07.02.2007 - Dunedin, Catlins Coast - Wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen

Am nächsten Tag sind wir (für unsere Verhältnisse) recht zeitig weg. Von Portobello aus haben wir die Inlandsroute über die Insel genommen um uns die Peninsula noch von dieser Seite anzusehen.  Wir sind einigermaßen kreuz und quer rumgefahren (so viele Möglichkeiten gibt's nicht). Grün. Schafe. So könnte man das kurz und prägnant zusammenfassen. Wirklich sauschöne Landschaft.

Irgendwann sind wir dann am Larnach Castle rausgekommen. Ein schönes Schloss, das da mitten in der Landschaft steht. Als da aber an der Einfahrt schon stand, das die nen ganzen Haufen Dollars Eintritt haben wollten, sind wir sofort rumgedreht und über die Inlandsroute weiter zurück nach Dunedin gefahren.

   

Die Stadt ist um ein achteckiges Zentrum (das Octagon) herumgebaut. Steht man in diesem Oktagon ist man recht nah an allem Interessanten. Wir haben auch da irgendwo einen Parkplatz bekommen und zwei Straßenecken weiter war dann auch schon der große Bahnhof von Dunedin.

Der Bahnhof ist ein schönes altes Gebäude was einen Blick lohnt. Auf dem Weg wieder zurück mehr Richtung Zentrum kommt man noch an anderen recht alten Bauwerken vorbei unter anderem auch an ein paar netten Kirchen.

   

Ein wenig die Straßen auf und ab (ist sehr hügelig hier) sind wir noch rumgelaufen. Sogar die Speights-Brauerei haben wir gefunden !

Irgendwann wars aber dann doch genug und so um Mittag rum sind wir wieder weiter. Nächstes Ziel : Die steilste Straße der Welt, die Baldwin Street.

Diese war sogar mit unserer rudimentären Touri-Map gut zu finden. Wir haben es uns auch nicht nehmen lassen da einmal ganz hoch zu fahren. Unser Autochen hat aber schon ein wenig geschnauft auf den letzten Metern. Auf dem Weg runter betet man nur zum Gott der guten Bremsen. Ich hoffe mal die haben keinen Winter und kein Glatteis hier. Die verschiedenen Reiseführer streiten sich übrigens um die die genaue Steigung/Gefälle. Wir haben diverse Zahlen von Mitte 30 bis Mitte 40 Prozent gelesen.

   

OK. Nach der Auflockerung Angriff zur nächsten Etappe.

Es war heute ein Übernachtungsstop irgendwo an der Catlins Coast eingeplant. Ein privates Bed and Breakfast irgendwo auf dem Land.

Von Dunedin aus gings im wesentlichen auf dem Küstenhighway Nummer 1 weiter. Die 1 geht irgendwann dann von der Küste ab ins Land um dann später bei Invercargill wieder ans Wasser zu stoßen. Allerdings haben wir an dem Punkt wo die 1 ins Land abzweigt einen anderen Weg weiter an der Küste entlang genommen. Dies ist auch Teil einer bestimmten Scenic Route, die fast bis ins Fjordland weiter geht.

Die Strecke zeichnet sich im wesentlichen durch Einsamkeit aus. Hier kommt man durch ein paar der einsamsten Abschnitte von ganz Neuseeland. Die Örtchen hier entlang der Straße sind eigentlich eine Ansammlung von ein paar Häusern. Oft war auf der Karte ein Ort eingetragen aber es war in dieser Umgebung nur ein einsames Haus irgendwo am Horizont zu sehen. Uns sind auch nicht sehr viele Autos entgegen gekommen. Auf der anderen Hand war diese Gegend aber auch wunderschön.

Wir sind auf dem Weg (so im Bereich des Catlins Forest Park) noch ein paar mal eingehalten und haben die Gegend ein wenig angeschaut. Da waren ein ganzer Haufen Falls und Seen auf dem Weg. Also an tollen Stopps besteht hier kein Mangel. Hier gibts sogar nen Ort der heißt Niagara. Und da läuft ein Flüsschen her und das Wasser fällt nen Meter "in die Tiefe". Ist ja klar, wie die das nennen ... die Niagara Fälle :-) Wir haben leider versäumt das Schild zu fotografieren.

   

Irgendwo mitten im Nichts ist uns dann der Gedanke gekommen : Wo kriegen wir hier noch was zu trinken und wo können wir noch was essen ? Der nächste Ort, der ein wenig größer im Reiseführer markiert war, war auch nix anderes als eine belebte Straße.

Im Reiseführer war dann etwas geschrieben vom "Dienstleistungszentrum der Region", das Kaff heißt Tokanui. Da sind wir also hingefahren. Waren ca. 50 KM. Tja, das Dienstleistungszentrum war auch nur große Straßenkreuzung, in diesem Fall aber mit Supermarkt, Tankstelle (die aber wohl keinen Sprit hatte) und einem Pub.

Im Supermarkt haben wir noch was eingekauft. Und im Pub gabs noch ein Bierchen und sogar richtig was zu essen. Das war zwar nicht soooo gut und die gute Frau war auch scheinbar ein wenig motzig, das sie wegen uns die Friteuse anwerfen musste, aber der Hunger triebs rein. In solchen Situationen nehm ich ja gerne irgendwas mit Chicken. Da kann man nix falsch machen.

   

Zumindest wars lustig in der Zeit da zu sitzen und die Leute zu beobachten. Hier kannte wirklich jeder jeden. Jeder der in den Pub reinkam und was kaufte (der Laden war auch gleichzeitig Bottleshop) wurde sozusagen persönlich mit Namen und mit Handschlag begrüßt. War wirklich sehr ländlich hier. Später in unserem B&B sagte uns der Hausherr, das vor garnicht so langer Zeit hier gar keine Touristen gewesen seien und man den Nachbar noch am Motorengeräusch beim Vorbeifahren hätte erkennen können :-)

A propos B&B. Dies war wieder ein persönlicheres B&B. Das Zimmer mit eigenem Bad war OK. Einmal den Flur hoch war dann Abends erst mal Sitzung im Familienwohnzimmer angesagt. Die Konversation war etwas angestrengt, da die üblichen Themen wie wo kommt ihr her und wo geht ihr hin und wie lange seit ihr schon da .... etc ... recht schnell abgehakt waren und über Themen gesprochen wurde, die nicht zum alltäglichen Touristen-Wortschatz gehören. Es war noch ein Paar aus England da. Der Mann hatte einen richtig netten Humor. Der Abend war recht nett. Ich hab mich aber dann so gegen 10 verabschiedet.

   

Im Flur hing bestimmt 10 Meter lang ein Stammbaum, der die Linie der Familie weit zurück in die graue Vergangenheit zeichnete. Da waren bestimmt noch ein paar schottische Highlandkrieger dabei.

 

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   08.02.2007 - Te Anau, Milford Sound