21.07.2008 - Monte Tibidabo, Parc Güell und Abflug
 

Heute habe ich meine maximale Auscheckzeit komplett ausgenutzt. Um 12 Uhr musste ich raus sein, um 5 vor 12 stand ich an der Rezeption. Nach dem langen Tag gestern brauchte ich ein wenig mehr Zeit heute.

Ich hatte mir für heute vorgenommen mir mal den Monte Tibidabo anzuschauen. Also habe ich meinen Rucksack geschultert und bin zum Bahnhof um von der mit der Ubahn nach Av. Tibidabo zu fahren. Ist irgendeine Sonderlinie, die nur zwischen Sants und dieser Station pendelt. Ab der Station Av. Tibidabo fährt man die nächste Etappe dann mit der Blauen Tram. Das ist uralter, blauer und laut ratternder Tramwagen, der sich gemächlich den Berg hinauf kämpft. Meine normale 10er-Karte (T10) hat hier übrigens nicht geholfen. Ich musste extra bezahlen. Ich glaube mit ner Tageskarte (T-Dia) kann man mit der Bahn ohne Extrakosten mitfahren.

Hat man sich oben an der Bergstation der Tram aus der Bahn geschält ist man noch nicht ganz angekommen. Man ist jetzt erst bei der Talstation der Bergbahn, die ganz nach oben auf den Tibidabo rauffährt. Das ist so eine "Funicular", so eine Schienenbahn, die steil den Berg hinauffährt.

   

So. Ist man dann endlich gaaanz oben angekommen, steht man mitten in einem kleinen Vergnügungspark, der mit ziemlich albernen Karussells und Attraktionen um die Gunst der Besucher buhlt. Ich frage mich ja, wie das Ding da existieren kann. Ich habe eigentlich so gut wie keinen Menschen gesehen, der da oben irgendwo mitgefahren ist.

Was sich da oben auf dem Berg lohnt ist zum einen die Kirche mit der großen Christus-Statue und natürlich die grandiose Aussicht auf wirklich ganz Barcelona. Die Kirche war recht schnell abgehakt. Einmal hoch und rumgelaufen und kurz reingeguckt. OK.

Leider war es heute recht zugezogen und diesig, so das ich den grandiosen Rundblick garnicht so sehr genießen konnte. Aber genug Fotos habe ich trotzdem mal gemacht.

Jetzt wurde es Zeit mal etwas zu futtern. Das Restaurant hier oben war eher so ne Fast Food Bude zum Durchschleusen der Parkbesucher. Das hat mir nicht so zugesagt. So bin ich ein wenig den Berg runter der kleinen Straße folgend gegangen. Nach zwei Kurven kommt man an einer kleinen Kneipe vorbei. Dort bin ich eingekehrt. Die Frau in der Küche kuckte zwar ein wenig verdutzt, sie hatten aber offensichtlich geöffnet und ich hab auch was bekommen. Ich konnte der Frau irgendwie begreiflich machen, das ich gerne ein Bierchen und eines der draußen beworbenen Salami-Baguettes haben wollte.

   

Bekommen habe ich das so ziemlich genialste Salami-Brot, was ich bisher gegessen habe. Dickes Brot mit Kräutern, Tomatenmark, Öl und dicker Salami belegt. Jamjamjam. Und vor allen, übelst billig wars auch noch. Das Brot und das Bier haben 3 Euro irgendwas gekostet.

Später hab ich mich dann wieder auf die Rückreise gemacht. Zuerst mit der "Funi" (so nennen die hier diese alte Bergbahn) runter und dann wieder mit blauen Tram runter in die Stadt.

Da ich jetzt noch recht viel Zeit hatte bis zum Abflug, habe ich mir gedacht, das ich diese Zeit ganz gut im Park Güell verbringen könnte. Von der Av. Tibidabo bin ich zu Fuß weiter und mit meiner Straßenkarte bewaffnet kreuz und quer durch die Viertel grob in Richtung UBahnstation Vallarca marschiert. Irgendwo da hab ich zwar ganz kurz gedacht ich hätte mich verlaufen, aber dann habe ich eine Straße weiter durch die Gasse die Rolltreppen gesehen, die auf den Berg zum Park Güell raufgehen.

Das hatte ich noch vom letzten Mal im Kopf. Man muss den steilen Berg nicht hochmarschieren. Man kann in einer ganzen Kaskade von Rolltreppen bis fast ganz rauf fahren. Von dieser Richtung kommt man sozusagen durch den Hintereingang in den Park rein. Man kann dann von oben herunter auf die Terrasse mit den wellenförmigen Bänken hinuntergehen. Überall war recht viel Betrieb und ich hab mir hier in der Gegend irgendwo ein Bänkchen gesucht und mich in die Sonne gesetzt und was gelesen.

   

Als es dann schließlich Zeit war zum Flughafen aufzubrechen und ich auch meine Sonnendosis für den Tag intus hatte, bin ich unten aus dem Park raus, über die große Treppe, am Salamander entlang und den Zuckerbäcker-Pförtnerhäuschen vorbei. Überall ziemlich viel Betrieb, teilweise musste man sich durch die Leute durchdrängen. Da es von hier eigentlich in jede Richtung weit zur nächsten UBahn ist, habe ich mal wieder die Beine in die Hand genommen  und bin zur Station Joanic marschiert (mal wieder vielen Dank an meinen guten alten Falkplan, wenn ich den nicht gehabt hätte !). Eigentlich hätte ich jetzt auch direkt zum Bahnhof fahren können, aber ich habe noch einen Abstecher zum Placa Catalunya gemacht um im Hard Rock Cafe noch ein TShirt zu kaufen.

Dabei hätte ich mich fast in der Zeit verkalkuliert. Durch den immensen Betrieb überall und vor allem rund um den Placa Catalunya bin ich nicht so durchgekommen wie gedacht und bin schließlich auf den allerletzten Drücker am Bahnhof Sants angekommen. Puh. Der Zug zum Flughafen kam dann auch irgendwann und so ziemlich alle Menschen die sich im Bahnhof aufhielten haben sich in den einen kleinen Zug gequetscht. Boah. Was ein unglaublicher Betrieb.

  

Nun, recht abgekämpft bin ich dann doch noch am Flughafen angekommen und durfte mich dann noch in die längere Check-In Schlange bei der Germanwings einreihen. Die Germanwings hatten kurz vorher neue Gepäckvorschriften eingeführt. Aber irgendwie hat das so ziemlich jeder geflissentlich ignoriert und deshalb ist bei so ziemlich jedem Zweiten der einchecken wollte immer eine mittelschwere Diskussion aufgekommen. Eigentlich mussten alle am Ende dann aber doch einsehen, das sie entweder bezahlen mussten oder das Gepäck stehen lassen mussten. Und so hat dann jeder nach längerem Zetern den ein oder anderen Euro an Gepäckaufschlag auf den Schalter gelegt.

Das ganze Getue hat natürlich unendlich aufgehalten. Irgendwann gaaanz spät habe ich mich dann doch beim Gate eingefunden und es ging pünktlich ab nach Kölle.

Das wars dann mit Springsteen für ne recht lange Zeit. Schnief schnief :-)

 

        Tag 2, Sightseeing und Springsteen     


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