24.11.01 - Etappe 3 - Kings Canyon und Ayers Rock

Heute morgen sind wir ( für unsere Verhältnisse ) ziemlich früh aufgestanden. Um 9 Uhr standen wir im Frühstücksraum. In diesem großen, offenen Gemeinschaftsraum waren schon zwei Leute damit beschäftigt Toast, Speck, Eier und Schinken für ein richtig gutes Sandwich zu braten. Nach und nach kamen die Leute von der Station dazu und es war eine sehr schöne lockere Atmosphäre. Wir sind aber nicht länger geblieben, wir wollten den Kings Canyon erklettern. Da wir uns schon gedacht hatten, das es weiter gegen Mittag ziemlich unerträglich draußen wird, haben wir etwas Dampf gemacht.

Gegen 9.45 haben wir dann den Canyon erreicht und nach einer ausgiebigen Schutzfaktor-30-Sonnenmilch-Pflege haben wir uns dann an den Aufstieg gewagt. Der Aufstieg ist wirklich übel. Das möchte ich schon mal direkt vorweg sagen. Wer Probleme mit Herz oder Kreislauf hat, sollte diese Sache lieber streichen. Es geht vom Fuß des Berges ziemlich steil auf serpentinenartigen, in den Fels gehauenen Treppenstufen nach oben. Lassen Sie sich viel Zeit, verschnaufen Sie oft. Wenn Sie aber dann mal oben angekommen sind, geht der Rest des Tages ziemlich easy weiter.

Am tiefsten Einschnitt des Canyon kann man über Treppen nach unten auf den Grund gehen. Dort gibt es einen kleinen See mit herrlichem Wasser, der wohl das ganze Jahr über nicht austrocknet. Wieder oben angekommen und rumgegangen, erwarten einen herrliche Aussichten. Entweder lässt man den Blick bis zum Horizont wandern oder schaut gebannt die senkrecht abfallenden Wände des Canyons hinunter. Oft fragt man sich, ob das mit riesigen Sägen schnurgerade rausgesägt wurde. Ein herrlicher Anblick.

Nachdem man den Abstieg gemeistert hat, kann man sich von unten "sein Werk" nochmals ansehen und auf einem leichten und ebenen Pfad von unten etwas in den Canyon hineingehen. Dieser Pfad erfordert aber zwischendurch noch etwas Kletterei, da anscheinend die Route nach jedem Steinschlag neu vergeben wird. Alles in allem sollte man sich doch mehrere Stunden für diese Tour Zeit lassen. Wir sind so gegen 13 Uhr wieder unten gewesen.

Blick in den Kings Canyon von unten

Zum Klima und der Erträglichkeit sei gesagt : Als wir den Aufstieg begonnen haben, waren es unten 33 Grad. Als wir nach Mittag wieder unten waren, hat das Thermometer 39 Grad gezeigt. Das hört sich jetzt mörderisch an, war aber effektiv wirklich sehr gut auszuhalten. Diese trockene Hitze ( ich denke Luftfeuchtigkeit ist aus den Wörterbüchern dort entfernt worden ) ist sehr gut verträglich. Die grundlegende Regel der Vorsicht sollte aber dennoch befolgt werden : Wasser mitnehmen ! Am besten einen ganzen Rucksack voll.

Nach vollzogener Arbeit sind wir dann den letzten Rest der Fahrt zum Ayers Rock recht gemütlich durchgefahren. Dann kam er endlich in unser Blickfeld. Am späten Nachmittag tauchte vor uns der Ayers Rock am Horizont auf. Ich bin für solch einen Kram ja eigentlich nicht empfänglich, aber mir ist es doch kribbelnd den Rücken hinuntergelaufen, als ich den Rock das erste mal dort auf uns zukommen sah. Es IST ein wirklich erhabenes Gefühl. Das gehört eindeutig zu einem Australienurlaub dazu. Der weltberühmte Ayers Rock !

