27.08. - 29.08.2016 - Kurz mal nach Berlin ... oder ... Tristan Otto und die blauen Männer

27.08.2016 - Anreise, Stadt erkunden und überhaupt : Wohin nur mit Mutti ?
 

Berlin, Berlin. Wir fahren nach Berlin. Das hatte ich jetzt schon eine ganz lange Zeit nicht mehr getan. Zeit für einen Wiederholungsbesuch.

Bei booking.com gabs ein vernünftiges Hotel (Westin Grand Berlin) und bei Ryanair nen billigen Flug. Normal fliege ich ja nicht mit Ryanair, aber diesmal war der Preisunterschied zu der Konkurrenz so groß, das ich zugeschlagen habe. Der Komfort war zwar maximal eingeschränkt, aber der Flug war 1000% pünktlich. Das habe ich bei Germanwings schon lange nicht mehr gehabt. Das Hotel war bei Secret Escapes drin. Dort hatte ich das zuerst gesehen. Als ich dann mal booking geschaut habe, hatten die so gut wie alle Secret Escapes Hotels ebenfalls als Deal verfügbar. Sowas aber auch. Habe letztlich über booking.com gebucht und noch ein wenig mit den Tagen rumgespielt und kam letztlich sogar ein paar Euro günstiger raus als bei Secret Escapes.

Von Köln aus gings am Samstag Morgen los. In Schönefeld erst mal dann direkt zur Bahn. Die Fahrkarte hatte ich zuletzt schon in Form einer 3-Tage-Berlin-Welcome – Karte gekauft. Das ist im Prinzip eine 3-Tage-alles-fahren-was-Räder-hat – Karte plus diverse Discounts bei allen möglichen Berliner Attraktionen. Rechnerisch hat man mit dieser Welcome Card, wenn man sie bei zwei oder drei Stellen für die Discounts benutzt, nicht mehr ausgegeben, als wenn man 3 mal ne Tageskarte am Automat gezogen hätte. Ich fands ganz gut, das ich das Ding nach Hause geschickt bekommen habe und nicht jeden Tag neu mit Bargeld an den Automaten musste.

Es gibt zwei schnellere Züge in die Stadt (den RB7 und RE14). Beim Aufgang zum Gleis stand ne Tafel wo etwas von Bauarbeiten draufstand und das man irgendwo umsteigen müsse. Da standen noch zwei Bahnbeamte rum die ich mal gefragt habe. Habe da aber auch nur ne launische Auskunft bekommen das ich in Lichtenberg umsteigen „und ne S-Bahn nehmen solle“. „Die fahren da ja alle irgendwo hin“. Ach so. Ja. Danke.

 

Oben am Gleis fuhren gerade zwei RE7 ein. Eine Bahn-Mitarbeiterin habe ich daraufhin gefragt, welcher der beiden denn ins Zentrum fährt. Man konnte ihr schon am Gesicht ansehen, das sie fieberhaft nach möglichst unfreundlichen Worten gesucht hat, mir mitzuteilen, dass ich sie doch mit so einer banalen Frage bitte nicht belästigen soll, blöder Tourist du. Wie als wenn es das selbstverständlichste der Welt wäre, das der Fremde hier genau weiß, dass er in Richtung Dessau einsteigen muss wenn er ins Zentrum will, motzt die blöde Kuh mich an, das ich ja wohl lesen könnte und das es doch klar der Bahnsteig links wäre. Am liebsten hätte ich die nette Dame mal eben vor den Zug geschubst.

Ich hoffe ja mal nicht, das die Hauptstädter alle so freundlich sind zu Touristen.

Naja. In der Bahn habe ich dann zufällig gehört wie ein Schaffner sagte das die S-Bahnen beim Umsteigen alle vom Bahnsteig 2 losfahren. Da wusste ich ja schonmal wenigstens wo ich hin musste. Dann kam ich auf die glorreiche Idee mir noch schnell die „Berliner Verkehrsbetriebe App“ zu installieren. Das war ein guter Entschluss. Die hat mir in der Folgezeit noch gute Dienste geleistet. Im konkreten Fall hat mir die App blitzschnell gesagt, dass ich bitte die S5 nach Spandau nehmen soll. Ein Kompliment an die BVB App. Super Karte, super Suchfunktion und die Streckenplanung ist ebenfalls klasse. Eingeben „ich will von A nach B“ und sofort kommt ne super Übersicht welche Züge, welche Richtungen, wieviele Haltestellen, wieviele Umsteige und Gesamtfahrtzeit.

 

 

Naja. Irgendwann bin ich bei Friedrichsstraße angekommen. Das sollte auch die nächsten Tage quasi meine Basis sein. Das Hotel liegt Friedrichstraße Ecke Unter den Linden, bzw. andere Seite Friedrichstraße Ecke Französische Straße.

Nach dem Einchecken musste ich erst mal das Deo erneuern. Heute hatte es so um die 32 Grad. Kein Wölkchen.

