21.09.2002 - Revelstoke, der lange Weg und Eva's See
 

Nach einem guten Frühstück im dem Hotel angeschlossenen Restaurant, haben wir uns auf die Suche nach der örtlichen Tourist Info gemacht. Der erste Versuch war ein Fehlschlag. Ziemlich zu. Ein weiterer Tip führte uns an den Ortseingang, wo wir nach ein wenig rumkurven nur ein geschlossenes Häuschen sowie mehrere große Werbetafeln an der Straße fanden. Wieder Fehlanzeige. Doch dort auf den Schildern stand noch eine weitere Adresse. Dort sind wir dann schließlich fündig geworden. Naja, immerhin 1 aus 3 :-) Die Dame dort war aber wirklich sehr hilfsbereit und hat uns als Tagestipp die Fahrt auf den Mt. Revelstoke empfohlen sowie zu einer der dort möglichen Wanderungen geraten.

Gesagt, getan. Nachdem wir uns noch mit Karten der Gegend versorgt hatten sind wir los. Da wir auf dem Weg zuerst an der Abfahrt zum Revelstoke Staudamm vorbeikamen, sind wir erst mal dorthin abgebogen. Dieser Staudamm ist erst vor wenigen Jahren fertig geworden und staut die Wasser des Columbia River vornehmlich zur Stromgewinnung. Auf mehreren Bildern hatten wir im Ort tolle Aufnahmen gesehen, wie Wasser aus dem Damm abgelassen in riesigen Fontänen durch die Auslässe ins Tal schießt. Leider war recht wenig Wasser im Becken, so das davon nichts zu sehen war. Die Konstruktion des Dammes als solches ist aber trotzdem einen Blick wert.

Blick ins Tal vom Mount RevelstokeLake Eva

Nachdem wir Kurs auf den Mt. Revelstoke genommen hatten, wurden wir am Büro der Nationalparkverwaltung zur Kasse gebeten. 10 Dollar für einen Tagespass. Dafür hat uns der lustige Vogel im Mauthäuschen schon mit einem breitem "Wiä gät es iehnen" auf den Lippen begrüßt und uns noch letzte Tipps mit auf den Weg gegeben. Man fährt diesen Berg auf einer langen, gewundenen Straße fast 26 KM hoch. Dann steht man ca. 1 KM Fußweg entfernt von Gipfel auf fast 2000 Meter. Der erste Marsch geht dann vom Parkplatz zum ehemaligen Wachturm der Nationalparkverwaltung, der früher zur Überwachung der Schneefälle benutzt wurde. Von hier hat man einen hervorragenden Überblick über die umliegenden Täler und Berge.

Wir haben uns dann entschlossen den sog. Lake Eva Trail zu gehen. Dieser sollte laut Schautafel 6 KM eine Richtung lang sein.  Der Weg führt abwechslungsreich durch Waldgebiete, Wiesenabschnitte sowie Felsgebiete. Es geht oftmals abwechselnd bergab und bergauf. Dazwischen liegen immer wieder ebene Abschnitte. Die Strecke ist sehr gut zu gehen und man kommt mit der Zeit in immer entlegenere Gebiete. Irgendwann fühlt man sich wie abgeschnitten von der Welt. Es herrscht teilweise totenstille. Noch nicht einmal Vögel sind dann zu hören. Hier kann man sich schon durchaus vorstellen plötzlich einem Bär gegenüberzustehen. Es ist aber nichts dergleichen passiert.

 Auf dem Lake Eva TrailLake Eva

Manchmal sind die Steigungsabschnitte jedoch sehr anstrengend zu gehen. Ich bin im Laufe des Weges mehr als einmal ziemlich außer Puste gewesen. Ich möchte auch vermuten, das die 6 KM für die einfache Strecke sehr wohlwollend angesetzt wurden. Es war definitiv länger. Das Ziel des Weges ist der Lake Eva. Ein sehr abgelegener Bergsee. Am See hat man eine unglaubliche Aussicht über die Berge ringsum. Ich würde empfehlen sich etwas zu Essen mitzunehmen und dort am See ein schönes Picknick einzulegen.

Auf dem Rückweg haben wir noch eine Frau getroffen, die aus der Gegend von Revelstoke kam. Sie erzählte, das sie hier regelmäßig wandere und hat noch ein paar Geschichten über die Gegend erzählt. War sehr interessant. Außerdem war's ne willkommene Auflockerung auf dem jetzt doch anstrengenden Rückweg.

Als wir wieder am Auto waren war ich schon richtig fertig. Da es jetzt auch schon recht spät war ( wir hatten von Mittags bis fast 17 Uhr für den Weg gebraucht ) haben wir alle Aktivitäten für den Tag eingestellt und sind erst mal wieder in den Ort gefahren. Dort haben wir uns noch beim Eisenbahnmuseum die dort abgestellten Züge angeschaut. Der Schneeräumzug war schon echt spektakulär. Wenn man sich die Schneemassen vorstellt, für die man solch ein Ungetüm benötigt, dann kann einem schon ein wenig Gänsehaut kommen.

Schneeräumzug in Revelstoke

Wir haben den Abend dann bei einem, zwei drei vier Bierchen langsam ausklingen lassen und schon mal Pläne für den nächsten Tag gemacht.

 

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