24.09.2004 - Sequoia National Park - Das sind noch Bäume
 

Am Morgen ging es nach einem kurzen Frühstück bei Starbucks weiter zum Sequioa National Park. Dieser Park bietet riesige Mammutbäume (eben diese Sequoia's) die mehr als tausend Jahre alt sind. Aber erst mal mussten wir ja hinkommen. Irgendwie kann man in den Park von unserer Seite (als aus Richtung Death Valley) nicht reinfahren. Man muss, bildlich gesprochen, erst mal auf die linke Parkseite gondeln um von dort reinzufahren.

Aber glücklicherweise kannte unsere Karte ein paar Country Roads, die zumindest den großen Bogen unten um den Park herum umgingen und irgendwie zielgerichteter direkt auf den Park zuhielten. Leider stellte sich diese Tour als übelste Gondelei über Landstraßen und Landsträßchen heraus. Wir sind zwar ausnahmslos durch sehr schöne Landschaften gekommen, aber auf die Dauer hat die Kurverei schon sehr genervt. Ich weiß auch garnicht mehr wo wir überhaupt überall her gefahren sind. Zumindest irgendwo an einem Stausee sind wir noch vorbeigekommen und haben dann eine sehr lange Zeit den Sequoia National Forest durchquert. Zumindest habe ich endlich mal Joshua Trees in Natura gesehen. Auf unserer Fahrt sind wir durch eine Gegend gekommen, wo teilweise recht große Joshua Trees in der Gegend und an der Straße standen.

 

Nach unendlicher Fahrt sind wir, kurz bevor mich die Lust verlassen wollte, dann noch nach Visalia gekommen. Von dort aus geht es schnurstracks in den Park. Nach einem Stopp am Visitor Center haben wir den Aufstieg in die Berge (der ganze Park liegt auf ungefähr 2.500 Metern Höhe) angegangen. Muss man sich mal vorstellen. Von minus 85 im Death Valley zu plus 2.500 im Sequoia is schon ein guter Unterschied.

Nach der hakeligen Serpentinenstraße begrüßten uns oben die ersten Mammutgewächse an der Straße. Überall entlang der Straße standen die Riesendinger. Da sah unser Autochen schon recht bescheiden aus, wenn wir vor so einem Ding geparkt haben.

Im Park haben wir an diversen Aussichtspunkten, wie Moro Rock, Auto Log und Tunnel Log angehalten. Der Tunnel Log ist ein umgekippter Baum, in den eine Durchfahrt geschnitten wurde, so das man durchfahren kann. Der Auto Log ist ein umgestürzter Baum, der oben abgeflacht wurde. Dort sind früher Leute mit ihren Autos drauf gefahren (!!!) und haben sich dort ablichten lassen. Das wurde aber mittlerweile verboten.

  

Später sind wir zum sog. "General Sherman Tree" gefahren, dem angeblich dicksten Baum in ganzen Park. Und ja, das war ein Mordsgerät. Wenn ich mich recht erinnere, hatte der Stamm einen Umfang von 30 Metern. Beeindruckend. Leider wurde in dem ganzen Bereich viel gebaut und es war ziemlich viel Betrieb hier. Deshalb haben wir uns schnell wieder weggemacht. Wir sind dann auf dem Rückweg zur Hauptstraße an einem Wanderparkplatz einfach mal angehalten und sind recht ziellos einfach mal in den Wald drauflosgegangen. So konnte man den Riesendingern endlich mal Nahe kommen und genau betrachten. Außerdem war man hier ganz alleine.

Erstaunlicherweise hatten sehr viele der Riesenbäume teilweise gravierende Brandschäden. Dies deutet auf zwei Dinge hin. Erstens scheint es hier im Park auch regelmäßig zu brennen, zweitens scheint das Feuer den Bäumen recht wenig auszumachen. Ich meine, sonst könnten die auch nicht so alt werden, wenn bei jeder Kleinigkeit umgehauen werden.

Immer wieder beeindruckte uns die Größe dieser Bäume. Bei einem Foto vor so einem Baum war man ein ganz kleines Pünktchen vor sehr viel Baum. Selbst das Wurzelwerk von umgestürzten Bäumen war immer noch bestimmt 10 mal 10 Meter groß.

Wenn man nicht auf dem gleichen Weg aus dem Park wieder herausfahren möchte, gibt es noch die Straße die einen zum Kings Canyon National Park führt. Kurz vor dem endgültigen Abzweig zu dem Park kann man auf die Straße 180 abbiegen und sich Richtung Fresno bewegen. Mittlerweile dämmerte es und wir haben uns auf den Weg gemacht. Im Park gibt es noch zwei Lodges. Dort haben wir nur aus reinem Interesse gefragt. Die Preise dort waren jenseits von Gut und Böse (180 Dollar, harharhar). Also blieb uns nichts anderes übrig als aus dem Park raus und schauen was kommt.

Es sollte ein Deja Vu werden. Das hatten wir gestern doch auch schon mal. Wir fahren, fahren und fahren und irgendwie kommt nix. Und wieder kriege ich voll den Hals über diese beschissene Beschilderung auf den Landstraßen. Wieder standen hin und wieder mal Orte auf den Schildern. Wenn man dann ungefähr dort in der Nähe sein musste stand dieser Ort garantiert nicht mehr auf dem Schild. Nach einer ganzen Zeit haben wir uns mit unserem Schicksal wohl bis nach Fresno durchfahren zu müssen abgefunden. Und so war es. Irgendwann, wieder so um 21 Uhr, hatten wir den Rand von Fresno erreicht.

So üppig war die Auswahl an Motels hier nicht. Wir haben dann eines der beiden genommen die wir überhaupt gefunden haben. Wir waren recht groggy, auch heute waren wir wieder mehr gefahren als erwartet. Auf unserer Suche hatten wir in der Nähe einen Domino-Pizza-Laden gesehen. Zum Abschluss des Abends sind wir noch kurz dahin um eine original Domino Pizza zu holen. Hui, das war aber ein toller Laden. Sah erst mal aus wie eine Abrissbaustelle. Dann der Bestellschalter mit Panzerglas abgesichert. Die Kommunikation nur über Gegensprechanlage. Die Karte haben wir durch eine Sicherheitsschleuse gereicht bekommen. Anscheinend waren wir nicht unbedingt im besten Stadtteil von Fresno gelandet :-) Die tätowierten und mit dreckigen Unterhemden bekleideten Latinos, die ebenfalls als Kunden im Laden waren, verstärkten dieses Gefühl auch noch zusätzlich. Und warum wurde hier eigentlich nur spanisch gesprochen ?

 

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