Mittwoch, 16.07.2014 - Viva Las Vegas
 

Der Flug nach Las Vegas ging heute Morgen doch recht früh ab. 6 Uhr. Wobei jetzt am frühen Morgen doch alles echt easy ablief am Flughafen. Das Auto war schnell zurückgegeben. In der Garage auf den gleichen Platz abgestellt von wo ichs abgeholt habe und dem Mann an der Theke den Schlüssel in die Hand gedrückt. Echt problemlos. Beim Checkin standen jetzt zwar doch schon recht viele Leute an, Gepäck war aber letztendlich doch schnell abgegeben.

Ich hatte in Seattle noch zwei Stündchen Aufenthalt. So gegen 15 Uhr irgendwas war ich dann in Las Vegas. Scheinbar hatte sich nicht nur die Stadt ziemlich verändert seit meinem letzten Besuch (immerhin 10 Jahre her!), sondern auch der Flughafen. Ich hatte den Eindruck das es hier doch deutlich größer geworden war als vor 10 Jahren. Und das ich mit ner Bahn von einem Terminal zum anderen fahren musste, daran kann ich mich auch nicht erinnern. Das gabs damals noch nicht.

Als ich mit meinem Gepäck vor die Türe kam hat mich erst mal der Hitzeschock getroffen. Es waren doch glatt über 40 Grad draußen ! Ich hab mir schnell ein Taxi geschnappt. Der Fahrer war ne Plaudertasche. Und nach ganz kurzer Zeit hatte er mir schon erzählt das sein Onkel in Köln leben würde und dort auch Taxi fahren würde. Aha. Eine internationale Taxifahrerdynasti also.

  

Ich hatte mein Zimmer im Vdara gebucht. Das gabs auch damals noch nicht. Einchecken und Zimmer beziehen war jetzt ach easy. Zimmer groß und modern. Hier konnte mans nochmal aushalten.

Jetzt hieß es erst mal orientieren. Der Taximann war auf unzähligen Rampen und Fahrwegen zum Hotel gefahren, das war für Fußgänger nicht geeignet. Ich hatte vorher gelesen, das das Vdara und das Bellagio miteinander verbunden sind. Diese Verbindung habe ich dann auch gefunden. Es war aber jetzt noch eine ewig lange Lauferei, bis man dann endlich das Bellagio einmal komplett durchschritten hatte und draußen am Springbrunnen-See stand.

Als Programm hatte ich mir grob vorgenommen, mir den Strip vom Bellagio aus gesehen links runter, also in Richtung Mirage und Treasure Island, anzuschauen. Also habe ich mir im weiteren Verlauf den Strip runter diverse große Bauten angeschaut. Beim Cesars Palace habe ich schon mal das Absinthe-Zelt erkundet. Für diese Show hatte ich für übermorgen Tickets.

Zuerst hatte ich ja gedacht, das die Megahitze garnicht so schlimm sei. Ich habe aber recht schnell gemerkt, das man sich unglaublich schnell komplett aufheizte und eine Fortbewegung dann fast zur Qual wurde. So ca. alle halbe Stunde musste ich mal nen Abstecher in ein klimatisiertes Casino machen, nur um die Körpertemperatur wieder auf ein erträgliches Maß zu kriegen.

  

  

Am Strip war die größte Änderung für mich, dass der Fußgängerverkehr jetzt komplett über massive Fußgängerbrücken geleitet wird. Einen echten Zebrastreifen um die Straße zu queren habe ich nur noch genau einen einzigen gesehen. Damals, als ich das erste Mal hier war, ist jeder kreuz und quer über die Straße gelaufen, was zu dauerhaftem Stillstand geführt hatte. Da hat man also mal gezielt etwas optimiert mit den Überwegen.

Auf meiner Seite habe ichs bis zum Treasure Island geschafft. Was muss ich da sehen ? Die haben die Piratenshow eingestampft ? Das ist jetzt aber mal doof. Da steht noch arm ein altes Piratenschiff rum und da wo der See früher war sind jetzt hauptsächlich Geschäfte und ne Bar gebaut. Schade. Das hätte ich mir gerne nochmal angeschaut.

Ich bin dann auf die andere Seite gewechselt und habe mich dort wieder nach oben vorgearbeitet. Die nervigen Wasserverkäufer klingeln mir heute noch in den Ohren. Eiskooold wooooda won dolla wooda woooda woooda ….

