25.12.2003 - Der Tag an dem Australien stillstand .... oder .... am 25. Dezember in Brisbane

Wir hatten zwar alles Versucht, aber auch eine letzte viel versprechende Gelegenheit noch ein Auto für Fraser Island zu bekommen, hatte sich am Morgen zerschlagen. So mussten wir Fraser Island an diesem Morgen endgültig abhaken. Mit einer guten Portion Enttäuschung im Bauch sind wir nach Brisbane abgedampft.

 Auf der Karte sah es zwar nach einer kurzen Etappe aus, es hat sich aber ewig gezogen. Wären wir doch noch nach Fraser rüber und hätten diese Fahrt erst nachmittags beginnen können ..... na Gute Nacht Brisbane, im wahrsten Sinne des Wortes. So war es schon ganz gut, unseren ursprünglichen Zeitplan wieder aufzunehmen.

Auch auf der Fahrt verdichtete sich der Eindruck von tote Hose überall. Dort wo wir angehalten haben war alles zu und auf allen Werbeblättchen stand "Wir haben immer auf, Ja wirklich immer ........ außer am 25.12. ". Zumindest ein gutes Frühstück haben wir noch irgendwo an der Straße bekommen. In einem kleinen Cafe, wo eine Großfamilie gerade Bescherung feierte.

Was tut man, wenn man sich im Auto langweilt. Man studiert die Straßenkarte. Man erfreut sich an lustigen Ortsnamen (z.B. Gympie, Gin Gin, Kin Kin, Beerburrum etc.) oder entdeckt irgendwelche bizarren Tourist-Atrractions. In diese Kategorie fällt auch der Big Pineapple, den ich auf der Karte nahe Nambour entdeckte. So richtig  wie japanische Knipps-Touristen sind wir ganz kitschig zu dieser riesigen Ananas gefahren und haben uns gegenseitig davor abgelichtet. Was tut man nicht alles am 25.12..

Diese Riesen-Teile haben übrigens in Australien einen richtigen Platz auf dem Touristenmarkt ergattert. Jeder Ort, der denkt, er wäre für etwas ganz besonderes berühmt, baut sich etwas Riesiges an den Highway, stellt ein Schild für den Giant Lobster, die Giant Cow, den Big Pineapple auf, und kassiert Eintritt. Ich habe mich mal ein wenig im Internet umgeschaut (Langeweile, ganz klar) und habe es auf folgende (ich denke absolut unvollständige) Liste gebracht : Der Riesenhummer (mit Namen Larry Lobster), die Riesenkuh, das Riesenschaf, der Riesenpinguin, das Riesenerdferkel, die Riesenforelle, die Riesenaxt (!) und und und. Eine Auflistung ist auch hier zu finden : Big Things Gallery. Angeblich sollen beim Riesenochsen ja die Rieseneier im Wind schwingen können, was ich jedoch nicht wirklich verifizieren konnte. Aber in Australien weiß man ja nie.

Aber ich schweife ab. Nach dem erhebenden Besuch der Ananas sind wir weiter zum Australia Zoo. Der war natürlich zu (Jaaaa wir haben immer, wirklich immer auf, außer .....). Auf dem Parkplatz haben wir noch kurz die Karte studiert und mit unserem Aufenthalt sogar die Security auf den Plan gerufen. Der dachte sich bestimmt "Wie kann jemand nur auf die Idee kommen an Christmas Day hier zum Zoo zu kommen, das kann nur verdächtig sein".

 

Auf dem weiteren Weg nach Brisbane kann man auf dem schönen Tourist Way durch die Glasshouse Mountains fahren. Um mal vom Highway wegzukommen haben wir das auch gemacht. Von diesem Tourist Way kann man noch weiter zu einem Aussichtspunkt in den Bergen fahren, von dem man die umliegenden Bergkegel in schöner Panoramasicht bewundern kann.

