20.09.2002 - Penticton und der Kettle Valley Bike Trail
 

Körperliche Ertüchtigung stand heute auf dem Plan. Radfahren. Um dies auch nachher vernünftig anstellen zu können, musste natürlich erst mal ein richtiges Frühstück sein. Dazu sind wir wieder zum Hogs Breath Coffee gefahren und haben guten Kaffe und leckere Bagels eingeworfen. Ein wenig Zeit vor der Tour hatten wir noch, so das wir gemütlich in der Gegend rumgefahren sind und noch ein schönes Weingut gesucht haben um ein wenig Wein zu kaufen. Gelandet sind wir schließlich bei der Familie Lang, die ursprünglich aus dem Stuttgarter Raum stammen. Viele der ansässigen Weingüter an den Hängen rund um Penticton werden ( schon in der x-ten Generation teilweise ) von deutschen Familien betrieben.

Beim Sammelpunkt der Bike Tour waren nach Begrüßung durch den Haushund erst mal die üblichen Erklärungen und Anspruchsverzichte zu unterzeichnen. Nachdem sich jeder Rad und Helm ausgesucht hatte ging's dann auch los. Wir wurden mit dem Shuttle zum Chute Lake hochgefahren. Die Fahrt dauerte ca. eine halbe Stunde. Auf der Fahrt folgten dann noch weitere Belehrungen über das Verhalten bei Begegnungen mit Bären und Klapperschlangen. Der Fahrer war wirklich sehr nett und hat sich noch viele Sorgen gemacht, weil er keine Handschuhe mitgenommen hatte, damit uns beim Fahren nicht zu kalt wird. Er hat uns noch Werkzeug und Flickzeug mitgegeben und noch zwei Flaschen Wasser. Also die Betreuung war Sonderklasse.

Kettle Valley TrailRock Oven entlang des Radweges

In der Tat war es auf den ersten Metern am See und durch den Wald etwas schattig, aber nie richtig kalt. Die Strecke ist ein alter Schienenweg für eine Eisenbahn. Da der Zug keine großen Steigungen bewältigen konnte, wurde der Track in Serpentinen mit einer maximalen Steigung von 3% den Berg hochgeführt. Da wir nun praktisch von oben nach unten fuhren, hatten wir halt immer ein leichtes Gefälle. Man musste zwar trampeln, aber nur leicht. Der Weg war wirklich fantastisch. Sonst hätte ich auch niemals 32 Kilometer auf dem Rad durchgestanden. Wir haben oft am Weg angehalten und uns die Gegend angeschaut. An manchen Punkten waren noch alte rock-ovens erhalten. In diesen rock-ovens hatten angeblich damals die chinesischen Arbeiter ihr Essen gekocht. Je nach Version der Geschichte wurden diese Dinger aber auch als Lager für Sprengstoff benutzt. Auf der Strecke liegen auch 2 Tunnel von denen der erste aber wegen Baufälligkeit mittlerweile gesperrt ist. Eine "Umleitungsstrecke" führt drum herum. Der zweite kurze Tunnel lässt sich durchradeln. Nach ca. 3 Stunden sind wir wieder wohlbehalten im Ort angekommen. Ich war schon recht froh, das es jetzt mit dem Auto weiterging. Die Tour war aber trotzdem sehr gut. Es gibt sehr viele tolle Aussichtspunkte für einen perfekten Blick über den Wald und über das Tal mit dem See.

Für den Rest des Tages war jetzt wieder Autofahrt angesagt. Es ging heute weiter nach Revelstoke. Nachdem noch ein paar große Orte auf dem Weg lagen wurde es mit der Zeit immer ländlicher und einsamer. Langsam konnte man auch merken, das es stetig aufwärts ging. So langsam kamen wir den Bergen näher. Leider wurde es aber immer später und somit dunkler. So haben wir den letzten Rest der Strecke (so ab Tree Valley) nur im Dunklen erleben konnten. Wäre bei Licht bestimmt auch sehr eindrucksvoll gewesen.

Tunnel der ehemaligen Eisenbahn - leider gesperrtKettle Valley Radweg

Nach Check-In im Hotel sind wir noch kurz durch den Ort gefahren um ein wenig Orientierung zu bekommen. Revelstoke ist ein ruhiges Örtchen und es gibts nichts spektakuläres zu sehen. Zumindest den Liquor Shop haben wir so gefunden und uns noch ein paar Bierchen für den Abend gegönnt.

 

Die erste Etappe : From Sea To Sky  -  Fazit
 

Als erste Etappe unserer Reise möchte ich die Tage bezeichnen, an denen wir von Vancouver bis in die Berge nach Revelstoke gereist sind. Diese Zeit war vollkommen gelungen und hat uns zu interessanten Orten und Aktivitäten geführt. Die 1 ½ Tage in Vancouver haben wir sehr gut gefüllt. Wir haben ja am Ende der Reise noch mal einen Tag dort und werden das restliche Programm dort noch durchführen. Die weitere Tour war von den Entfernungen und Fahrtzeiten recht angenehm. Der erste Eindruck von Berglandschaft in Manning Park war interessant. Die weiteren Tage im Okanagan Valley gehören auch zu den Highlights. Die Sandsculpture Championship ist ein Geheimtip. Jeder der zu der Zeit dort ist, sollte sich das nicht entgehen lassen. Was man jedoch nicht unbedingt machen muss ist der Besuch in den USA von Osoyoos aus. Es ist nichts in der Nähe, was einen Kurztrip rechtfertigt. Amerikanisches Hinterland halt.

Eventuell hätte man die Zeit in Penticton ein wenig einschränken können. 2 Tage müssen nicht unbedingt sein. Allerdings kann man zu anderen Jahreszeiten auch viel mehr dort machen. Ein paar interessante Touren hatten schon für die Saison zugemacht, weshalb wir auf die Radtour eingeschränkt wurden.

Revelstoke ist ein sehr guter Ausgangsort für viele Wanderungen. Neben dem Mt. Revelstoke wo wir waren ( wo auch noch etliche andere Trails abgingen ) gibt es auf den anderen Bergen ringsum noch viele Wanderungen zu machen. Dort könnte man also auch länger verbringen.

Ein Wort zu unseren Unterkünften. Zimmer und Qualität der Zimmer war immer OK. Alle Zimmer hatten reichlich Platz für Zwei sowie immer ein vernünftiges Bad. Leider litten alle Motels unter der gleichen Schwäche : Krach. Ob es jetzt Verkehrslärm oder Klimageräte oder Zimmernachbarn waren. Eine rühmliche Ausnahme ist hier das Manning Park Resort, hier war alles perfekt.

 

19.09.02 - Penticton, Okanagan Falls   


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       21.09.02 - Revelstoke, Mount Revelstoke