19.12.2006 - Dubai, Märkte, Krimskrams und viele Leute
 

Eigentlich kann man den 18. nicht wirklich zum Urlaub zuzählen. Der Flug ging um 22 Uhr 45 in Frankfurt ab. So sind wir nach 6 Stunden Flugzeit und 3 Stunden Zeitverschiebung am Dienstag morgen gegen 8 Uhr in Dubai eingetroffen.

Erster Eindruck nach Verlassen des Flugzeuges : Ganz schön feucht hier. Da ist man in Dubai und in der Wüste und dann regnet es. Diese Tatsache wurde erst mal ignoriert und Einreise und Gepäckaufnahme schnell hinter uns gebracht. Ging sehr easy.

Wir sind nicht im "großen" Dubaier Flughafen gelandet, sondern in der kleinen Version, dem Terminal 2. Dort sind wohl die Chartergesellschaften untergebracht. Dieser Teil des Flughafens erinnert ein wenig an Köln vor 10 Jahren oder Hahn in der Anfangszeit. Kleine Halle mit zwei Türen. Links Ankunft, rechts Abflug. In der Ankunftshalle gabs genau einen Geldautomaten, der allerdings nur Kreditkarten schluckte. Zwei Meter weiter in der Abflughalle ( die andere Türe *grins* ) gabs auch noch nen Automaten und der nahm auch EC-Karten. Also die Bargeldversorgung klappte schon mal.

Als nächstes auf dem Plan : In die Stadt kommen. Wir wollten es mit dem Bus versuchen. Aber nach Studium des Fahrplans haben wir uns schnell fürs Taxi entschieden. Auf dem Busplan stand irgendwie alles das von der Karte ausm Reiseführer nicht drauf. Die Reise wäre wohl sonstwo geendet.

kleine Läden in der Elektronik und Computer-Ecke der Altstadt     kleine Läden in der Elektronik und Computer-Ecke der Altstadt

Nächster Eindruck : Taxi ist hier ganz doll billig. Der gute Mann fährt und fährt und der Taxameter kriecht ganz langsam in 0,5 Dirham-Etappen vor sich hin ( immerhin die stolze Summe von 10 Cent ). Und noch besser : Im Stau zählt das Ding garnicht. Die Taxis bemetern hier also nur die wirklich gefahrenen Kilometer. Die Fahrt in die Stadt mit den paar Staus dabei dauerte schon fast ne Stunde. Gezahlt haben wir hinterher irgendwas um 10 Euro ( wenn überhaupt, ich glaub es war weniger ).

Und die nächste Erfahrung : Wenn man sich mit den "Einheimischen" ( wenn man die Inder und Pakistanis denn als Einheimische bezeichnen möchte ) unterhält gibt es grundsätzlich immer drei verschiedene "Phasen" eines Gesprächs. Das, was man sagt, das, was der Mann versteht und das, was der Mann darauf antwortet. Das können auch durchaus mal 3 verschiedene Versionen sein. Will damit sagen : Auf dem Papier verstehen die alle Englisch. Die Konversation gestaltet sich mangels wirklicher Kenntnisse der Sprache doch teilweise recht schwierig ( und damit meine ich nicht mangelnde Kenntnisse auf meiner Seite ).

So ließ sich auch der Taxifahrer bei der Frage nach dem Wetter durchaus so verstehen, als wenn der Regen hier Dauerzustand sei und überhaupt noch mindestens die nächsten Wochen anhalten würde. Und außerdem wäre das Wetter doch garnicht schlecht. Die Hitze im Sommer wär viel schlimmer. Aha. Also mit den schlimmsten Wetterbefürchtungen ausgestattet kamen wir im Hotel an. Checkin war recht easy, die Reservierung war da und unser Zimmer schon fast fertig. Da wir aber recht früh waren, wurden wir gebeten doch so gegen Mittag wiederzukommen ( oder eine kleine nicht bezifferte "Charge" für Früh-Checkin zu zahlen ). Wir haben unseren Kram dann stehen lassen und sind erst mal auf die Straße um die Gegend zu erkunden.

kleine Läden in der Elektronik und Computer-Ecke der Altstadt     kleine Läden in der Elektronik und Computer-Ecke der Altstadt

Gegenüber des Hotels auf der anderen Straßenseite ist das Dubai Museum. Also somit ein zentraler Ausgangspunkt für die, naja, sagen wir mal Altstadt. Der erste Gang war runter zum Fluss und dort ein wenig am Ufer lang. Von dort sind wir dann durch den Stoffmarkt ( Seidenstoffe, Kashmere und so ) zur Haltestelle der Wassertaxis gekommen. Das Gewühl dort war schon sehr interessant anzusehen. Weiter durch die Straßen und in Richtung zum Hotel zurück sind wir dann an schier unendlich vielen kleinen Geschäften mit Schmuck, Elektronik und Uhren vorbeigeschlendert.

