03.09.2010 - Stadt abgrasen und U2 Konzert
 

Da wir gestern ja ein Intensivprogramm Athen hatten, sind wir heute ein wenig später in den Tag gestartet. Für den Weg in die Stadt haben wir uns auch für die bequeme Variante entschieden. Wir haben heute das erste Mal den Shuttle Bus ausprobiert, der uns am Syntagma Platz (spricht man Sintachma) abgesetzt hat. Meine Frage, ob man auch später genau da wo man rausgelassen wurde wieder zusteigen könne, wurde mit Ja beantwortet. Naja, schauen wir mal später.

Da wir mit dem Syntagma Platz ja schon direkt vor dem Parlament waren, haben wir uns mal dort vor der Tür die Wachablösungszeremonie angeschaut. Dort stehen auch Tag ein Tag aus zwei arme Hansel rum, die stocksteif da stehen müssen egal was die Touristen drumherum anstellen. So wie die Bärenfellmützenträger in London. Die Typen hier werden jede Stunde abgelöst, durch zwei neue arme Jungs. Dieses Ablösung ist weit und breit als Wachablösungszeremonie bekannt und wird auch in jedem Reiseführer beschrieben.

  

Keine Ahnung ob es an den Verrenkungen die die da machen selbst, oder an der albernen Aufmachung mit den lustigen Bommeln auf den Schuhen lag, aber ich fand das ganze "Zeremoniell" doch recht lachhaft. Dieses Rumgestelze da war einfach nur .... äääh .... komisch anzuschauen. Naja. Jeder der mal in Athen ist kanns sich ja mal selbst anschauen und sich eine eigene Meinung drüber bilden.

Nach der Wachablösung haben wir und zur UBahnstation begeben und wollten und mal in Richtung Olympiagelände in Bewegung setzen um da mal alles auszukundschaften für heute Abend.

Das Olympiastadion, bzw. das olympische Gelände, liegt an der Station Irini an der grünen Linie. Dort kann man von Syntagma auf zwei Arten hingelangen. Mit der roten Linie nach Attiki und dort in die grüne umsteigen. Oder mit blau nach Monastiraki und dann mit grün weiter.

Variante 2 wollten wir zwar versuchen, konnten es aber nicht, weil wir in Monastiraki dann feststellen mussten das die grüne Linie von dort ab gesperrt war wegen Bauarbeiten. Toll. Also wieder zurück und die erste Reisevariante gewählt. Zumindest wussten ir nun, wie wir hinkamen und mussten das nicht erst heute Abend feststellen.

Die Fahrt nach Irini zog sich dann doch noch ziemlich. Die haben den ganzen olympischen Kram echt ab vom Schuss irgendwo hingestellt. Wobei, in Athen selbst wohl auch keinerlei Platz gewesen wäre. Von daher macht das schon Sinn irgendwo in die Fläche zu gehen.

  

Nun ja. Als wir nun so gegen Mittag dort aufgeschlagen sind, lag dort alles noch im Dornröschenschlaf. Die ganzen fliegenden Händler waren gerade erst dabei aufzubauen und an den ganzen Fressständen wurde gerade erst die Gyrosgrills angefeuert. Irgendwie war überhauptnix los.

Wir haben und dann mal das Olympiastadion von außen angeschaut und sind noch ein wenig durch die Gegend marschiert um auch das Schwimmstadion und was sonst noch so da rumstand uns anzuschauen. Is schön, aber auch nicht unbedingt tagesfüllend. Überhaupt schien es mir so, das hier, wenn nicht gerade U2 oder sonstwer hier spielt, das ganze Gelände nicht sonderlich genutzt wird. Wenn man mal genauer hingeschaut hat, dann sah man schon das es überall schon anfing der Putz abzubröckeln oder das Unkraut wild in der Gegend rumwuchs.

Per Zug gings dann wieder zurück in die Stadt. Das ist auch mal nebenbei die einzige Möglichkeit wegzukommen. Der komplette Verkehr wird über die eine Linie abgewickelt.

Zurück in der Stadt sind wir noch eine Station weiter nach Evangelismos gefahren und haben uns dann grob in Richtung des Berges orientiert, denn auf eben diesen, nämlich den Lykavittos, wollten wir hoch. Dorthoch fährt eine Zahnradbahn und ganz oben steht auch noch ein Kloster oder sowas. Ach ein Restaurant ist auch noch da.

Zuerst stand aber erst mal der Aufstieg zur Talstation der Bahn an. Wieder gab es auf unserer Karte solch lustige gestrichelte Wege, was eindeutig auf Treppen hinwies. Und tatsächlich, alle Querstraßen waren in Richtung nach oben mit Treppen verbunden, wo es teilweise recht steil aufwärts ging. In einer der Straßen war noch ein Wochenmarkt. Allgemein ging es sehr lebhaft zu.

