19.09.2006 - Windsor Castle
 

5 Uhr morgens. Ein Zug fährt durch mein Bett ! Ein Zug ? Nein, die UBahn ! Unglaublich. Wie haben die denn gebaut ? Habe die das Fundament des Hotels auf den UBahntunnel gesetzt oder was ? Fakt ist : Ab 5 Uhr alle paar Minuten geht ein dumpfes Gegrummel durchs Zimmer. Die Ubahn. Schlaf nur noch sehr eingeschränkt möglich. Nun ja. Zumindest weiß ich jetzt wo ich demnächst in London nicht mehr wohnen werde !

Ich habs noch bis 9 Uhr ausgehalten. Danach hab ich mich abgemacht. Der heutige Tag sollte komplett im Zeichen von Windsor und Windsor Castle stehen. Da der Zug nach Windsor taktischerweise von Paddington aus fährt, musste ich ausnahmsweise mal nicht durch die halbe Stadt zum Bahnhof. Hab mir in der Nähe erst nen Kaffee und was zu Beißen eingeworfen und bin dann zum Zug.

Von London nach Windsor muss man einmal umsteigen und zwar in Slough ( spricht sich slau, ich hatte es zuerst mit sloff probiert, das haben die aber nicht gerafft bis einer meinte : Oh you mean slau ! :-)  ). Die Zugfahrt dauert alles in allem ne halbe Stunde, also keine weltbewegende Reise.

Als ich so gegen 11 Uhr aus dem Bahnhof komme marschiert auch schon eine rotgekleidete Humptata-Band an mir vorbei. Die haben hier auch ne Wachablösung. Jeden Tag marschieren die Kerle von der nahen Kaserne um 11 Uhr zum Schloss. Machen ihren Wachablösungsprimborium und marschieren zurück. Natürlich alles mit schmissiger und unglaublich lauter Blasmusik.

    

Ich muss ja zugeben, das ich für solch traditionelle Dinge eine kleine Schwäche habe. Deshalb hab ich mir in der Zeit, in der die im Schloss zugange waren noch ein wenig die Umgebung angesehen, mir mal den Long Walk angeschaut ( der mal gerade vom Schloss kerzengerade bis zum Horizont geht, wirklich long dieser Walk ) und mich dann pünktlich zum Auszug der Truppe wieder an der Straße postiert.

Nachdem der ganze Trubel vorbei war habe ich mir für schlanke 13 Pfund eine Karte fürs Schloss gekauft, einen "german speaking" Audio Guide geschnappt und habe das Schloss in Angriff genommen. Auf dem Gelände des Schlosses kann man sich recht frei bewegen und auch so viel fotografieren wie man möchte. Allerdings ist das Fotografieren in den Schlossgemächern und in der Kirche leider streng verboten ( es wird auch überwacht ! ).

Mit dem Audio Guide bewaffnet kann man sich auf eine Runde durchs Schloss begeben. An bestimmten Punkten sind Plaketten mit Zahlen angebracht. Diese Zahl tippt man auf der Tastatur seines Audio Guides ein und schon erzählt das Teil wo man gerade ist, was man gerade sieht und so weiter. Hat mir sehr gut gefallen. Die Informationen waren jederzeit gut zu verstehen, korrekt und topaktuell. Klasse.

Das Schloss ist eigentlich eher eine Burg. Von von außen bekommt man den Eindruck vermittelt : Du kommst hier nich rein. In den Staatsgemächern regiert dann natürlich der Prunk und Pomp. Irgendwann nach dem x-ten Raum von König Dingens, der für zeremonielle Anlässe von soundso benutzt wird, wurde es mir doch ein kleinwenig langweilig. Irgendwann kann ich dann auch keine goldenen Teller, goldene Throne und wertvolle Gemälde mehr sehen.

Trotzdem habe ich mich noch recht lange dort aufgehalten. Denn um es auch nochmal explizit zu sagen : Das ist wirklich klasse  hier ! So gegen halb 3 war ich aber dann doch fertig ( in jedem erdenklichen Sinne ). Ich habe mich zwecks Aufladen der Batterie dann in einen nahen Pub begeben und das ein und andere Bierchen genommen.

    

Gegen 4 bin ich zurück in die Stadt. Dann direkt weiter nach Liverpool Street und in den Stansted Express. Am Flughafen bin ich so gegen 18.30 Uhr gewesen und habe dann auch direkt eingecheckt. Natürlich durfte man immer noch nichts mit an Bord nehmen. Musste meinen ganzen Rucksack, der auf dem Hinweg noch locker als Handgepäck durchgegangen ist, aufgeben. Auch die Personenkontrollen hatten es in sich. Genaues Röntgen, Schuhe aus, Gürtel aus. Und immer wieder Verzögerungen, weil ein paar Leute doch so uneinsichtig sind, trotzdem doch noch zu versuchen was flüssiges mitzunehmen. Es steht ja auch nur überall in metergroßen Lettern, das man es nicht darf. Grrrrr.

Um 19 Uhr am Gate. Flug sollte 20 Uhr gehen. 20 Uhr sind rum. Kein Flieger. Dann eine Durchsage, das der Flug nicht stattfindet, weil Germanwings das Flugzeug kaputt gegangen ist. Suuuuper. Später dann Durchsage, das Germanwings einen Ersatzflieger organisiert hat, der auch heute irgendwann noch ankommen soll.

Lange Rede, kurzer Sinn. Geplanter Start war 20 Uhr. Der Ersatzflieger kam dann um 22 Uhr 45 an. Entsprechend groggy war ich natürlich als ich endlich wieder daheim war.

Das waren also 2 Tage London mit Robbie Konzert dabei. Ziemlich schnell rum.

    

 

         London, Robbie    


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