Vorwort
 

Im Dezember bin ich für ein verlängertes Wochenende nach Chicago geflogen. Wie kam es dazu ? Ich hatte über Cathay Pacifik und meine Flüge nach Australien und Neuseeland mittlerweile so viele Meilen auf meiner Karte, das es für einen Interkontinentalflug reichte. Mit Cathay selbst hätte ich jetzt so ziemlich jedes Ziel in Asien anfliegen können, worauf ich aber nicht wirklich so die Lust hatte.

Als ich mich dann nach Partnern von Cathay umgeschaut habe, ist mir American Airlines aufgefallen. Dort habe ich dann nachgeschaut, und festgestellt, dass das Drehkreuz was von Deutschland erreicht wird Chicago ist.

Der Umstand das die Meilen zum Jahresende verfallen wären, hat dann auch zu dem kurzfristigen Entschluss beigetragen, mal eben nach Chicago zu fliegen. Für umsonst will man da ja nicht meckern :-)

 

05.12.2009 - Chicago Anreise und das Raumschiff Sysiphus
 

Der Flug ging in Frankfurt irgendwann gegen Mittag los. Schon das Checkin wars ehr entspannt, war nämlich keiner da. Nach sehr penibler Befragung (Haben sie das Gepäck selbst gepackt, führen sie für jemanden Drogen mit) konnte ich mir sogar meinen Platz aussuchen. Die Maschine war nur zu einem Bruchteil belegt. Ich hatte später beim Flug sogar ne ganze 4er Mittelreihe für mich alleine, so das ich mich gut ausbreiten konnte.

Der Flug an sich war sehr angenehm. Sogar das Essen an Bord war recht gut. Obwohl ich mittlerweile ja fast ne Abneigung gegen Flugzeugessen entwickelt habe, hats trotzdem geschmeckt. War das erst Mal das ich im Flieger nen großen, grünen Salat mit schönem Dressing bekommen habe (wo der Salat auch noch knackig frisch war). Kurz vor Landung wurde sogar noch ne Pizza serviert.

Chicaga Flughafen … groß. Das war der erste Eindruck. Von der Landung sind wir noch ne ganze lange Zeit rumgerollt, bis wir am Gate waren. Und von da hieß es latschen. Die Wege waren wirklich lang. Immigration war sehr problemlos. Sogar meine Tasche war weit vorne mit dabei. Also bisher hatte alles super geklappt.

Vom Terminal 5, wo wir angekommen sind, muss man erst mit der Flughafenbahn zu Terminal 3 fahren (ich glaube Terminal 5 ist nur für ankommende Flugzeuge). Im Terminal 3 stehen dann die Schilder zur Bahn um in die Stadt zu kommen. Und hier geht die Rumrennerei wieder los. Man muss erst irgendwie quer durchs Parkhaus laufen, Aufzug runter, Aufzug hoch, Treppe hier, Treppe da und plötzlich steht man an der Bahnstation. Irgendwie komisch. Ich frage mich immer noch ob ich den offiziellen Weg genommen habe.

  

Ich hab mir hier erst mal ein 3-Tages-Ticket für Bus und Bahn gekauft. Für schlanke 14 Dollar 3 Tage lang alles fahren was Räder hat, da will man mal nicht meckern.

Die Bahn in die Stadt (blaue Linie) fährt fast ne Stunde. Irgendwelche Arbeiten an der Linie waren an dem Wochenende im Gange, so das ich ne Station früher rausmußte. Ich glaube es war Randolf Street. Mit dem Stadtplan bewaffnet habe ich dann erst mal die Madison Avenue gesucht. Obwohl das jetzt nicht wirklich schwer war. Das is eine der Hauptstraßen und nicht schwer zu finden.

Mein Hotel, die Comfort Inn Suites, war wirklich mit sehr guter Lage fast direkt an der Kreuzung, wo die Michigan über den Fluss geht. Also im wesentlichen sehr zentral im/am Loop.