In Brisbane sind wir zuerst auf einem Berg am Rand der Stadt gefahren (Mount Dingenskirchen, ich weiß nicht mehr) und haben bei einem kühlen Bier den tollen Ausblick auf die Stadt, welche sich schön um den Fluss herum schlängelt, genossen. Auf dem Weg in die City zum Hotel kamen wir an der XXXX-Brauerei vorbei. Yeah ! Nur hatten die leider zu. Betriebsferien ! Ok, also weiter zum Hotel. Das war schnell gefunden.

Hotel einchecken, umziehen, raus und Brisbane erkunden. Wir sind den restlichen Tag und Abend dann in Brisbane umhergewandert. Nebenbei haben wir auch noch nach einem Restaurant fürs Abendessen Ausschau gehalten. Tja, was soll ich sagen : Fehlanzeige ! Wir haben irgendwann im SevenEleven (die haben wohl wirklich keine Sekunde im Jahr zu) ein paar Chips und ein paar Sprite gekauft und uns damit ins Hotel zurückgezogen. Also der Ausklang des 25. war wirklich deprimierend.

   

 

Fazit Ostküste

Auch an dieser Stelle möchte ich ein Zwischenfazit ziehen. Natürlich war die Zeit zu kurz. Hier ein Tag da ein Tag. Hier noch ne Insel, dort noch ein Park. Natürlich. Aber das sagt man immer. Und soviel Urlaub hat kein Mensch. Aus diesem Grund : Ja, die Zeit war OK. Einer oder zwei zusätzliche Tage würden aber auch nicht schaden. Man wird keine Langeweile haben.

Der Tag durch die Tablelands war schön. Tolle Landschaft. Später in Mission Beach hätte es mehr Zeit auf Dunk Island gebraucht. Aber man muss ja die Kilometer auch irgendwie abspulen. Airlie Beach war toll. Nicht der Ort, aber die beiden Touren. Beide Male war es schön, der Tag gut gefüllt und abwechslungsreich. Wenn ich noch einmal hier in der Gegend bin, gehe ich aber wieder weiter oben in Cairns tauchen. Dort war das Riff tropischer und um einiges farbenfroher. Dies sage ich, ohne das Riff bei Airlie abzuwerten.

Ok, die Episode in Hervey Bay bzw. Fraser Island war nicht voraussehbar. Sowohl die Autopanne als auch unser Erlebnis mit dem Wüterich. Das wir so halt nur einen halben Tag auf der Insel hatten, konnte ja keiner ahnen. Dann hat der Christmas Day zugeschlagen und eine eventuelle weitere Chance auf Fraser zerschlagen. Natürlich ist so etwas im Zeitplan nicht aufzufangen, wenn man nicht gerade alle Zeit der Welt hat.

Aber davon abgesehen. Wir waren auch recht blauäugig. Man hätte sich denken können, das an Weihnachten die ganze Welt auf Fraser ist. Man hätte vorbuchen sollen. Aber das hätte uns vom Zeitplan auch wieder zu sehr eingeschnürt. Tja, wie man es macht, macht man es falsch.

Allgemein würde ich nächstes Mal die Weihnachtstage für den Urlaub meiden. Wir wurden bis auf den 25. zwar nicht behindert, es lief aber zumindest am 26. auch recht schleppend. Es läuft um diese Tage herum ebenfalls alles etwas langsamer.

Mit dem Abschnitt Ostküste ging auch die Zeit des Motelsuchens am Abend vorbei. Das würde ich immer wieder so machen. War alles perfekt. Wir haben immer genügend Zimmer gefunden. Es war zumindest immer überall genug frei (auch an den Weihnachtstagen) um noch in der Position zu sein, Preise zu vergleichen. Wir sind auch nirgendwo richtig reingefallen. Alle Motels haben sich am gewohnten Standard orientiert. Wir haben preislich bei allen Übernachtungen immer so im Bereich 60 bis 70 Dollar (pro Nacht pro Zimmer) bezahlt.

Also Fazit vom Fazit : Das, was wir uns vorgenommen hatten, haben wir erreicht. Alles darüber hinaus war Zugabe. Ich bin zufrieden.

 

24.12.2003 - Fraser Island
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