11.07.2011 - Toronto von oben, viele hohe Häuser und ein U2 Konzert

Auch in dem Reiseführer von Toronto waren diverse "Stadtspaziergänge" drin, die sich zumindest vom Lesen her ganz interessant anfühlten. Für heute hatte ich mir den Walk "Financial District" ausgesucht, der so durch das Herz der ganzen Bankhochhäuser führt.

Erste Station war aber taktischerweise das Rogers Center, weil da musste ich noch meine Tickets für heute Abend "willcallen". Am Stadion (ich denke auch wenn ein Dach drüber ist sagt man noch Stadion zu so nen Ding) war irgendwie noch nix los. Jetzt Mittags schlummerte da noch alles. Da ich nicht wusste wo ich hinmusste, bin ich durch die erste offene Türe mal einfach irgendwo rein. Die zwei Mädels ie da am Tresen am schnattern waren guckten mich ganz erschreckt an. Oh Mist, Kundschaft ! Auf meine Frage wo denn die Will-Call Schalter wären gab es ein Schulterzucken und ein "Eventuell Tor 7 könnte aber auch Tor 9 sein, probieren sie einfach mal alle Tore da in der Gegend". Ja klasse. Hauptsache wir sind gut informiert.

   

Naja. Am Tor 9 war auch wirklich ein Schalter und ich hatte nach fünf Minuten meine Tickets.

Und jetzt wo man nun einmal hier ist, kann man ja auch direkt auf den Turm hochfahren. Zuerst unten, draußen an der Ticketkasse mal angestellt. Der Kanadier hat sich was das Thema "Unentschlossenheit und Uninformiertheit" angeht ja weitgehend dem Amerikaner angeschlossen. Wenn es an diesen Ticketschaltern Kombitickets gibt, wo man verschiedene Optionen zusammen als ein Ticket kaufen kann (hier zu Beispiel Hochfahren plus Skydeck oder Hochfahren plus Ride oder so) dann geht da ja keiner an den Schalter und sagt "Ich hätte gerne ein Ticket für A, B und C, danke" NEIIIIN die gehen dann alle an den Schalter und lassen sich erst mal ewig beraten "Hallo, was für Optionen habe ich denn so, bitte erklären sie mir in allen Einzelheiten was ich wie in welcher Kombination machen kann und wie ich dabei 1 Cent sparen kann". ARRRRGH ! Und ich steh dann dahinter und weiß ganz genau was ich will und muss da eeeeeewig anstehen. grrrrr.

   

   

Naja. Irgendwann einen halben Tag später hatte ich meine Aufzugskarte und bin drinnen dann durch die diversen Stops gelotst worden. Zuerst gibts den unvermeidlichen Fototermin vor der Greenscreen. Auch wenn man partout kein Foto will wird man davorgezerrt. Dann musste man durch eine Art Ganzkörperscanner, der nach wasweissich gesucht hat.

Oben gibt dann die Aussichtskanzel und als Bonus noch ein paar in denn Boden eingelassene Scheiben, durch die man schnurstracks nach unten schauen kann. Das der CN Tower nicht mehr der höchste Turm der Welt ist (die Scheichs in Dubai haben ja höher gebaut) das ich zumindest hier noch nicht angekommen. Alle Displays zeigen den CN noch als höchsten Turm.

Nach einmal eine Runde drehen und Fotos machen und durch die Bodenscheiben gucken und Fotos machen habe ich mich zügig wieder abgesetzt. Man hätte von hier oben noch diverse Sachen machen können wie noch weiter hoch oder diverse Rides machen oder sonstwas. Das hab ich mir aber alles gespart. Schon die 26 Dollar fürs mit dem Aufzug hochfahren waren teuer genug.

Vom CN Tower aus bin ich denn wieder in Richtung Hotel und weiter die Straße hoch zum "Scotiabank IMAX Cinema" marschiert und habe mir ein Ticket für die Transformers 3 in IMAX 3D gesichert. Bei der Gelegenheit habe ich gesehen, das in der Nähe vom Kino noch diverse Kneipen und Pubs waren, die ganz OK aussahen. Müsste John Street gewesen sein, wenn ich mich nicht ganz täusche.

   

   

So, jetzt aber dann doch mal endlich zum Financial District. Also zurück zur King Street. Die ist auch nicht zu verfehlen, das ist ne dicke Hauptstraße, wo auch die ganzen Trambahnen rumpeln. Der Walk war recht einfach. Nämlich erst mal einfach der King Street folgen und den Kopf immer im Nacken nach oben recken um die Hochhäuser anzuschauen. Hier habe auch das erste mal festgestellt, das sich der Walk deutlich interessanter gelesen hat wie erlebt hat. Nach diversen Hochhauskollossen mit den wohlklingenden Namen Sun Life Center, First Canadian Place, Scotia Tower und und und nahm der Interessantheitsgrad doch immens ab.

Ich habs aber weiter durchgezogen bis zur Yonge Street hoch. Dort habe ich dann einen Linksschwenk eingelegt und bin dann in einem Bogen auf die Queen Street eingebogen, auch eine dicke Hauptstrasse, und habe bei der "Old City Hall" dann mal eine kleine Pause gemacht. Ich bin da mal reingegangen. So sehr beeindruckend wars von innen allerdings nicht. Das Gebäude von außen ist da meiner Meinung nach interessanter.

