03.01.2009 - Tour durchs Palm Valley - Mit Untersetzung kommt man überall durch

Heute sollte es also ins Gelände gehen. Endlich mal ausprobieren was das Auto so kann.

Zuerst standen aber noch zwei Sachen aufm Plan. Einkaufen und Tanken. Wir hatten gestern unsere Getränkebestände schon so weit dezimiert, das wir heute nochmal bei Coles einfallen mussten. Wo wir einmal da waren, haben wir auch eine Kühltasche für schlanke 3 Dollar eingesackt. Die sollte uns für den Rest des Urlaubes noch sehr gute Dienste leisten.

Das Tanken war wirklich angenehm. Der Sprit kostet umgerechnet gerademal die Hälfte wie bei uns. Gut, das machte der Landcruiser schon wieder wett. Der hat gesoffen, so schnell konnte man fast nicht tanken. Dafür hatte das Teil auch 2 Tanks. Der Haupttank mit 96 Liter und das Zusatzgefäß mit an die 50. Da kommt man schon mit rum.

Wir sind aus Alice raus in die westliche Richtung und später dann am Abzweig in Richtung Hermannsburg gefahren. Die Fahrt war recht unspektakulär, da auf Teer und viel Betrieb war auch nicht. Eigentlich war garkeiner unterwegs. Die Gegend war im Gegensatz zu unserem letzten Besuch außerordentlich grün. Im Dezember hatte es hier sehr viel geregnet, so das sich die Vegetation mal von ihrer grünen Seite zeigte.

Hermannsburg haben wir auf der Anreise rechts liegen lassen und sind direkt zum Abzweig zum Palm Valley gedüst. Die vielen Warnschilder haben wir nicht großartig beachtet, wir wussten ja, das es etwas ruppiger werden wird. Vom Abzweig ab geht es zuerst noch ganz manierlich über Gravelroad weiter, die dann später in ein riesiges Flussbett (trocken) übergeht, welches man durchfährt. Auf den großen Steinen lies sich sogar noch recht gut fahren.

Ne ganze Zeit später nach der ersten Wasserberührung gehts dann etwas anspruchsvoller weiter. Teilweise steile und enge Kehren in der Straße erfordern schon mehr Aufmerksamkeit. Fährt man hier noch über Fels so wechselt sich das später mit tiefsandigen Bereichen ab. Dort wär mir mit normaler Übersetzung und im 2. Gang schon fast die Kiste abgesoffen. Nach Umschalten auf die Untersetzung und dann Freiwühlen gings aber ab sofort sehr gut weiter.

  

Hat man die Sandbereiche gemeistert wirds holperig. Man fährt über diverse Felsplatten die teilweise einen recht hohen Versatz haben. Mit einem Auto mit weniger Bodenfreiheit wärs hier sehr eng geworden. Da es, wie gesagt, fast bis Ende Dezember noch geregnet hatte, musste man den Weg ein kleinwenig verlegen, damit man heil zum Ziel kam. An einer langen Flussdurchfahrt hatte man schon hohe Stangen gesteckt, durch die man den Weg erkennen konnte. Eine Flussfahrt später gab es an den Sträuchern die überall standen gelbe Stoffbändchen als Wegweiser. Die letzte Badegelegenheit fürs Auto dann war aber schon nicht mehr sichtbar "beschildert". Da haben wir uns im Schritttempo und auf gut Glück durchgekämpft. War aber eigentlich auch kein Problem. Die Wasserfahrten waren allgemein sehr ruppig, da man durch das Wasser den Grund nicht sehen konnte und somit auch nicht die ganzen Löcher und Kanten vermeiden konnte. Ein paarmal hats ganz gut gescheppert.

Am Ende am Parkplatz mit kleinem Pavillon mit Schautafeln angekommen muss ich aber schon sagen, das ich fast schon mehr erwartet hätte. Ich mein, es war wirklich lustig zu fahren, aber ein paar mehr Herausforderungen hätte es schon noch bieten können :-)

Ach ja. Ziemliche Hitze hier. Die Temperaturen konnten sich sehen lassen. Wir haben direkt mal ein paar Flaschen Wasser mehr eingepackt.

