06.09.2004 - Las Vegas und der Zauberer
 

Heute haben wir uns erst recht spät auf den Weg gemacht. Ich glaube wir haben erst so gegen Mittag den Strip betreten. Schon nach sehr kurzer Eingewöhnungszeit konnte man sehr gut ausmachen, was Las Vegas ausmacht. Ein Zirkus mitten in der Wüste. Protzbauten, kuriose Typen, Stretchlimos und Angeber mit getunten Autos. Alles das auf dem Las Vegas Boulevard, oder besser bekannt als "Der Strip".

Das Circus Circus liegt recht am Ende des Strip. Wir sind von "unserem" Casino entspannt und gemütlich den Strip runtergebummelt. Direkt um die Ecke liegen ein paar von den "klassischen" Casinos. Nicht so sehr Protzbau und eher normale Leuchtreklamen vor der Tür. Dafür sind die Namen jedem ein Begriff, ich sage nur Das Sahara, Das Riviera und das Stardust (für alle die mal Frankie und seine Spießgesellen gesehen haben).

Danach kommt ein großer Block, der eher trostlos aussieht. Ich glaube da sollte aber demnächst was gebaut werden. So viel Platz liegt in Las Vegas nicht lange brach. Wenn man denn erst mal beim Treasure Island angekommen ist, dann geht es Schlag auf Schlag. Ab hier stehen sich die Großcasinos regelrecht auf den Füßen. Das Treasure Island hat einen kleinen See und eine kleine Piratensiedlung vor der Türe. Abends nach Einbruch der Dunkelheit wird hier regelmäßig ein Piratenkampf aufgeführt bei dem ein Piratenschiff versenkt wird.

  

Schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite liegt das Venetian. Ein sehr prunkvoller Palast, der Venedig nachempfunden ist. Schon draußen vor der Türe gibt es Kanäle und Gondoliere. Alles ist mit Säulen und verschnörkelten Bauteilen vollgestellt. Besser wird es aber drinnen. Im Venetian gibt es drinnen auch Kanäle (und das nicht im Erdgeschoss !) auf denen Gondoliere singend die Passagiere befördern. Wenn man durch die Arkaden geht ist alles den berühmten venezianischen Plätzen nachempfunden. Schon ziemlich verschwenderisch.

Wiederum auf der anderen Straßenseite steht das Mirage. Die ehemalige Wirkungsstätte von Siegfried und Roy. Die weißen Tiger sind jedoch noch zu sehen. Weiter den Strip runter gibt es so illustre Namen wie das Cesars Palace oder das Paris (Webcam). Wie auch hier der Name andeutet, alles auf französisch getrimmt (oder das was der Amerikaner mit Frankreich assoziiert) inklusive Arc de Triomph und Eiffelturm vor der Türe.

  

Weiter mit dem Aladin und dem MGM Grand. Die selbsternannte "City Of Entertainment" hat den für MGM obligatorischen Löwen als überdimensionale Statue vor der Türe stehen. Auf der anderen Straßenseite geht es mit dem "New York" Casino ins Herz aller patriotischen Amerikaner mit der Skyline von Manhattan und der Freiheitsstatue vor der Türe. Zwischen allem ist kunstvoll eine Achterbahn hineingewoben.

Was auf den ersten Blick wie ein kitschiges Cinderella-Schloss von Walt Disney aussieht, ist das Excalibur. Mit einer kleinen Bahn kann man von hier zum Luxor fahren. Geht man vom Excalibur zum Luxor wird man dafür von dem riesige Obelisken und der riesigen Sphinx vor der großen schwarzen Pyramide belohnt. Eine Adresse weiter steht als letztes Casino in dieser Richtung noch das Mandalay Bay. Was das für ein Motto hat, hat sich uns nicht erschlossen.

  

So protzig wie die Bauten von draußen aussehen, so gleich präsentieren sich die Casinos von innen (mit kleineren Ausnahmen). Überall findet man die gleiche Ansammlung von Spieltischen und Slotmachines. Jetzt sollte spätestens der Letzte gemerkt haben, das die protzigen Außenfassaden nur dazu dienen die Leute anzulocken und denen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Was übrigens auch sehr gut funktioniert ! Ich selbst habe an Slotmachines und Roulette so ca. 40 bis 50 Dollar verloren. Leider keinen Jackpott mitgenommen. Ganz bitter : Bei einem Roulette Spiel hatte ich mit 20 Dollar das Spielfeld sooo gut abgedeckt. Und dann kam die Null. Sch.........eibenkleister.

Von innen haben wir uns das Venetian, das Mirage, das New York, das Excalibur, das MGM und das Luxor angesehen. Das war immer eine gute Gelegenheit der Hitze draußen zu entkommen. So haben wir den Tag verbracht.

  

Schon ein paar Wochen vorher hatte ich übers Internet Tickets für David Copperfield bestellt. Heute Abend sollte es so weit sein. Copperfield im MGM Grand. Die Show war in einem eher kleinen Theater im MGM untergebracht. Das hatte den entscheidenden Vorteil bei allem sehr nahe dranzusein (man konnte die Tricks aber trotzdem nicht durchschauen). David hat zum Teil die selben Sachen gemacht, wie auf seiner letzten Tour in Deutschland, das jedoch aufgelockert mit Variationen bekannter Tricks (Kreissäge). Ein paar neue Sachen waren natürlich auch dabei (Auto auf der Bühne inmitten von vielen Leuten erscheinen lassen). Wir hatten an unserem Tisch ein älteres Ehepaar sitzen. Die beiden waren aus Las Vegas. Es war sehr lustig, was sie so aus ihrer Sicht als "Las Vegas Residents" erzählten. Copperfield hatten sie auch schon mehrmals gesehen.

Also ich habe mich an diesem Abend gut unterhalten. Copperfield ist für mich der Klassiker. Den kann ich persönlich nicht oft genug sehen (auch wenn sich, zugegeben, viele Sachen mal wiederholen).

  

Mittlerweile so gegen 23 Uhr wieder auf der Straße, haben wir auf dem Weg zurück zum Circus noch die besten Nightshots des beleuchteten Strip mitgenommen. Auf dem Weg waren wir gerade rechtzeitig am Treasure Island um die Piratenschlacht zu sehen. Naja. Ich hatte mir mehr drunter vorgestellt. Sehr viel Singerei. Aber trotzdem ansehnlich. Als sich dann die riesige Menschenmenge aufgelöst hatte, konnten wir auch weiter zum Circus Circus.

 

         Salt Lake City     


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