20.07.2005 - Mailand und U2 Teil 1
 

Anscheinend sind Italiener morgens recht früh fit. Zwischen 6 oder 6 Uhr 30 war im Hotel die Ruhe vorbei. Unglaublich. Ich habs zwar noch im Bett ausgehalten. Als aber ab 8 Uhr die Kirche nebenan anfing alle halbe Stunde zu bimmeln, da hab ichs auch aufgegeben. Ich hab noch ein wenig eingekauft ( was man so braucht. Wasser, Bier, Kekse, Süßigkeiten ) und bin dann wieder zum Dom marschiert. Ich musste ja eh dorthin, da ich die Tickets abholen musste.

Habe am Dom dann wieder eine Pause eingelegt und das Treiben dort beobachtet und um 11 Uhr pünktlich beim Ticketladen auf der Matte gestanden. Nach erneuten Zettelaustauschen gabs auch tatsächlich ne Karte für mich. Also das Programm für den heutigen Abend stand fest. Vom Dom aus habe ich noch paar Plätze abgeklappert und mich dann zum Castello Sforzesco begeben. Das Castello ist eine Art Burg mitten in der Stadt, in der früher die Herrscherfamilien gewohnt haben. Übrigens würde dieses Castello nicht als Verteidigung gegen äußere Feinde errichtet sondern als Verteidigung gegen das eigene Volk. Soviel zum Führungsstil damals.

   

Sieht schon recht nett aus, wenn man um die Ecke einer Einkaufsstraße biegt und vor einem stehen riesige Burgmauern mit Türmen und allem drum and dran. Dieses Castello hat auch ein Museum. Leider wollten die aber Geld sehen und das habe ich nicht eingesehen. So sehr hat es mich auch nicht interessiert.

Praktischerweise kann man vom Castello aus direkt gerade durch zum Parco Sempione gehen. Laut Reiseführer "einer der schönsten Parks in Mailand". OK, soooo super toll wars ja nicht, aber als schöne grüne Lunge in all dem Trubel allemal zu gebrauchen. Im Park habe ich noch ein paar Denkmäler abgeklappert und anschließend das riesige Tor "Arco della Pace" begutachtet. Das sah schon ziemlich fett aus. Oben waren irgendwelche Geländer angebracht, als ob man da drauf könnte. Leider wurde hier aber auch gebaut und restauriert, so das ich da nicht überprüfen konnte.

Die restliche zeit bis zum Nachmittag habe ich noch im Park verbracht. Ausgiebig Pause gemacht und im Schatten gedöst. Dem Treiben zugeschaut und einfach die Zeit vorübergehen lassen.

   

Gegen 16 Uhr habe ich mich dann wieder zum Dom begeben, da ich da recht genau wusste, wo die Haltestelle der Tram 16 war. Von hier aus fährt man mit der Tram eine gute halbe Stunde bis 40 Minuten zum San Siro Stadion. Eigentlich heißt es ja Guiseppe Meazza Stadion, aber da die Schüssel im Stadtteil San Siro steht, sagen alle nur San Siro Stadion. Endlich wieder U2 ! EEEELEVATION !!!!

Eingangskontrollen gab es so gut wie gar nicht. Es wurde die Karte gescannt und das wars auch schon. Ich hätte eine Sackkarre voll Kram hochfahren können, das hätte keinen interessiert. Dementsprechend haben die Italiener auch alles was nicht niet und nagelfest ist ins Stadion gekarrt. Vom Campingsausrüstungen im Innenraum über Fußballspieler bis ganze Bierkästen (!) habe ich alles gesehen. Auch die Schwarzhändler haben das genutzt. Die haben im Stadion auf den Rängen die nachgemachten U2 TShirts verkauft. Hat keinen interessiert.

Hat man wie ich Karten für den drittem Umgang ( 3 anello ), dann muss man außen in den von mir so getaufen "Korkenziehertürmen" wie in einem riesigen Wendelgang bis ganz nach oben laufen. Da vergehen wirklich etliche Minuten bis man da ganz oben angelangt ist. Beim ersten Blick von oben ins Stadion rein war ich sehr beeindruckt. Ein richtiger Augenöffner !

   

Mein Platz war sehr gut. Zwar recht weit oben ( bei einer Karte für 3. Umgang nicht wirklich verwunderlich ) aber durch die kompakte Bauweise des Stadions doch nicht weit weg. U2 haben um 21.15 die Bühne betreten und die Mailänder haben fast das Stadion weggeblasen. Wirklich großes Kino kann ich da nur sagen. Stimmung genial. Alle mitgesungen ( und das so was von laut ) und mitgeklatscht und gefeiert von der ersten bis zur letzten Minute.

Der Abtransport mit der Tram nach dem Konzert funktionierte überraschend sehr gut. Es waren so viele Trams abfahrbereit vor dem Stadion das es fast gar kein Gedränge für die Bahnen gab. Leider ging es nur bis zum Dom zurück. Die restliche Strecke waren ausgerechnet heute und morgen Bauarbeiten. Grr. Also musste ich zu Fuß gehen.

Um 1 Uhr am Hotel begrüßte mich der man am Tresen mit dem Worten : "Aaah, concerto ue due ?". Leider konnte er kein englisch, so das sich unsere Konversation auf meine Antwort "Si" und ein paar freundliche Gesten beschränkte.

   

 

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