Als erste Amtshandlung wollte ich nun mal runter zum Checkpoint Charlie gehen. Weit bin ich nicht gekommen. Zwei Straßen weiter konnte ich linker Hand ein Gebäude mit goldener Figur oben drauf sehen. Da bin ich abgebogen. Und beim Gendarmenmarkt rausgekommen. Das Gebäude mit der Figur ist der französische Dom. Der bildet zusammen mit dem Konzerthaus und dem deutschen Dom das einrahmende Ensemble vom Gendarmenmarkt. Hab mir alles genauer angesehen und bin dann wieder zur Friedrichstraße und weiter zum Checkpoint Charlie.

 

 

Dort läuft man auch direkt drauf zu, das Büdchen in der Straßenmitte ist nicht zu verfehlen. Ein paar Typen mit Uniformen standen dort parat damit man sich zusammen (gegen kleines Entgelt versteht sich) fotografieren konnte. Ich hab mal alles geknipst und mir dann noch die ganzen Texttafeln rundherum durchgelesen. In der großen Mauerausstellung oder was das sein sollte (10 Euro) bin ich nicht gewesen.

Wir sind dann die Friedrichstraße wieder hoch, am Hotel vorbei, und Unter den Linden rechts abgebogen in Richtung Museumsinsel. Es sind eigentlich nur ein paar Meter bis Humbold Uni, Staatsoper und Neue Wache. Die Staatsoper ist aber derzeit große Baustelle und auch durch hohe Bauzäune nicht wirklich gut fotografierbar.

Zwischen Neue Wache und Zeughaus hindurch sind wir am Historischen Museum vorbei wieder zurück zur Schlossbrücke und zum Lustgarten der Museumsinsel. Hier steht man nun quasi direkt vor dem Berliner Dom. Am anderen Ende der großen Wiese grüßt das „Alte Museum“.

In den Berliner Dom sind wir rein. Mit der Berlin-Card kostete es statt 8 Euro noch 5. Ich muss schon sagen, dass ich vom Dom innen recht begeistert war. Sehr schön da. Der Dom ist eine evangelische Kirche. Wüsste nicht das ich mal ne evangelische Kirche so prunkvoll gesehen hätte. An den beiden Seiten in kleinen Seitenschiffen stehen noch Prunksärge diverser Friedrich Wilhelms und Kurfürsten.

 

 

Der Ausgang geht durch die Krypta. Dort gibt’s noch nen ganzen Haufen alter Grabmäler und Sarkophage. Irgendwie hieß hier so gut wie jeder Friedrich oder Wilhelm oder wahlweise auch Friedrich Wilhelm.

Der Besuch von Dom und Krypta hat mir sehr gut gefallen, die 5 Euro haben sich mal wirklich gelohnt.

Eigentlich wollten wir jetzt noch weiter zum Alexanderplatz gehen. In Höhe des Neptunbrunnen hat uns aber dann die Lust verlassen. Den Funkturm konnte man auch von hier gut sehen und der Blick auf den Alex war jetzt nicht so Erfolg versprechend, das sich noch der weitere Weg gelohnt hätte.

 

 

Also haben wir uns hier den 100er Bus zum Zoo geschnappt. Der 100er fährt vom Alex die "Unter den Linden" geradeaus runter am Reichstag vorbei zum Bellevue und zum großen Stern mit der Siegessäule. Von dort geht es zum Zoo und Kurfürstendamm mit Gedächtniskirche. Quasi Stadtrundfahrt light.

In Höhe der Gedächtniskirche sind wir raus und haben das Ding besichtigt. Sooo lange hält das jetzt nicht auf, ist aber interessant sich die Tafeln mit der bewegten Geschichte dieses Turmes durchzulesen.

Wir sind jetzt noch den Ku’damm weiter hochgegangen und haben noch vereinzelte kleine Blicke in die Geschäfte geworfen. Mittlerweile war es aber so heiß geworden, das wir den weiteren Weg beim Hard Rock Cafe beendet haben. Nach lecker Bier und Burger waren wir auch wieder auf Normaltemperatur runtergekühlt.

Mit der UBahn gings zurück zum Hotel, Französische Straße (kompliment an die BVB App nochmal) und zu Fuß weiter hoch zum Bahnhof Friedrichstraße. Dort sind wir bei „Der Distel“ superpünktlich angekommen und ich konnte die Tickets abholen. Die Distel ist ein politisches Kabarett bzw. politische Comedy und heute Abend gabs das Stück „Wohin mit Mutti ?“. Unsere Bundesmutti muss bei Familie Normalbürger untertauchen und sich vor anderen Politikern verstecken.

 

Insgesamt hat mir das Stück doch sehr gut gefallen. Viele der Spitzen gegen die Politik oder einzelne Politiker waren sehr gut und lustig.

Heute am Samstag war auch „Die lange Nacht der Museen“. Jetzt aber um viertel nach Zehn hatte ich überhaupt keine Lust mehr noch irgendwo hin zu fahren. Wir haben den Abend dann auch bei Maximilians nicht weit vom Hotel entfernt bei dem einen oder anderen kühlen Paulaner ausklingen lassen.

Scheint ein neuer Trend zu sein. „Original“ Bayrische Kneipen in Berlin. Alleine an der Friedrichstrasse waren Augustiner und Paulaner. Die anderen gängigen bayerischen Brauereien habe ich die nächsten Tage auch noch gesehen.

 

 
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