05.08.2010 - Ich bin dann mal kurz weg ... nach Turin
 

Kleine Einleitung. Auch im Jahr 2010 waren U2 mit ihrer 360° Tour in Europa unterwegs. Und Turin war gleichfalls Auftakt der Europatour für U2 als auch für mich mit meiner privaten U2 Tour. Also Turin, Olympiastadion, erstes Konzert für beide Parteien.

Aber erst mal musste man hinkommen. Turin liegt jetzt nicht gerade an den ausgetreten Pfaden der Billigflieger. Ich habe erst mal länger schauen müssen, um überhaupt nen Flug nach Turin zu finden.  Einzig die Lufthansa ab Frankfurt bot regelmäßige Flüge an. Preis ging noch so eben. War etwas um 180 Euro.

Hotel habe ich diesmal über Priceline gebucht. Das war das erste Mal für Kontinentaleuropa, das ich es über Priceline gemacht habe. Mal schauen, ob das alles so glatt geht.

Zu einer ganz akzeptablen Zeit ging es von Frankfurt los. So gegen 13 Uhr. Erst noch gemütliches Rumlümmeln im Flughafen und dann ab in den Flieger. Bisher alles reibungslos. Flug war auch OK. Beim Einschweben über Turin konnte man auf meiner Seite die vielen Industriegebiete drumherum und die vielen Fabrikhallen (wahrscheinlich Fiat?) sehen. Die Leutchen auf der anderen Seite des Fliegers hatten mehr Glück. Da konnte man wohl das Stadion mit der U2 Bühne von oben sehen.

Angekommen und mit dem Bus in die Stadt gefahren. Die Gegenden, wo man da durchkam sagten jetzt noch nicht so viel aus. Wenn im Bus (vielleicht ein toller Service für die Touris die das erste Mal da sind) noch die Haltestellen angesagt würden, wäre das echt toll. Dann wäre ich nämlich schon am Puerta Sousa ausgestiegen. Da wärs zum Hotel kürzer gewesen. So bin ich mit allen anderen sitzen geblieben bis Endstation ausgerufen wurde. Am Puerta Nouva. OK. Erst mal orientieren. Aha. Dies ist der Corso Emmanuele. Bedeutet, die Straße wieder hoch zum Hotel.

  

Soooo sehr weit wars jetzt dann doch nicht. Die Straße entlang geht’s immer in großen Arkadengängen mit vielen Geschäften und Bars. Hm. Schon ganz nett hier. Am Hotel (NH Embasciadori) hab ich mich auch nicht lange aufgehalten, sondern habe mich nach Einchecken und Klamotten abwerfen auf zum Stadion gemacht.

Laut meiner Turinkarte müsste ich eigentlich nur der Straße geradeaus folgen und ich bin am Stadion. Naja. Bis zum Polytechnikum wars ja noch auf der Karte drauf, dann sah es finster aus. Derjenige, der die Turinkarte gemalt hat, der hat auch noch nix von Maßstäben gehört. Mit anderen Worten : Ich bin gelatscht und gelatscht und es war kein Stadion in Sicht. Kurz vorm Umfallen habe ich dann ein paar Musikfetzen gehört. Oh. Die Generalprobe war schon dran. Und wenn ich Musik höre, kanns ja zum Stadion nicht mehr weit sein. Also weiter.

  

Naja. Gefühlte 100 Kilometer weiter war ich dann doch am Stadion. Zu Fuß nie mehr wieder. Die ganzen Busse fuhren so verlockend an mir vorbei. Hätte ich mal einen genommen. Naja. Jetzt Donnerstag Abend gegen 18.30 Uhr waren schon die ersten Leutchen vorm Stadion eingezogen. Die Generalprobe war in vollem Gange. Wetter war schön. Das Bierchen war sehr verdient.

Ich bin dann in der Folgezeit einmal komplett ums Stadion rumgewandert um mich anschließend wieder beim Marathontor niederzulassen und den Rest zu hören. Als ich dann gegen 20 Uhr recht sicher war, das nix mehr kommt, habe ich mich der Einfachheit halber über die Straße begeben und die dortige Pizzeria geentert. War ein bisschen Fließbandbetrieb aber es waren sehr viele Italiener da. Was bedeutet, das es gut ist, denn wenn der Eingeborene da hinströmt, kanns nicht schlecht sein. Eine Pizza Prosciuto Crudo und zwei Bierchen später bin ich dann von der Straße Galileo Ferraris (auf der anderen Seite vom Stadion) mit dem Bus wieder in die Stadt gefahren und direkt beim Bahnhof Nuova rausgekommen.

  

Mittlerweile 21 Uhr war da auch nix mehr auf, so das ich mal ein wenig ziellos einfach rein ins Gewühl marschiert bin. Ich bin in der Folgezeit über etliche große Plätze gekommen (schön beleuchtet) und an etlichen Kirchen vorbeigekommen (auch schön beleuchtet). Aber irgendwie richtig viel los war ja nicht mehr. Es waren auch alles scheinbar Wohnviertel, die sich unweit der Hauptstraße da erstreckten. Was ich auch vergeblich gesucht habe, war sowas wie der Geheimtip im kleinen Gässchen. Die Trattoria, wo die Mama noch selbst kocht, oder so. Das gabs hier garnicht. Also hab ich mich dann wieder stärker in Richtung Hauptstraße zurück und zu meinem Hotel orientiert.

Direkt an der Hauptstraße, dem Corso Emmanuele, da waren in den Arkadengängen dann etliche Bars, die am Nachmittag noch zu hatten, geöffnet und da war dann die Hölle los. Interessant. Dann jeweils wieder eine Straße weiter ins Viertel rein vom Corso weg war davon nichts mehr zu spüren.

  

OK. Am Hotel angekommen habe ich dann festgestellt, dass der Tag doch sehr anstrengend war. Aua Füße. Genau zwei völlig absurd überteuerte Biere an der Hotelbar später (das Erste und das Letzte) habe ich noch den Barkeeper ertragen, der an mir unbedingt seine Deutschkenntnisse ausprobieren wollte und bin dann ins Bett. Aua Füße !

Buona notte, oder so.

 

        


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