An der Bahnstation angekommen, war erst mal Parkchaos angesagt. Vor der Tür der Station kam scheinbar jeder mit seinem Auto hingefahren und auf engstem Raum wurden Autos jongliert. Übel. Die Fahrt mit der Zahnradbahn kostet 6 Euro. Es ist jetzt nicht spektakulär, da man eigentlich nix sehen kann, da die Bahn in einem Tunnel fährt.

Oben angekommen eröffnen sich einem aber wirklich klasse Blicke über die Stadt, die einen rundherum umgibt. Um uns herum eigentlich überall Stadt. In den Hügeln hinter uns konnte man noch ein nicht eben kleines Amphitheater sehen. Da stand auch was im Reiseführer drüber drin. Da finden im Sommer wohl viele Veranstaltungen statt.

Wir haben uns ein wenig hier ausgeruht und den Blick über die Stadt genossen. Viele Fotos später gings wieder runter. Bei unserem Abstieg vom Berg sind wir in einer der vielen Tavernen eingekehrt. Der Laden war wohl sehr angesagt, weil proppenvoll. Leider war die Bedienung ein kleinwenig überfordert. Meine Bestellung klappte zwar noch einigermaßen, Elisabeth hatte allerdings mehr Probleme. Mein Essen kam dann zwar, mein Bier aber nie, und Elisabeth bekam anstatt eines Desserts irgendwas was wie Erdbeermarmelade auf einen Teller ausgekippt aussah. Alles in allem wars hier nich soooo dolle. Aber authentisch *grins*

Naja. Wieder von Evangelismos zu Syntagma gefahren und noch schnell das Hard Rock Cafe angesteuert zwecks TShirt-Kauf. Dann uf dem Syntagme Platz auf unser Shuttle gewartet, welches uns zum Hotel bringen sollte. Tja. Wir haben dann so rumgewartet und nix passierte. Nach ner ganzen zeit kam das Shuttle an uns vorbei gefahren und .... ja ... fuhr vorbei. Der hatte die ganze Zeit an der anderen Seite des Platzes auf Fahrgäste gewartet und war jetzt auf dem Heimweg. Klasse. Soviel dazu, Abfahrt ist genau da, wo man am Morgen abgesetzt wurde, grrrrr. So blieb uns die Fahrt nach Syngrou Fix und der anschließende Fußmarsch doch nicht erspart.

Im Hotel haben wir uns erst mal ausgeruht und sind dann eigentlich sehr spät aufgebrochen zum Konzert. Mit dem Shuttle ging es wieder nach Syntagma und von dort über den schon ausprobierten Weg zum Stadion. Am Stadion musste ich für meinen Stehplatz Innenraum irgendwie einmal komplett um das Stadion rummarschieren an diversen andern Wettkampfstätten vorbei, bis ich den Eingang erreicht hatte. Hier gab es dann irgendwie drei verschiedene Kontrollen von denen jeder meinen Karte sehen wollte. Keine Ahnung, warum die da mehrfach kontrolliert haben.

Als ich dann im Stadion drin war war die Vorband schon in den letzten Zügen. Trotzdem ich so spät war konnte ich nach locker in den Front Of Stage Bereich reinmarschieren. Im Gegensatz zu Wien stand ich heute auf der Edge Seite. Der Grieche als solches ist ein wirklich sehr angenehmer Zeitgenosse. Bei uns da vorne vor der Bühne gab es kein Gedränge, wenn einer durch wollte wurde Platz gemacht und jeder hat dem Nächsten genug Platz zum Leben gelassen. Es ging wirklich sehr entspannt zu.

Auch später während des Konzertes habe ich mich da vorne sehr wohlgefühlt. Alle um mich herum sind vor Freude und Begeisterung ausgerastet, aber trotzdem war immer alles super entspannt und easy und einfach nur gute Stimmung ohne Ärger. So muss das sein. Als dann bei "Still Havent Found" sich der Mensch vor mir rundrehte, mich umarmt hat, und dann mir ins Ohr gesungen hat (schrecklicher Akzent *grins) und mit mir getanzt hat, da dachte ich schon das ich zum Griechen ehrenhalber ernannt worden bin. Hach ich könnte hierzu noch so viel schreiben, ich lass es aber jetzt. Fazit : Es war einfach nur geil !

  

Den Rest mach ich kurz. Nach dem Konzert gabs im Stadion noch kurz Gedränge beim rausgehen, aber der Rest der Abreise mit der Bahn war auch sehr entspannt. Hat nur scheisslange gedauert. Sehr spät wieder im Hotel hab ich meine Knochen dann doch gespürt und war froh, das wir den Tag nun beenden konnten.

  

 

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