10.02.2007 - Rest der Overnight Cruise, weiter nach Wanaka, Abenteuer Skippers Canyon

Als um 9 Uhr die Motoren angeworfen wurden war das ein unmissverständlicher Weckruf. Bis sich dann alle mit dem Bad arrangiert hatten und das Frühstück eingenommen war dauerte es noch ein wenig. Etwas später haben wir an einer schönen Stelle festgemacht und die Kayaks wurden zu Wasser gelassen. Wer Lust hatte, konnte ne große Runde mit dem Kayak drehen.

Nun ja. Schließlich gings mit Volldampf zurück zum Ausgangspunkt der Tour. Die restliche Zeit haben wir eigentlich auch wie gestern verbracht. Faul in der Sonne liegen und die Landschaft genießen (und summende Plagegeister abwehren).

   

Am Bootsanleger das gleiche Spiel wie gestern nur andersrum. In den Bus, übern Berg und zur Powerstation. Dort wurde man nahtlos von der nächsten 2-Tagesgruppe abgelöst und nach schneller Fahrt über den See waren wir um ca. 13 Uhr wieder zurück in Te Anau. Es folgte die übliche überschwängliche Verabschiedung und jeder setzte sich in eine andere Richtung in Bewegung.

Eventuell zum Abschluss noch ein paar Worte zur Tour. Also ich fand es zum einen von der Landschaft super toll und zum anderen von der Tour als solches sehr gut. Ich glaube in einem großen Rahmen bei Realjourneys wäre es nicht so schön gewesen. Ich bin lieber in einem etwas älteren Bus und auf einem Nicht-Luxusliner unterwegs, wenn ich dafür ein kleines Boot und ne Gruppe von maximal 8 Leuten bekommen kann.

   

In Te Anau haben wir uns im kleinen Kino noch einen Film über das Fjordland angesehen. Der Film läuft dort dauernd und das Kino wurde extra dafür gebaut. Er zeigt noch schöne Luftaufnahmen der Berge ringsherum. Alles ist vom Helikopter aus aufgenommen. Der Film hat auch noch nen eigenen Namen, aber das war auch so ein komplizierter Name, das ich den sofort wieder vergessen habe. Das Kino kann aber nicht verfehlt werden, es ist direkt neben dem Supermarkt.

Unser nächstes Ziel für den Tag war Wanaka. Wanaka eilt zusammen mit dem nahen Queenstown der Ruf vorraus das Aktivitäten- und Sport- und Bungee-Paradies zu sein. Da sollte sich doch ein wenig was unternehmen lassen.

Von Te Anau aus kann man nicht ganz gerade hochfahren nach Queenstown, weil da ein paar Seen im Weg sind (Gebirge, Seen ...). Also sind wir die 94 nach Westen und dann die 6 nach Norden gefahren. Von der Fahrt hab ich nicht mehr so viele Details im Kopf, war nicht so richtig erlebnisreich. In Queenstown haben einen Stopp eingelegt und uns ganz flüchtig im Ort umgesehen. Einmal die Fußgängerzone zum Wasser runter und ein wenig rumgelaufen. Da wir ja Station in Wanaka hatten haben wir uns hier garnicht mehr lange aufgehalten um Touren oder ähnliches klarzumachen. Es machte mehr Sinn das dann auch direkt in Wanaka zu erledigen.

   

Auf dem Weg nach Wanaka sind wir dann nach Arrowtown in eine Verkehrskontrolle gekommen. Im Ort war gerade ein großes Festival zu Ende (um ca.17 Uhr wohlgemerkt !) und die Polizei hatte die Ausfallstraße in beide Richtungen dicht gemacht und jeden (wirklich jeden !) zum Alkotest gebeten. Die haben einen wirklich smarten Alkotester. Man bekommt das Teil unter die Nase gehalten und muss dann ein paar Worte sagen. Dann zeigt das Gerat an ob man Ärger hat oder nicht. Als uns der Polizist den Alkotester reinreichte wollte Stephan ihn schon nehmen und suchte wo man denn da jetzt reinpusten muss. Der nette Polizist hatte das auch gemerkt und eine kurze Anleitung gegeben.

Kurz hinter dem Ort gehts ab zum Coronet Peak, dem Hausberg hier und im Winter Skifahrer-Mekka. Wir sind mal grob in die Richtung gefahren. Mein Herr der Ringe Location Guidebook hat uns dann verraten, das dort in der Nähe die Straße zum sog. Skippers Canyon abgeht und dort auch ein paar Szenen für den Film gedreht wurden. Nun ja. Bei der Einfahrt zur "Skippers Canyon Road" waren gerade mal alle Warnschilder aufgestellt, die es in Neuseeland für sowas gibt. Achtung steil, gefährlich, Flut, Hochwasser, Kühe, Steinschlag, Absturzgefahr etc etc. Außerdem noch ein paar Schilder die darauf aufmerksam machen, das man ab diesem Punkt mit Mietwagen keinen Versicherungsschutz mehr hat.

