28.11.01 - Kangaroo Island

Morgens früh ging's zum Flughafen. General Aviation Terminal. Zum Glück haben wir ein Taxi genommen. Selbst hätten wir das wohl nicht gefunden. Im general aviation – Bereich sind die kleinen und kleinsten Fluggesellschaften angesiedelt. Wir hatten ein Arrangement mit der Emu-Air, die uns nach KI fliegen sollte. Das „einchecken“ ging schnell über die Bühne ( „Hallo, da sind wir. Gut, gleich geht’s los ...“ ). Dann wurde unser Gepäck gewogen und wir mussten uns selbst auch noch wiegen ( Ups, der Moment der Wahrheit. Alle Angaben werden vertraulich behandelt ). Die Gewichte hat der Pilot dann in irgendwelche Formulare eingetragen und noch ein wenig rumgerechnet. Er hat dann auch unser Gepäck rausgefahren und verladen. Ja, hier arbeitet der Chef noch selbst. :-)

Emu Airlines

Es wurde mit 2 Maschinen geflogen. Eine fürs Gepäck, die schon mal vorgeflogen ist und eine für die 11 Personen. Platz war nur für 10, Nr. Elf hat vorne neben dem Piloten gesessen. Herrlich. Ich muss aber sagen, das man in so einer Minimaschine viel mehr vom eigentlichen Fliegen mitgekriegt als in einem riesigen Jumbo.

In KI angekommen haben wir am kleinen Flughafen dort unser Auto abgeholt. Ein Jeep. Die Frau am Schalter hat uns dann noch 2 Tipps mit auf den Weg gegeben um unseren Selbstbehalt zu verschonen : a) Fahren Sie auf den Gravel-Roads nicht schneller als 80, und b) fahren sie wenn möglich nicht in der Dunkelheit außerhalb der Stadt. Nummer 1 lässt sich noch relativ leicht erklären. Viele Straßen auf KI sind unbefestigte „Feldwege“ die mit kleinen runden Kieseln geschottert sind. Wenn man auf diesen Straßen fährt, kommt einem das wie kleine Murmeln vor. Ohne 4WD sollte man hier wirklich sehr vorsichtig sein. Auch mit 4-Rad hat mich einmal fast das Heck überholt. Ich habe mich danach auch an den 80-Km/h – Rat gehalten.

Nummer 2 wollte uns zuerst nicht einleuchten. Wir haben es aber hinterher schon auf der Fahrt nach Kingscote gesehen. Überall am Straßenrand lagen totgefahrene Kängurus. Jedes Auto das uns entgegenkam hatte vorne einen Rammschutz angebracht. Viele sahen auch ziemlich zerbeult aus. Hier ist der Kontakt Roo zu Auto fast selbstverständlich. Ich habe mich hinterher mal mit einer Frau im Hotel unterhalten. Diese meinte, ich solle mir keine Sorgen machen. Die Tiere würden die Straße nicht extra suchen, es gäbe einfach so viele davon auf der Insel, das es meist gar nicht vermeidbar wäre. Nun ja. Wir haben gegen Abend auf alle Fälle immer gut aufgepasst.

Ach ja, hatte ich übrigens bemerkt, das es hier verdammt kalt ist ?

Schon am Vortag, bei der Landung in Adelaide, sind wir beim Aussteigen aus dem Flieger fast erfroren. Wenn man so lange in der Hitze vom Ayers Rock war und dann in Adelaide bei ca. 20 Grad aussteigt, bekommt schon eine leichte Krise. Wir dachten da aber noch, das wäre ein einmaliger Ausrutscher.

Grüne Küste mit stahlblauem MeerZerklüftete Küste an der Nordseite der Insel

Leider war es das nicht. Auf KI war es noch ein paar Grad kälter. Verständlich. Liegt es doch mitten im Wasser und wird ständig von einer guten Brise überblasen. Da ich auf so etwas jetzt wirklich nicht vorbereitet war, habe ich mir im Souvenir-Shop in Kingscote erst mal nen warmen Pullover gekauft. Meine beste Entscheidung an dem Tag !

Kingscote ist, wie man es auf so einer kleinen Insel erwartet, nicht gerade ein pulsierender Ort. Hier geht’s ziemlich gemächlich und ruhig zu. Das Stadtzentrum beschränkt sich auf eine Straße, wo mehrere Läden und die beiden Restaurants liegen. Nachdem wir ein wenig in Kingscote rumgekurvt sind, sind wir dann zu einer Tour an der Nordküste entlang aufgebrochen.

Wir sind der Karte nach an den einzelnen Bays und Coves des Nordens längstgegondelt. An vielen Punkten, wie Emu Bay oder Stokes Bay, haben wir auch gestoppt und uns Strände und/oder Küste angesehen. Ganz kühn wie wir waren, sind wir auch einmal ins Wasser gesprungen. Aber auch schnell wieder rausgesprungen, da es zwar hervorragend ausschaute aber verdammt saukalt war ! brrrrr.

Obwohl an dem Tag der Himmel ziemlich bedeckt war und eigentlich keine Sonne zu sehen war ( außer hinter Wolken ) habe ich mir doch gehörig Gesicht und Nase verbrannt ! Das war meine Lehrstunde, wie stark die Sonne in Australien ist. Wir sind dann bis zum nordwestlichen Ende der Insel, Cape Borda, gefahren. Dort steht ein schöner Leuchtturm, der glaube ich auch besichtigt werden kann. Zurück ging’s dann auf einer, zum Glück größtenteils geteerten, Straße durch die Mitte der Insel direkt Richtung Kingscote.

Als wir abends wieder in Kingscote waren, haben wir das Ozone-Hotel für unser Abendessen gewählt. Im Ozone gibt es Selbstbedienungs-Essen. D.h. an der Theke bestellen und nach Aufruf der Nummer abholen. Auf der Karte ist aber für jeden was dabei. Ich meine, es wäre aber etwas teuer gewesen. So riesig groß waren die Portionen auch nicht.

Damit war unser erster, wirklich langer, Tag auf KI auch schon rum.

 

27.11.2001 - Alice Springs und Abreise  
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