03.10.2004 - Zum Volcanoes National Park - Na wo ist denn die Lava ?
 

Noch einmal gut am King Ka - Buffet gefrühstückt und schnell ausgecheckt. Nächste Etappe ist der Volcanoes Nationalpark. Wir sind eigentlich die gleiche Strecke gefahren wie bei unserer Inselumrundung, natürlich haben wir uns die Abstecher gespart.

Einmal haben wir noch am sog. Kau Desert Trail gestopt. Dort ist irgendwann mal eine Armee von King Kamehameha von einem Vulkanausbruch überrascht worden. Die fliehenden Krieger wurden vom heißen Ascheregen getötet und man soll noch die versteinerten Fußspuren sehen können. Was sich interessant anhört war in Wirklichkeit erschreckend unspektakulär. Nach längerem Marsch kommt man zu einer Überdachung, wo im Boden ein wenig Erde mit ein paar Mulden drin ist. Auf einer Schautafel wird dann erklärt, das sei der Grund, warum man hergekommen ist. Toll.

Am Nationalpark angekommen sind wir sofort zum Hotel, dem Volcano House gefahren. Dort wollte man uns aber noch nicht reinlassen. Checkin erst am 15 Uhr. Egal. Um die Ecke im Visitor Center des Nationalpark haben wir erst mal Infos und Karten geholt.

Dabei haben wir auch erfahren, das die Chance im Moment Lava zu sehen gegen Null geht. Jegliche Lava, die bisher im Park zu sehen war war seit ca. August nicht mehr zu sehen und keiner konnte vorhersagen, wann und wo wieder etwas zu sehen sein wird. Mit großer Zuversicht haben wir zwar noch regelmäßig die aktuellen "Eruption Updates"  der Nationalparkverwaltung gelesen. Was aber auch nix gebracht hat.

Ein wenig enttäuscht haben wir uns dann aber auf den Weg durch den Park gemacht.  Man kann auf dem Crater Rim Drive eine schöne Rundfahrt durch den Park machen. Zahlreiche Abstecher links und rechts gehen noch zu schönen Aussichtspunkten ab. Angefangen bei den Sulphur Banks und den Steam Vents haben wir uns so einmal um den riesigen Krater herumgearbeitet.

Die Steam Vents sind Erdspalten, aus denen dauernd heißer Dampf aufsteigt. Zusätzlich ist dies mit einem gurgelnden Fauchen unterlegt, so das man förmlich spürt, das dieser Dampf aus großer Tiefe kommt. Weiter auf dem Weg zum großen Kilauea Overlook fährt man durch zahlreiche Lavafelder, die alle mit Schildern datiert sind. So kommt man hier an einem "Lavaflow 1950" dort am "Lavaflow 1983" oder am "Lavaflow 1984" vorbei. Ich glaube 1984 war wirklich die letzte große Eruption mit großen Lavaflüssen. Bin mir aber nicht sicher.


  

Am Kilauea Overlook kann man endlich die Riesenhaftigkeit dieses Vulkankraters überblicken. So weit das Auge reicht nur Vulkan, die sogenannte Caldera. Ein Teil dieses Kraters ist tiefer, dort gab es bis vor ein paar Jahrzehnten einen Lavasee. Ein wenig Rauch steigt immer noch überall auf. Wann es hier aber wieder richtig losgeht, kann keiner sagen. Fakt ist, die ganzen Bilder mit großen Lavafontänen sind alle etliche Jahre alt, im Moment ist sehr wenig bis keine Aktivität.

Der nächste interessante Punkt ist der Halemaumau Overlook, eben dieser etwas tiefere Krater im Krater. Man kann von Parkplatz direkt drangehen. Hin und wieder ziehen schon mal ein paar Schwefelwölkchen vorbei und der faule Eier Geruch hängt immer ein wenig in der Luft. Laut Schautafel war dieser Krater 1924 noch 365 Meter tief und mit einem Lavasee gefüllt. Seit 1982 ist aber leider nichts mehr zu sehen. Die ganz Harten könnten von hier noch den Trail durch die komplette Caldera zurück zum Volcano House nehmen. Das haben wir aber gelassen. Am Kraterrand hatten Einheimische Opfergaben für die Vulkangöttin Pele gemacht. Die wurden aber schon mit Genuss von den einheimischen Nene-Gänsen verspeist.

Weiter auf der Strecke nach diversen Lavafeldern und Overlooks beidseitig der Straße kommt man zum sog. Devastation Trail. Ein von einem Ausbruch total zerstörtes Gebiet. Nur noch ausgebleichte Baumstammgerippe zeugen davon, das hier mal ein kompletter Wald stand.  Durch diese unfruchtbare Landschaft geht auch ein Pfad. Wir haben hier aber auf halbem Weg abgebrochen, das es zu regnen anfing und uns in kurzer Hose und TShirt doch zu kalt war.

  

Wenn man einmal hier angekommen ist, liegt es sozusagen auf dem Weg auf die Chain Of Craters - Road zu fahren. Diese Straße führt von oben vom Kraterrand weit geschwungen bis hinunter zum Meeresufer. Auch hier fährt man eigentlich die ganze Zeit durch Lavalandschaft. Ein paar Aussichtspunkte links und rechts gibts auch hier. Unser Ziel war aber die Stelle der Straße, die durch einen Lavafluss unpassierbar geworden ist. Wir hatten ja schon die etwas unspektakuläre Rückseite gesehen. Jetzt wollten wir auch die schön präsentierte Schokoladenseite kennen lernen.

Interessant ist, das gerade vor einem Jahr noch ein Lavafluss dort runtergekommen ist. In einer Nacht- und Nebelaktion musste die Rangerstation versetzt werden, da die Lava partout dort über Straße wollte :-) Seither ist ununterbrochen Lava ins Meer geflossen, was man aus der Ferne immer an riesigen Dampfwolken sehen konnte. Doch seit August ist auch hier Sense. Super.

Nach obligatorischer "Besteigung" der "Straßenlava" und Besichtigung der angekokelten Verkehrsschilder, haben wir uns an der Rangerstation noch mit den Rangern unterhalten. Die hatten dort ein Fernglas aufgestellt, durch das man ganz klein einen glühenden Punkt entfernt an einem Berghang sehen konnte. Laut Angabe der Ranger die einzigste Stelle im Park die noch einigermaßen zugänglich war und den Ausblick auf Lava bietet. Obwohl es keinen ausgewiesenen Weg dort hoch gab und es auch nicht "recommended" war, wurde uns Mut gemacht dort hochzugehen. Da es aber schon auf den ersten Blick sehr weit und beschwerlich aussah, haben wir uns das erst noch genau durch den Kopf gehen lassen.

Am Abend haben wir noch feudal im Volcano House gegessen. Essen war sehr gut aber nicht billig. Hatten wir von dem Laden dort aber auch nicht vermutet. Während des Essens haben wir uns übrigens noch dazu entschieden, morgen den Weg zur Lava doch zu machen. Wenn man nun einmal hier ist, dann will man auch Lava sehen.

  

 

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