16.11.01 - Singapur

Nach spätem Aufstehen haben wir uns morgens für eine Stadtrundfahrt am nächsten Tag angemeldet. Diese Rundfahrt war in dem Stopover-Package enthalten. Es gab da am Counter auch etliche andere Touren die man "gegen einen kleiiiiinen Aufpreis" natürlich auch hätte buchen können. Wir haben das aber gelassen.

Als nächstes haben wir versucht, den Weg zur nächsten MRT - Station zu finden. MRT ist in Singapur die U-Bahn ( ich glaube das steht für Mass Rapid Transport ). Mit einer groben Straßenkarte ausgestattet, haben wir uns dann zu Fuß auf den Weg gemacht.

Wenn man in Singapur rumkommen will, sollte man wirklich die MRT wählen. Alle Stationen sind riesige Marmortempel unter der Erde. Alles sauber und blitzblank. Es ist auch gut und übersichtlich ausgeschildert. Man kann sich eigentlich nicht verfahren. Ich rate aber dazu, das Ticketkaufen nicht zu vergessen. Bei den saftigen Tarifen im Strafenkatalog ( Essen in der U-Bahn 500 SDollar, Rauchen in der U-Bahn 1000 SDollar ), denke ich, das Schwarzfahren auch ähnlich drastisch taxiert wird. Und so teuer ist ein Ticket nicht.

Nachdem wir dann wieder im Zentrum ans Tageslicht gekommen waren, haben wir erstmal die riesigen, wirklich feudal gebauten Hochhäuser bestaunt. In einem der kleinen Bistros haben wir erst noch gefrühstückt. Das war so eine Art von Börsenmakler-Onlinebroker-Bistro. An jedem Tisch stand ein Rechner, an dem man seine Aktien kaufen konnte. Mit Telefon für den direkten Kontakt zum Broker. Auf TV's tickerten auch die aktuellen Börsenkurse durch. War irgendwie lustig.

Schöner Wolkenkratzer im Zentrum der StadtBlick auf weitere Skyscraper in der City

Wir haben dann die Gegend rund um den Singapur River etwas erkundet und wiederholt die schöne Architektur bewundert. Auch interessant der Mix zwischen riesigen Stahl-Glas Skyscrapern und alten Kolonialstil-Komplexen. Nach einem kurzen Blick auf einen Teil des Hafens mit Bootsanlegestellen sind wir wieder quer durchs Viertel zurückgewandert.

Beim Durchschmökern diverser Reiseführer und der Touri-Flyer am Flughafen hatten wir von der sagenhaften und tollen Vergnügungsinsel Sentosa gelesen. Auch die Tante von Stadtrundfahrts-Schalter hatte mir am Morgen davon erzählt. Anhand der Beschreibungen in dem Touri-Flyer hatten wir den Eindruck, hier den Vergnügungspark schlechthin vorzufinden. Aus diesem Grund wollten wir den restlichen Tag auf Sentosa verbringen.

Dabei standen wir aber vor einem kleinen Problem : Wie kommen wir nun zum Mount Faber ? Von Mount Faber geht nämlich eine Gondelbahn direkt nach Sentosa. Wir haben dann den folgenschweren Entschluss gefasst, dort zu Fuß hinzumarschieren. Da aber leider der Maßstab unserer Straßenkarte die Dimensionen etwas verzerrt darstellte, haben wir schnell festgestellt, das wir noch bis zum jüngsten Tag hätten marschieren können, ohne dort anzukommen. Auf halben Weg sind wir dann in den Bus gesprungen. Also meine Empfehlung : Nicht versuchen dort zu Fuß hinzulaufen. Besser aus dem Zentrum direkt den Bus nehmen !

Was man aber ruhig machen kann, ist der Fußmarsch den Mt. Faber hoch. Man kommt da an mehreren schönen Aussichtspunkten vorbei, die hervorragende Blicke auf das Meer, auf den Hafen und auf die Stadt mit den Wolkenkratzern bieten. Mit der Gondelbahn sind wir dann zu Sentosa rüber. Nachträglich muss ich sagen, das es das alles nicht wert war. Das "Erlebnis" der Gondelfahrt ( das auch nicht gerade billig war ) und dann Sentosa selbst kann ich für meinen Teil ruhig als "Geld zum Fenster raus " - Aktion verbuchen. Der tolle Vergnügungspark entpuppte sich nämlich schnell als Rohrkrepierer. Der Waterpark war geschlossen (Angeblich wegen normaler Wartung. In der Zeitung haben wir aber hinterher gelesen, das dort wohl zuletzt mehrere Unfälle passiert sind und das Teil total marode war und deshalb zugemacht wurde). Der Rest des Parks bestand eigentlich nur aus (zugegeben toller) Natur und verwilderten Wäldern. Diese Wälder konnten dann zu Fuß auf Pfaden erkundet werden. Auf dem Weg standen dann diverse Skulpturen, die irgendwie themenorientiert das Motto dieses Pfades darstellen sollten. Wirklich seeehr prickelnd. Höhepunkt war dann die riesige Löwenkopf-Statue, die man ersteigen konnte. Das versteht der Singapurianer also unter Vergnügung.

Im Park gibt's noch ein Aquarium, das auch Unterwasserwelten und Haie usw. bieten soll. Dort sind wir aber nicht mehr rein, da uns das Geld zu diesem Zeitpunkt dafür zu schade war. Wir sind dann mit dem Bus zurück in die Stadt gefahren.

Der Löwe, Symbol der StadtDer Hafen

Eigentlich hatten wir ja für Sentosa den ganzen Tag eingeplant. Da wir nun aber schon am Nachmittag wieder im Zentrum waren, haben wir uns noch einen Teil der Orchard Road angesehen. Die Orchard Road ist für seine riesigen und prunkvollen Einkaufszentren (die Malls) bekannt. War auch ganz interessant.

Nach einem guten Mahl bei Burger King ( wirklich gut, viel mehr drauf als hier ) sind wir dann wieder zurück zum Hotel. Dort haben wir uns noch ein wenig auf Ohr gelegt und sind dann abends wieder Richtung Zentrum und Singapur River aufgebrochen. Wir wollten uns dort mal die Skyline der Hochhäuser bei Dunkelheit ansehen und noch ein gepflegtes Bier trinken.

Entlang des Singapur River haben sich auf der einen Seite alle möglichen Restaurants, Bars und Pubs angesiedelt, die alle um die Gunst des geneigten Gastes buhlen. Wenn man dort entlanggeht, wird man von allen Seiten von netten Leuten bestürmt, die einem mit den Worten wie "billig Bier", "jetzt gerade besonders günstig", "nur für Sie Sonderpreise" oder dem beliebten "Happy Hour" in den jeweiligen Laden reinziehen wollen. Manchmal waren diese Leute zwar ziemlich aufdringlich, aber allgemein nicht sehr nervig. Wir sind dann schließlich bei Harry's Bar gestrandet. Diese Bar ist eher westlich orientiert gestaltet und man konnte auch am Publikum sehen, das dort eher die Banker aus den westlichen Teilen der Welt einkehren als die Einheimischen. Schnell haben wir auch den Haken an der schönen Flusslage herausgefunden : Salzige Preise. Wir haben dort für einen Jug (Ein Jug ist ein großer Krug Bier mit 2 Pints. Also mit 1140 ml) 22 SDollar bezahlt. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln und nicht weiter drüber nachdenken.

Hochhäuser rund um den Singapur River bei Nacht

Nach ein paar Fotos der Skyline sind wir dann wieder zurück zum Hotel.

 

14.11.01 - 15.11.01 - Singapur  
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   17.11.2001 - Singapur