30.06.2007
London East End und Rod Stewart in Twickenham
 

30.06.2007 :

Die erste Reise nach London dieses Jahr geht wieder sehr früh los. Mit der Easy Jet von Dortmund nach Luton. Flug geht um 8 Uhr. Das heißt für mich um 5 Uhr aufstehen. Grrr.

Am Miniflughafen in Dortmund geht alles ganz normal. Dann fallen die Transportbänder aus und erst mal kann nix mehr eingecheckt werden. Irgendwann haben dann viele fleißige Leute alle möglichen Notschalter wieder entriegelt und die Koffer rollen wieder. Bei der Sicherheitskontrolle dauert es auch extra lange heute. Bin deshalb recht pünktlich zum Einsteigen am Gate.

Von Luton aus gibts nur ne Buslinie. Entweder bucht man direkt bei Easy Jet den EasyBus oder nimmt dem "normalen" Bus der Green Line, der in die Stadt fährt. Dieser Green Line  Bus ist übrigens auch gleichzeitig der EasyBus. Nur das es über EasyJet direkt teurer ist ( Return Ticket jedenfalls ) als wenn man direkt beim Busfahrer ein Ticket kauft !

Der Bus fährt ne gute Stunde und ich bin bei der Haltestelle Baker Street ausgestiegen. Schnell in der mit Sherlock Holmes Kacheln verzierten UBahn-Station ein Tagesticket gekauft und los gehts.

Ich hatte mir für heute mal vorgenommen das Londoner East End abzugrasen. Zu diesem Zweck also in die UBahn und nach Liverpool Street gefahren. Als ich aus der UBahn rauskomme begrüßt mich draußen strömender Regen. Grrr. Allerdings war ich da schon drauf vorbereitet und hatte einen Schirm parat. Trotzdem bin ich auf dem weiteren Weg noch gut nass geworden.

   

Natürlich habe ich mich direkt mal in die falsche Richtung in Bewegung gesetzt. Als ich dann nach etlichen Straßenecken immer noch nicht an der richtigen Abzweigung vorbeigekommen war, habe ich mal meinen guten alten Falk-Faltplan bemüht und festgestellt, das ich ein klein wenig vom Weg abgekommen war.

Also wieder zurück und dann endlich richtig in die Middlesex Street eingebogen. Hier sollte ja eigentlich der Petticoat Lane Market sein. Ist er auch, aber nur Sonntags. Deshalb standen hier heute am Samstag auch nur die leergeräumten Gestelle der Marktstände rum. Pech gehabt. Im weiteren Verlauf bin ich kurz in die Old Castle Lane eingebogen um auf die Hauptstraße, die Commercial Street zu kommen. Dort ein klein wenig hoch gehts in die Fournier Lane.

Auf der Ecke Commercial und Forunier gibts noch die Spitalfields Markets. Ein großer Obst und Gemüsemarkt. Das habe ich mir aber nicht angeschaut und bin erst mal weiter. In der Fournier Street gibt es den Ten Bells Pub der früher auch Jack The Ripper Pub hieß. Hier hatte das letzte Opfer vom Ripper gearbeitet.

Die Fournier Street führt direkt auf die Brick Lane. Früher eher jüdisches Viertel ist die ganze Gegend hier mittlerweile nur noch als "Bangla Town" bekannt. Hier ist mittlerweile komplett Indien, Pakistan, Bangladesh etc. heimisch. Entsprechend bunt gemischt und "fremdländisch" ist hier das Waren- und Speisenangebot. Dieser Teil der Brick Lane ist von "International Supermarkets" und unzähligen kleinen Restaurants beherrscht. Die Restaurants bieten ausnahmslos Curry, Curry Chicken, Tandoori und sowas an. Jeder hat über Tür eine größere und buntere Reklame die "curry curry" und "spicy spicy" anpreist. Das ist wirklich mal einen Rundgang wert.

Ich bin die Brick Lane dann weiter hoch. So ungefähr an der großen ehemaligen Brauerei Black Eagle ( schon lange zu aber damals angeblich die größte Brauerei der Welt ) ändert sich das Bild wieder ein kleinwenig und es gibt viele Bagel-Shops, Hinterhöfe mit South African Barbecue und Pizzaläden und vegetarische Läden. Allgemein herrschte aber überall großes Treiben.