  

Für die körperliche Ertüchtigung hat man zwei Alternativen. Den langen und den kurzen Weg :-) Beide haben aber den Aufstieg auf den Berg gemeinsam. Am Anfang gehts recht steil hoch auf den Berg. Ist anstrengend, aber da sich immer mal wieder ein paar ebene Stellen einfügen, nicht so dermaßen erschöpfend wie der Aufstieg auf den Kings Canyon, wo es immer nur nach oben geht (aber ich greife vor, das kommt ja erst noch).

Oben gabeln sich die beiden Wege. Der längere geht weiter über das Felsplateau ins "Hinterland". Der kurze Weg biegt wieder Richtung Parkplatz ab und nach Abstieg über eine Leiter zum Flussbett hinunter ist man dort schon nicht mehr weit vom Parkplatz entfernt.

Schon hier oben bieten sich tolle Blicke hinunter auf den Fluss mit den hoch aufragenden Palmen. Cool.

Weiter über das Felsplateau an Sträuchern und weißen (Eukalyptus ?) Bäumen vorbei, kommt man schließlich zu einem tollen Aussichtspunkt, von dem man das ganze vor einem liegende Tal überblicken kann. Mit ein paar weiteren Palmenwäldern und Wasserstellen ein echt klasse Ausblick. Der Weg war bisher recht verständlich durch regelmäßige, in den Stein geschraubte, Plaketten markiert. Hier vom Aussichtspunkt aus gehts hinunter ins Tal. Hier haben wir irgendwo eine der Markierungen übersehen und sind ein wenig ohne Plan rumgestolpert. Sozusagen von richtigen Weg abgekommen :-)

  

Wir haben aber später wieder eine Markierung gesehen und konnten wieder auf offiziellem Wege weiterschreiten. Unten im Tal wurde die Beschilderung auch wieder besser. Hier standen die Markierungen wieder in kürzeren Abständen.

Hier unten im Tal wars auch wieder drückend heiß und die Fliegen waren heute wirklich echt nervig. Weiter gehts am Fuß des Berges entlang sozusagen von hinten zurück in das Flussbett mit den vielen Palmen, die man auch schon vom Parkplatz aus sehen konnte.

An einer Stelle war alles ziemlich verwüstet. Da musste zuletzt ne fette Geröllwelle vorbeigekommen sein. Das hatte sogar die eingedübelten Wegweiser rausgerissen. Etliche Palmen lagen auch wie Mikadostäbchen übereinander vor uns rum. Die Ecke sah richtig rustikal nach Urwald aus. Nach ein wenig klettern war man da aber durch und der Rest war wieder Easy Going. Ein wenig nervig war das Gehen im Sand. Das machte die Sache unnötig schwer.

Wenn ich mich recht erinnere, dann waren wir nach ca. 3 Stunden wieder am Auto. Da stand erst mal wieder "Flüssigkeit tanken" aufm Plan. Trotz der vielen Wasserflaschen, die wir dabei hatten auf dem Weg, war der Flüssigkeitsbedarf jetzt doch noch sehr groß.

Als Resümee der Wanderung würde ich sagen : Der Walk ist sehr schön. Landschaft top. Die Palmen geben dem Ambiente sehr viel. Bei Hitze sehr viel Wasser mitnehmen. Der Weg ist nach dem Aufstieg am Anfang nicht schwer, die letzten ein bis zwei Kilometer durch den Sand vom Flussbett waren ein wenig nervig, weils halt schlecht zu gehen ist. Aber sonst : Super Ding, kann ich jedem nur empfehlen. Ach ja, die Fliegen haben genervt, aber das ist ja jetzt keine Schuld des Palm Valley.

Auf dem Rückweg haben wir noch ein paar Fotos vom Weg geschossen und sind noch bei einem anderen Stopp entlang des Weges angehalten. Keine Ahnung wie der Berg dort noch hieß. Wir sind zumindest noch hochgeklettert und drumherum gegangen. Von oben hat man noch einen tollen Rundblick über die komplette Umgebung.