Ja der Loop. Schon auf dem Weg zum Hotel konnte ich mich davon überzeugen, dass das wirklich so ist, wie schon im Fernsehen gesehen (Emergency Room spielte auch in Chicago). Wenn du im zentralen Bereich der Innenstadt unterwegs bist, rattert die ganze Zeit ne laute und rappelige Bahn über deinen Kopf und das fast im Minutentakt. Die Bahnen kommen aus diversen Richtungen an und drehen dann im Innenstadtbereich als Hochbahn einmal eine Schleife. Das ist der bekannte Loop. Irgendwann sollte das wohl mal abgeschafft werden ( die rote Linie ist schon ne waschechte Ubahn im Innenstadtbereich ) aber die Chicagoans haben erfolgreich dagegen protestiert und haben „ihre“ Loop behalten.

  

Mein Zimmer, oder sollte ich sagen Appartement, war echt toll. Ein Schlafzimmer, Wohnzimmer und Küchenzeile und Bad. Und alles recht groß, was will man mehr. Und das pro Nacht bei ca. 110 Dollar.

Mittlerweile fast 19 Uhr habe ich mir um die Ecke beim Seven Eleven noch was zu Trinken gekauft und mich erst mal hingelegt. Aber nicht lange. Um 8 Uhr bin ich wieder los. Schön dick eingepackt, weil es draußen mittlerweile echt arschkalt war und der Wind gepfiffen hat, das einem die Öhrchen abgefallen sind.

Ich bin mit der Red Line nordwärts bis zur Haltestelle „Addison“ gefahren. Wenn man hier aussteigt, dann steht man fast direkt vor „West Addison 1060“. Diese Adresse sollte jetzt entweder jedem Sportfan oder jedem Blues Brothers Fan was sagen, das ist nämlich Wrigley Field. Natürlich konnte man jetzt am Abend in Dunklen nicht viel von Stadion sehen außer der Außenfassade. Aber gesehen haben musste ich das mal.

Praktischerweise geht von der Kreuzung vor dem Stadion die Clark Street ab, die zumindest hier im oberen Teil die fette Kneipenstraße ist. Dicht an dicht reihen sich hier etliche recht interessante Lokalitäten. Ich bin einmal auf beiden Seiten die ersten paar Blocks hoch und runter und habe mir die einzelnen Läden mal angeschaut. Einer der Läden hatte sogar noch nen Weihnachtsbaumverkauf mit aufgezogen.

  

Meine Wahl des Abends fiel auf die „Goose Island Brewery“, wo ich den Abend bei schönem Bier und richtig nettem Essen so langsam habe ausklingen lassen. Als ich so gegen Mitternacht wieder raus auf die Straße bin, war überall noch die Hölle los.

Ich bin dann ein Haus weiter ins IO Theatre und habe mir noch eine Vorstellung einer, naja, wie soll ichs sagen, Spontan-Standup-Comedy-Truppe angeschaut. The Improvised Star Trek. Diese Jungs und Mädels spielen jedem Samstag um Mitternacht eine „Folge“ aus einer Serien über eine „alternative“ Star Trek Crew. Das Motto des Abends, also sozusagen den Titel der Serienfolge, gibt zu Beginn das Publikum vor. Motto des heutigen Abends war : Unstillbares Verlangen. Und die ganze Sache drehte sich dann um Alkoholmissbrauch und Drogenkonsum und Partys an Bord des Raumschiffes „Sysiphus“. Kulissen gibt’s keine. Einzig die bunten Leibchen, die die Leute anhaben erinnern an Star Trek.

Also ich fand die ganze Sache (hat ca. 45 Minuten bis 50 Minuten gedauert) doch recht amüsant, auch wenn es eindeutig in die Kategorie „seeeehr kurios“ einzuordnen war. Ich musste doch das eine oder andere mal entgeistert mit dem Kopf schütteln über das, was ich da vorgespielt bekam. Aber das Ticket hatte nur 5 Dollar gekostet. Der Schaden war also nicht groß :-)

Also wenn mal jemand in Chicago ist und am Samstag Abend/Nacht nicht weiss was er tun soll …. The Improvised Star Trek im IO Theartre. Is n Geheimtip *grins*

Als ich so gegen 1 Uhr wieder auf der Straße war, war immer noch ein Heidenbetrieb. Also übers Nachtleben kann man sich hier wohl nicht beklagen.

  

Mit der Bahn zurück und ins Hotel war ich um ca. 1 Uhr 30. Wurde jetzt auch Zeit. Warn langer Tag. Guts Nächtle.

 
        


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