Blick entlang der Felswände des Kings Canyon von oben

Etwa zehn Kilometer vor dem Ayers Rock ( aus unserer Richtung ) liegt das Ayers Rock Resort. Dies ist aber kein einzelnes Hotel, sondern eine Ansammlung von 5 einzelnen Anlagen, die sich einfach zu einer kleinen Stadt zusammengeschlossen haben. Es gibt dort ein kleines Zentrum mit Stores, Supermarkt, Post, Fastfoodbude usw. Zuerst hatten wir kleine Probleme unser Hotel dort zu finden, da sich uns der Aufbau der Anlage nicht ganz auf den ersten Blick erschlossen hatte. Wir sind dann einfach mal weiter gefahren, und haben dann das Hotel schließlich entdeckt. Die nächsten zwei Tage sollte das Outback Pioneer Hotel unser Domizil sein. Dies war sozusagen die Budget-Ausgabe und kam für uns am ehesten an den Bezahlbar-Status heran. Das Zimmer war OK. 2 Betten, TV, Kühlschrank. Nichts auszusetzen. Dusche und WC befand sich in einem anderen Gebäude etwas von uns weg. Also hier auch wieder Shared Facilities. Wer davon kein Fan ist, sollte sich in den anderen Hotels mal umsehen. Man wird dort aber auch einiges mehr bezahlen. Um es mit kurzen Worten zu sagen : Im Ayers Rock Resort war alles kackteuer. Teilweise hatte man den Eindruck, das die Preise mit 200% Angstzuschlag kalkuliert waren. Das einzig bezahlbare war der Fastfood-Laden im Center. Dort kann man gut hingehen.

Als Hotelgäste kann man an der Outback Pioneers Bar Getränke zum Abholpreis sehr günstig erstehen. Da kann man auch nicht meckern, da haben wir anderswo auch schon mehr für bezahlt. Die haben auch ne gute Auswahl dort. Essen war in dem Arrangement hier nicht mit drin. Abends gab es aber das von uns so getaufte "Kampfgrillen". Neben der Bar kann man Fleisch kaufen. Zu vernünftigen Preisen übrigens. Da ist vom Rumpsteak bis zum Känguru alles zu kriegen. Dies kann man dann an bestimmt 20 Grills nach eigenem Gusto zubereiten. Also mit anderen Worten Do-It-Yourself-BBQ. Haben wir beide Abende gemacht, war wirklich gut !

Nachdem wir unseren Kram ins Zimmer gebracht und uns ein paar Minuten aufs Ohr gehauen hatten sind wir dann direkt mal zum Sonnenuntergang zum Rock gefahren. Die besten Stellen um einen Sonnenuntergang oder Aufgang zu genießen, sind durch Parkplätze gekennzeichnet. Wenn man früh genug kommt, hat man auch einen guten Standplatz. Wenn man vom Hotel zum Ayers Rock will, muss man in den Ayers Rock Nationalpark hereinfahren. Bei der Einfahrt in den Nationalpark hat man eine kleine Mautstation aufgestellt, an der man den Permit zur Einfahrt kaufen kann. Dieser kostet 5 oder 6 Dollar pro Nase. Dieser Permit gilt übrigens nur für 3 Tage ! Möchten Sie am 4. Tag noch mal zum Rock hinfahren, müssen Sie einen neuen Permit kaufen !

Nun aber zum Sonnenuntergang. Wir haben während der Zeit fleißig Fotos gemacht. Wenn man so direkt dabei steht, fallen einem die langsamen Veränderungen nicht so auf. Wenn man aber hinterher mal ein paar Fotos vergleicht, kann man wirklich sehr gut sehen, wie der Fels seine Farbe von hell angestrahlt über blutrot bis fast schwarz verändert. Es ist wirklich ein unvergessliches Erlebnis. Also einen Sonnenuntergang ( oder Aufgang wenn man Frühaufsteher ist ) muss man dort sehen !

Ayers Rock im SonnenuntergangAyers Rock im Sonnenuntergang

Ayers Rock im SonnenuntergangAyers Rock im Sonnenuntergang

Danach sind wir dann noch um den Rock einmal rumgefahren und haben uns angeschaut, wo wir am nächsten Tag hermarschieren werden.

 

23.11.2001 - Etappe 2 zum Rock  


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