Wie es mit Verboten ja immer so ist, das spornt an. Und so haben wir uns mit unserem kleinen Toyota auch auf die Skippers Canyon Road begeben (alle Mitarbeiter der Firma Apex jetzt bitte nicht weiterlesen :-)). Naja. Was soll ich jetzt weiter sagen. Die Straße war sch.....iet. Zugegeben. Enge Stellen, haarsträubende Kurven, loser Gravel, Fels auf der einen Seite und steiler Abhang auf der anderen Seite. Aber durchaus befahrbar.

Irgendwann am Kilometer 12 haben wir dann auch die Herr Der Ringe - Stelle gefunden, wo Frodo über die Bruinenfurth vor den Ringgeistern geflüchtet ist. Nun ja. Wenn es nicht da im Buch gestanden hätte, ich hätte es nicht sagen können. Auch so gehörte ein gesundes Maß an Fantasie dazu, aber immerhin. Wir waren da *grins*.

Da wir jetzt schon so weit gekommen waren, wollten wir auch bis zum Ende, zur alten Goldgräberstadt Skippers weiterfahren. Das haben wir auch fast geschafft. Ungefähr 1 Kilometer vor dem Ort war im Wald dann Schluss. Unsere arschglatten Sommerreifen hatten auf dem feuchten Wald-Lehmboden keinen Halt mehr. Also haben wir Kiste an den Straßenrand bugsiert und sind zu Fuß weiter.

Wir haben uns den uralten Friedhof des Ortes angesehen. Interessant stand da verdächtig oft auf den Grabsteinen "accidently killed". Hätte nur noch wie im Westen gefehlt das gestanden hätte "shot in the back by ... ". Ein wenig weiter in den Wald rein gabs noch paar restaurierte Hütten und das alte Schulgebäude. Der Weg geht noch weiter zu alten Abbauanlagen. Aber in der Gewissheit, das wir noch ein paar Kilometer vor uns hatten und wir ja auch erst mal wieder die Skippers Road zurückfahren mussten, sind wir bald umgedreht und zum Auto zurück. Die uralte Suspension Bridge ist übrigens noch recht interessant.

   

Auch zurück war es eine anstrengende Fahrt, aber schließlich sind wir doch ohne irgendwelche Schäden wieder auf einer offiziellen Straße gelandet. Der weitere Weg nach Wanaka wäre eigentlich ganz unspektakulär gewesen. Kurz vor der Dämmerung jetzt mittlerweile gegen 8 Uhr oder so und mit einem langen Tag hinter uns waren wir ein wenig schneller unterwegs wie sonst und sind dann auch prompt geblitzt worden. Eigentlich ist hier geblitzt falsch. Ich sollte sagen : gelasert worden.

Aus einem fahrenden Polizeiwagen heraus hat uns der Herr mit der Laserpistole gemessen. Wenn man das hier einem sagen würde, der würde die Hände über dem Kopf zusammen schlagen. Ich bin zwar eher eine Laie was Mathe und Physik angeht, aber das es bei der Messung eines fahrenden Autos per Laser aus einem fahrenden Auto heraus so viele Toleranzen und Fehler geben kann, das ist sogar mir klar. Aber in Neuseeland ist das eine offizielle Messmethode und hat uns mal eben 80 Dollar gekostet (für 11 Km/h zuviel). Das hätte normal auch schon Punkte gegeben, aber die gelten für uns als Ausländer nicht.

Der Polizist war aber wirklich nett und hat uns alles erklärt. Von der Seite gibts keine Klagen. Interessant auch, das wir ihm das Geld nicht sofort geben konnten. Er hat vehement die Annahme der Zahlung verweigert. Die Strafe musste bei der Westpac Bank am Schalter (ein)bezahlt werden. Naja. Zumindest Stephan ist seit diesem Abend immer recht vorschriftsmäßig gefahren. Wenn wir schnell irgendwo hinkommen wollten, musste immer ich ran :-)

   

In Wanaka haben wir noch ein wenig an unserer Unterkunft gesucht. Das lag aber auch ein wenig daran, das ich mich bei der Hausnummer verlesen hatte und felsenfest behauptet habe, das es eine andere Hausnummer sei. Nachdem sich der Fehler aufgeklärt hatte und wir dann auch am richtigen Haus standen konnten wir schnell einziehen. Das B&B wo wir waren wird von Deutschen betrieben und wir wurden direkt herzlich empfangen. Unser "Zimmer" war wieder mal ein halbes Haus. Großes Schlafzimmer, großer Wohnbereich und Küche. Wirklich super.

Den Abend haben wir mit einem Fastfoodessen vom Take Away und ein paar Bier im Speights Ale House beendet. Zu einem richtigen Essen hat es nicht mehr gereicht, denn es war schon alles zu. Es waren ja auch schon unverschämte 22 Uhr *grins*

 

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   11.02.2007 - Rund um Wanaka