Auf dem restlichen Rückweg ist nicht mehr viel passiert und so standen wir wieder so gegen 4 Uhr auf der Straße nach Hermannsburg. Dort sind wir auch noch kurz hingefahren um uns an der Tankstelle das Permit für die Mereenie Loop Road zu kaufen. Im Reiseführer stand, das das hier zu bekommen wäre.

  

Man. Wo waren wir denn da gelandet ? Kein Mensch auf der Straße. An der Tanke war auch nicht zu erkennen, ob die Auf oder Zu haben. Kein Mensch, der sich mal gezeigt hätte. Irgendwie hatte ich die ganze Zeit das Gefühl da kommen gleich die Zombies um die Ecke. So wie bei "I am legend", wo tagsüber die Stadt ausgestorben ist und Nachts die Monster rauskommen.

Sehr suspekt. Wir sind dann wieder gefahren, weil an der Tanke offensichtlich keiner war. Es stand noch ein riesiges Warnschild "absolutely no fuel after 5 p.m." oder so ähnlich. Aber 5 hatten wir noch nicht. Na egal. Wir sind gefahren.

Zurück gings nicht daher, wo wir hergekommen waren, sondern den Weg über Glen Helen. Die Straße geht hinter Hermannsburg in Gravel über, der aber sehr gut zu fahren ist. Zu unserer Verwunderung stellten wir fest, das ab dem Abzweig nach Glen Helen (da gibts nur eine Kreuzung. Geradeaus gehts zum Ayers Rock, und nach rechts ab gehts nach Glen Helen) die komplette Straße durchgeteert war. Das machte ja garkeinen Spaß mehr. War ganz normale Autofahrt. Wir sind mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit durch die grünen Ebenen gebraust. Viel schneller ging auch nicht, da unser Schiff so ab 100 angefangen hat zu schwimmen wie ne schwangere Seekuh.

  

So schön die Gegend ja auch ist, aber nach ner ausreichend langen Zeit wird es recht eintönig und man geht unweigerlich ins Kilometerfressen über. Wir haben noch zwei- dreimal angehalten bei einzelnen Viewpoints, sind aber im Großen und Ganzen in einem Rutsch bis nach Glen Helen durchgerauscht. Dort haben wir dann auch unser Permit für den nächsten Tag gekauft. Dort hat uns der Mann erzählt, die die Straße zum Ayers Rock im Moment noch "gerade so eben" offen ist. Die Piste war durch die Regenfälle im Dezember sehr stark in Mitleidenschaft gezogen worden und zwischendurch wohl auch komplett gesperrt. Mit nem 4WD könnte man aber fahren, meinte er. Na dann. Dann gabs morgen ja noch ein wenig mit dem Autochen zu wühlen.

Kurz vor dem Abzweig, der einen wieder in Richtung Alice bringt, kann man noch zur Standley Chasm abbiegen. Diese enge Felsschlucht soll sehr sehenswert sein (glaubt man allen Reiseführern). Als wir dorthin abgebogen sind, hat man uns sozusagen die Schranke vor der Nase runtergelassen. Wir konnten den Schließer noch wegfahren sehen. Grrr. Die hatten pünktlich um 18 Uhr Feierabend gemacht. Also wurde es nix mit der Chasm. Muss aber sagen, auch wenn noch offen gewesen wäre, hätte ichs mir noch überlegt, weil das hier tatsächlich Eintritt kostet ! Da soll man für den Besuch der Schlucht doch tatsächlich noch zahlen ! Tststs

So gegen 19 Uhr waren wir wieder beim Hotel. Nach Grundreinigung, Regelung des Flüssigkeitshaushaltes und ein wenig Ausruhen sind wir heute früh genug los um noch was zum Essen zu bekommen. Unsere Wahl ist heute direkt auf das Bojangles gefallen. Essen war typischer Pubfood, aber gut. War alles dabei von Burgers über Steaks bis zum Känguru. Wir sind noch länger sitzen geblieben, haben ein paar eiskalte Bierchen ausprobiert noch ein paar von Ned Kelly's Nüssen geknabbert.

 

02.01.2009 - Alice Springs und East Macs
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   04.01.2009 - Fahrt zur Kings Creek Station