Das Straßenbild erinnert herzlich wenig an ein arabisches Land. Was wohl auch daran liegt, das man eher weniger "richtige" Araber und Scheichs trifft, sondern hier eigentlich komplett Indien, Pakistan, China, Philippinen und Iran rumläuft. Entsprechend multikulturell war denn auch die Geschäftslandschaft. Ansonsten hat es mich ein wenig an Hongkong erinnert. Überall kleine Lädchen mit umso größeren Leuchtreklamen über der Tür.

Zumindest für ein wenig Elektronik und ne Uhr werde ich mal mal hier irgendwo einkehren. Heut aber nicht.

Später, so gegen 13 Uhr zurück am Hotel, haben wir das Zimmer bezogen ( recht gut, genug Platz ) und erst mal ein Schläfchen gemacht. Ach ja. Hatte ich erwähnt, das das Wetter mittlerweile richtig gut geworden war ? So um Mittag herum hatte es aufgeklart und mittlerweile war auch schon die Sonne da. Soviel zur Aussage des Taxlers.

In einem kleinen Kaffee haben wir uns ne Kleinigkeit zu essen und arabischen Kaffee gegönnt. Urrks. Das schmeckte mir nicht wirklich. Das war ein starker Kaffee der noch umso stärker irgendwie parfümiert oder aromatisiert war. Neee. Nicht mein Fall. Dafür hatte es die lokale Tierwelt auf mich abgesehen. Eine liebe nette Katze wollte mich garnicht mehr weglassen. Wir sind dann auf die andere Seite des Flusses gefahren und noch kurz in die Märkte dort eingetaucht.

mein erster Freund in Dubai     voll besetzte Abra

Unsere erste Fahrt mit den Wassertaxis, den Abra's. Ich kann nur sagen : Toll. Abenteuerlich aber super praktisch und saubillig zugleich. Das die Dinger schon bessere Tage gesehen haben und auch mal einer durch beherztes Rammen aus dem Weg geschoben wird, das kann man geflissentlich übersehen. Schnell mal auf die andere Seite schippern für 10 Cent. Was will man mehr.

noch n Boot     Oh Käptn Mein Käptn !

Auf der anderen Seite ( ob die auch wie in Köln sowas wie ne "gute" und ne "schlechte" (schäl) Seite haben ? ) haben wir uns erst mal gewundert, das alle Waren von den großen Booten am Ufer anscheinend dort auf dem Bürgersteig gelagert werden. Da war ein ziemliches Chaos. Ein wenig am Ufer wieder runter und man kann direkt auf den Gewürzmarkt zugehen. Ist schon wirklich interessant, was da so alles in großen Säcken rumsteht. Da sind auch teilweise Sachen bei, die man noch nie im Leben gesehen hat. Ein wenig nervig war allerdings, das man sofort drei Mann am Hals hatte, sobald man auch nur einen Bruchteil einer Sekunde sich etwas genauer angeschaut hat. Schließlich hat es dann auch einer geschafft uns in seinen Laden zu ziehen. Dort stellte sich auf einmal heraus, das der Iraner recht gut deutsch konnte !  Nunja. Seine Mission hatte er schließlich erfüllt. Wir beide sind jeweils mit einer Tüte voll Zeug wieder rausgekommen :-)

auf dem Gewürzmarkt     auf dem Gewürzmarkt

Vom Gewürzmarkt aus sind wir erst mal kreuz und quer durch die Gegend geschlendert und irgendwie dann am Goldmarkt rausgekommen. "Welcome To The City Of Gold" steht da in großen Lettern am Eingang. Und wirklich jeder Laden dort hat Goldschmuck en Masse im Fenster. Hier noch ein Kilo Ringe und dort noch ein Fass Ketten gefällig ? Immer herbei damit. Was man allerdings auch sagen muss, das da teilweise abgrundtief kitschige Sachen in den Fenstern lagen. Also nicht unbedingt westlicher Geschmack. Zumindest waren alle Läden voll und die Kreditkarten glühten. Ich muss zu meiner Ehrenrettung sagen, das ich in keinem Laden drin war und mich noch nicht einmal nach den Preisen erkundigt habe. Ich kann also auch nicht sagen, ob das jetzt alles unglaublich billig war oder doch nicht.

einer der vielen Läden auf dem Goldmarkt     und ein anderer Laden auf dem Goldmarkt

Mittlerweile wars denn auch schon dunkel. Vom Goldmarkt aus haben wir uns dann die Straßen entlang durch den mittlerweile sehr starken Trubel wieder zum Fluss begeben. Jetzt so gegen Abend waren alle Straßen brechend voll und alle Bürgersteige noch voller mit Menschen. Und interessanterweise waren auch in jedem noch so schreiend unmodernen Lädchen ein ganzer Haufen Leute irgendwas am kaufen. Am Fluss schnell die Überfahrt klar gemacht und die paar Meter zum Hotel gegangen. Endstation war im Hotel im English Pub Sherlock Holmes. Wir beiden hatten keinerlei Motivation mehr irgendwas anderes zu suchen. Ein wenig Barfood und ein paar Fosters später gings dann nach nem langen Tag ins Bettchen.

Gute Nacht.

 

  


Home

        Tag 2, Jumeira, Burj Al Arab und Skifahren