   

Irgendwann bin ich wieder rumgedreht und die Brick wieder zurückgegangen. Der Regen hatte mittlerweile aufgehört und es war nur noch schwül. In einer der vielen Läden die im Hinterhof auf großen Grills South African Barbecue anboten bin ich dann hängen geblieben und hab mir nen großen Burger mit "alles drauf" bruzzeln lassen. Dieser Burger und ne Pulle Bier war bisher so ziemlich das günstigste an Mahlzeit das ich London mal gegessen habe. Und gut wars. Nebenbei bemerkt. Auch die ganzen Curry und Spice - Restaurants an der Straße hatten alle sehr günstige Preise. Sollte man mal ausprobieren.

Zurück bin ich dann die Brick Lane geradeaus durch, um auf die Whitechapel Road zu kommen. Diese wollte ich dann hochgehen an der großen Moschee vorbei bis zum London Hospital, wo die UBahn Station Whitechapel direkt vor der Tür ist.

Dafür musste ich aber zuerst durch einen riesigen Straßenmarkt der auf dem Gehweg aufgebaut war. Alles was hier zu kriegen war, war Kitsch hoch drei. Die Klamotten waren so schreiend hässlich, das die wohl auch nur die Inder anziehen, die den Kram auch hergestellt haben. Puh.

Nebenbei wurde zwischen den Marktständen auch fleißig mit selbstgebrannten DVDs gehandelt. Irgendso ein Händler hat mir auch DVDs mit Stirb Langsam 4 und Shrek 3 unter die Nase gehalten. Wohl gemerkt zum Zeitpunkt meines Besuches war Stirb Langsam noch garnicht im Kino und der Shrek lief erst ein paar Tage.

Weiter die Straße hoch, nicht weit von der Moscheee weg, standen dann plötzlich viele "Prediger" mit langen schwarzen Kaftanen und noch längeren schwarzen Bärten rum und waren in ihrer Sprache ziemlich feurige Reden am halten. Entweder haben die gerade die westliche Welt verflucht oder zum heiligen Krieg aufgerufen. So kam es mir zumindest vor. Da hab ich mich dann schnell entfernt und bin mit der Bahn nach Kings Cross, wo mein Hotel war.

Dort habe ich dann meine Klamotten getrocknet und die feuchten Sachen gewechselt und mich dann auch gemütlich aufgemacht Richtung Rod Stewart. Erste Station auf der anderen Themsenseite war London Bridge, wo ich in meinem Stammpub, dem Hornimans at Hays, erst mal einen Besuch gegönnt habe. Mittlerweile hatte es wieder angefangen zu schütten und ich bin von Waterloo Station aus mit dem Zug nach Twickenham gefahren.

   

Für den Fußweg zum Stadion waren die Himmelsschleusen kurz wieder zu. Zu Beginn des Konzertes fing es wieder an und hat die ganze Zeit durchgeregnet. Das hat der Stimmung aber keinen Abbruch getan. Das Konzert war klasse und die Leute haben jeden Song von Anfang bis Ende mitgesungen. Super Atmosphäre und super Stimmung.

Der Rod Stewart war zwar etwas Wasserscheu ( er hat die Hauptbühne nur mit Regenschirm verlassen ) aber der Abend war vollends gelungen.

Abreise war wieder einmal hervorragend organisiert und schnell vonstatten.

   

   

01.07.2007 :

Mein Flug nach Hause ging schon um 8 Uhr, so das ich sehr früh aufstehen musste. Frohgemutes das ich wirklich reichlich Zeit hätte, habe ich im Hotel ausgecheckt um mit der UBahn nach Baker Street zum Aufsammelpunkt des Flughafenbus zu fahren. War auch eigentlich ne tolle Idee, nur hatte ich nicht bedacht, das in London am Sonntag Morgen die UBahnen nicht fahren. Ich wusste das auch garnicht.

Da stand ich nun. UBahnstation verrammelt und bei allen Buslinien stand auf dem Plan "No service an Sundys" ! Als ich so verloren an der Straße stand hat dann jemand angehalten und gefragt, ob ich Taxi bräuchte. Ich hab natürlich sofort zugesagt und bin eingestiegen. War auch wieder so ein "inoffizielles" Taxi ohne Taxameter oder sonstige Kennzeichen. War bestimmt auch kein Taxi. Der Mann wollte nur was verdienen. Um 10 Pfund erleichtert hat er mich dann bei Baker Street abgesetzt und ich hab meinen Bus pünktlich bekommen.

Fahrt zum Flughafen war nicht der Rede wert und in Luton ging trotz der erhöhnten Terrorgefahr vom Wochenende auch alles zügig.
 


Home