   

Direkt neben der "Old City Hall" hat man die "New City Hall" gebaut. Das ist passend zu den ganzen Hochhäusern in der King Street auch ein ziemlicher Brocken. Zwei leicht gekrümmte Türme stehen um etwas herum das aussieht wie eine fliegende Untertasse. Also vom Charme her gewinnt die "Old City Hall" in meinen Augen aber deutlich.

Gegenüber des neuen Rathauses auf der anderen Straßenseite ist das Sheraton Center. Dort habe ich eine Pubpause eingelegt. Den im Reiseführer angepriesenen "Traders Pub" habe ich zwar nicht gefunden, aber im Erdgeschoss von dem ganzen Komplex war ein anderer Laden mit den komischen Namen, den ich vergessen habe. Da gabs aber auch schönes Steam Whistle Bier und ein ziemlich geniales Chicken Caesar Wrap.

   

Nach Beendigung meiner wohlverdienten Pause habe ich die Hochhaustour für heute beendet. Ich musste jetzt mal ein wenig raus aus dem Betondschungel. Dafür hatte ich mir das "Casa Loma" ausgesucht. Casa Loma ist so etwas wie ein kleines Schlösschen oder ne kleine verspielte Ritterburg, die da jemand ins Grüne gepflanzt hat. Da ich hier die Bahnstation Osgoode direkt greifbar hatte bin ich von hier bis nach Dupont gefahren. Wenn man aus der Bahn rauskommt und anfängt ein wenig den Berg hochzugehen, dann sieht man es schon. Von der Bahn ungefähr 2 Blocks den Hügel hoch stand ich wieder im Angesicht eines alten Feindes : Treppen ! Hier hatte der Feind sogar einen Namen. Die Baldwin Steps. Hat man das mal gemeistert gehts durch einen kleinen Park ca. 50 Meter weiter am Schlösschen entlang.

   

Ich habe mir das ganz mal von draußen angeschaut und bin soweit wie möglich drumherumgegangen. Die ganze Gegend war ein wohltuender Gegensatz zum Financial District. Grün und keine Hochhäuser. Also ich fands ganz nett hier. Ins Casa bin ich dann aber nicht mehr. Die wollten hier auch gute 20 Dollar Eintritt haben und die hab ich mir gerade noch so verkneifen können.

Da ich hier auf der richtigen Linie war, bin ich auf dem Rückweg bis zur Station "Union" gefahren. Von hier gehts teilweise unterirdisch mit der Tram weiter zum "Quens Quay". Hier legen die Fähren zu den Inseln vor Toronto ab. Im Lake Ontario sind in Sichtweite diverse Inseln, von denen die beiden bekannteren, nämlich Ward Island und Center Island (vor allem Center Island), sehr beliebte Ausflugsziele für die Städter sind. Auf Center gibt es "Centerville", eine Art Vergnügungspark.

Ich habe mir mal den Fähranleger angeschaut und kurz mit dem Gedanken gespielt rüberzufahren. Nach einem Blick auf die Uhr habe ich das aber abgeblasen. Ich bin stattdessen am Wasser entlang den Queens Quay ein wenig runtergewandert. Von den im Reiseführer angepriesenen vielen Entertainmentmöglichkeiten hier habe ich allerdings nicht wirklich was gesehen. Da es wie schon gesagt schon etwas später war, habe ich dann auch den Rückzug angetreten. Trambahn zurück nach Union und dann UBahn nach St. Andrew und wieder Trambahn die King hoch. Da musste ich schon nicht so viel laufen, die Tram hielt einen Block vom Hotel entfernt.

Im Hotel habe ich noch ein wenig die Füße hochgelegt und mich dann später zum Rodgers Center zum U2 Konzert begeben. Da wo mein Eingang war auf der anderen Straßenseite ist eine Filiale von St. Luois Wings and Ribs, die ich dann noch geentert habe. Für ein Essen hat es zwar nicht mehr gereicht aber dafür noch für ein schönes Sam Adams auch die Hand. Bei der Gelegenheit bin ich noch mit zwei Leutchen aus Boston ins Gespräch gekommen, die auch für das Konzert hier waren. Mit denen habe ich noch alte U2-Konzert-Kampfgeschichten ausgetauscht. War ganz lustig.

   

Nun aber doch zum Konzert. Mein Platz war eigentlich am anderen Ende vom Stadion, da aber ja diese Baseball-Felder nicht so groß und vor allen nicht so lang sind wie unsere Fußballplätze saß ich doch noch ziemlich nahe dran. Der Platz war ganz gut. Ich konnte auch noch ein paar schöne Panoramas vom Stadion schießen.

   

Nur irgendwie hatten die da so komische Kindersitze eingebaut. Beim hinsetzen musste ich mich da irgendwie einfädeln und bei Aufstehen bin ich grundsätzlich mit meinen Hüften links und rechts an den Stuhllehnen hängen geblieben. Also das waren echt mal keine Sitze für Breitarschträger.

   

Als es dunkel war hat der CN Tower direkt neben dem Stadion noch ein wenig zusätzliche Atmosphäre gespendet. Der war nämlich beleuchtet in allen möglichen bunten Farben, die immer den ganzen Turm hoch und runter gewandert sind. Also sozusagen zum U2 Konzert noch ne extra Lightshow. Leider sind in der Dunkelheit meine Bilder davon nicht so dolle geworden. Schade.

Yo. Und dann war der Tags auch rum. War lang und ich bin doch recht viel gelaufen. Da hatte ich mir doch ein langes Schläfchen verdient.

 

10.07.2011 - Ankunft und erster Rundblick  
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