirklich sehr interessant. Die betreiben dort eine Art Erdbebenmessstation. Ruhig mal einen der Mitarbeiter dort ansprechen. Die Erklärungen sind wirklich sehr lehrreich. Als wir dann ein wenig im Bereich des Vulcano im Lavafield rumgelaufen sind, fing es an zu nieseln und zu winden. Es wurde ziemlich knistig. Später als es dämmerte und wir fast kurz vor Flagstaff waren, öffnete der Himmel endgültig die Schleusen und es fing wieder an zu schütten. In Flagstaff haben wir am Ortseingang schnell ein Motel gefunden. Wohl wegen der großen Auswahl dort gab es hier das billigste Motel des ganzen Urlaubs (Whispering Winds Hotel). Wenn ich es richtig im Kopf habe, 23 Dollar ! Der Haken folgte auf dem Fuß : Wir waren hier direkt an einer Bahnlinie. Tja, tschüss Nachtruhe.

Im Ort haben wir noch was gegessen und im Collins Irish Pub einen kleinen Absturz hingelegt. Wer kann auch ahnen, das es hier Samuel Adams in Literkrügen zum Happy Hour Preis gibt .....

 

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