  

Beim Outback Steakhouse gabs Abendessen. Wobei ich sagen muss, das ich da auch schon mal besser gegessen habe. Das Stück Fleisch war zwar groß aber nicht wirklich sooo toll. War ich doch ein wenig enttäuscht.

So langsam wars jetzt auch Zeit sich in Richtung des Rio Casino zu orientieren. Ich hatte Tickets für Penn And Teller. Das Rio ist nicht am Strip, das ist jenseits der Autobahn letztendlich recht weit vom Strip entfernt. Zuerst wollte ich ja mit dem Bus fahren. Aber an der Haltestelle angekommen fragte mich ein einsamer Mensch, ob ich wüsste ob der Bus fahren würde und wann er kommen würde. Hm. Kein gutes Zeichen. 5 Minuten habe ich mitgewartet und bin dann losmarschiert.

Der Weg ist jetzt nicht der allerschönste. Man kriegt da an der breiten Straße und an der Autobahnbrücke seine Jahresdosis Abgase frei Haus geliefert. Und in der brütenden Hitze wars zusätzlich nicht eben angenehm. Naja. Im Rio habe ich mich noch etwas umgeschaut. Da war scheinbar irgendein Pokerturnier im Gange. Irgendwas mit Texas-Hold-Em-Schlag-mich mit mehreren hundert Dollar Blind. Ist nicht meine Welt. Wartezeit habe ich überbrückt in einer Bar. Da waren die Pokerautomaten in der Theke eingebaut. Konnte man neben seinem Bierglas gleich die Kreditkarte versenken und ein paar Knöpfe drücken.

  

Das Penn And Teller Theater ist echt richtig riesig. Und bequem. Sonst sitze ich immer in so engen Stühlchen mit den Knien am Vordersitz. Hier hatte man richtig Platz und konnte sich noch bewegen.

Im Grunde ist das was die beiden machen auch eine Zaubershow. Leider war mir persönlich den ganzen Abend über aber deutlich zu viel Gelaber und Erzählung. Manchmal war es auch anstrengend dem allen zu folgen. Wenn der große Dicke mal den Mund gehalten hätte und sich auf die notwendigsten Erklärungen beschränkt hätte, dann wäre bestimmt noch Zeit für zwei weitere Tricks gewesen. So wurde viel gesabbelt, wenige spektakuläre Sachen gezeigt und plötzlich wars vorbei. Hmm.

Manche Sachen waren echt gut. Andere Nummern waren eher lahm und teilweise auch offensichtlich zu entlarven (wer es kennt, ich sage nur Teller Teapot). Dann wieder gab es gute Sachen deren ewig langes Setup und Erläuterungen was wie warum das wieder ganze langweilig machten.

Also ich habe durchaus ein gemischtes Fazit. War ne nette Show. Zuviel Text. Die guten Nummern waren echt gut. Die lahmen Nummern haben genervt. Tja. Ich habs mal gesehen und kann mir jetzt ein Bild von Penn And Teller bei ihren Shows machen (bisher hatte ich nur das "Fool Us" im TV gesehen).

  

  

Zurück musste ich ja wohl oder übel wieder laufen. Zuerst sah es jetzt in der Dunkelheit ja nicht vertrauenserweckend aus. Es waren aber noch anderen Leute unterwegs. So war dann der Weg, vor allem der funzelig beleuchtete Überweg über die Autobahnauffahrt und die Brücke nicht gefährlich.

Am Strip habe ich mich noch in der Gegend um das Cosmopolitan umgeschaut. Im angrenzenden Shoppingcenter war jetzt um 23 Uhr irgendwie tote Hose. Ich habe auch keine offene Bar oder sonstwas gefunden. Hier in der Gegend Cosmopolitan und neue Mall wars echt tot. Auf der anderen Seite beim Harley Davidson Cafe bis zum Hard Rock Cafe brüllte dafür das Leben. In der Mall habe ich mir noch die Hacken abgelaufen zur Tramstation. Zumindest ist der Weg von der Haltestelle im Bellagio zum Vdara nicht so weit.

So. Jetzt war ich groggy und der erste Tag in Vegas auch schon rum.

 

Bären Teil 2, Brooks Falls       


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