20.02.2007 - Tongariro Crossing - Einmal Mordor bitte

Heute Nacht nicht so viel geschlafen. Unser Zimmer ist zur Straße hin und dort fahren sehr viele LKWs her. Anscheins ist dieser Highway 4 die einzige Verbindung von hier nach da und deshalb eine sehr stark befahrene Strecke. Naja. Kann man nix machen.

Frühstück war gut. Alles da was man braucht.

Wir hatten gestern Abend noch beim Einchecken kurz mit dem Mann gesprochen und die möglichen Aktivitäten für die nächsten beiden Tage abgeklopft. Wir wollten auf alle Fälle die Tongariro Crossing machen. Eine der beliebtesten Wanderungen hier im Park, die einen tief rein ins Gelände und hoch zu den Vulkanbergen führt. Wir hatten mit dem Scheffe des B&B gestern schon einen Transport dafür klargemacht.

   

Wir wurden dann auch recht pünktlich (und sehr früh) bei unserer Unterkunft abgeholt und mit vielen anderen zum Startpunkt der Wanderung am Ende der Mangatepopo Road gebracht.

Die Wanderung führt einen dann in ihrem Verlauf über erstarrte Lavaflüsse, einen Kraterboden, aktive Geothermalzonen, ruhigen, blauen und grünen Seen und Grasland mit Busch. Aber erst mal der Reihe nach :

   

Der Start der Wanderung ist recht stressfrei. Man geht vom Parkplatz aus recht moderat zum Fuß der Berge. Dies ist nicht weiter wild. Das Ambiente ist jedoch ziemlich klasse. Schon hier unten ist alles im Vulkanlook dekoriert. Klippen, geröllige Berghänge, Lavaflüsse und Lavafelder inklusive. Die Landschaft ist sonst komplett vegetationslos. Dann wird es ziemlich schnell sehr stressig. Denn am Fuß der Berge beginnt der Aufstieg auf den Mangatepopo Saddle. Dieser ist sehr steil und hier werden in kurzer Zeit auch die meisten der 750 Höhenmeter des ganzen Weges absolviert.

Die Sonne brennt, das Haar sitzt :-) Nach diversen Stopps auf dem Weg oben auf dem Saddle erst mal einen langen Verschnaufer eingelegt. Hier hab ich auch seit langem nochmal die Sonnencreme rausgeholt. Hier oben auf dem Berg kam mir die Sonne nochmal extra intensiv vor. Vom Saddle aus kann man sich entscheiden, ob man als kleinen Seitenabstecher (2km, 600 Meter Aufstieg) auf dem Mount Ngauruhoe steigen möchte. Stephan hat diesen Aufstieg gewagt, wohingegen ich den "normalen" Weg weitergegangen bin.

   

Von hier oben auf dem Saddle beginnt die einfache Durchquerung des South Crater. Eine riesige, geröllige, vegetationslose Pfanne. Wenn man am Ende mal einen Rückblick nimmt, dann kommt einem das Bild irgendwie vor, als wenn man auf dem Mond wäre.

Am Ende des Kraters gibts dann noch einen kleineren Aufstieg auf den Red Crater, wobei man nun die letzten Höhenmeter absolviert. Ab hier gehts dann nur noch bergab. Dort oben kurz vor dem Red Crater geht nach links noch ein nicht näher gekennzeichneter Weg ab, der weiter über die Berge bis ins Nirgendwo weitergeht. Ich bin diesen Weg noch eine Dreiviertelstunde weitergegangen und habe dort dann eine Mittagspause eingelegt. Hier, abseits des Weges, hat man auch seine Ruhe, da ist kein Mensch mehr. Apropos. Wenn schon im Reiseführer der Abel Tasman als Wanderautobahn bezeichnet wird, dann ist das hier auf der Crossing aber auf alle Fälle eine Autobahn mit mindestens 15 Spuren. Die Leute reihen sich als lange Kette durch die Berge, alleine ist man nie. Gut. Es hat jetzt nicht wirklich gestört, wer aber eine Abneigung gegenüber Mitwanderern auf der Strecke hat, der sollte sich was anderes ausdenken.

   

Ab dem Red Crater geht es runter zu den Emerald Lakes und dem Blue Lake. Hier oben liegt ein penetranter "Faule-Eier"-Geruch in der Luft. Der Qualm, der aus den ganzen Erdspalten aufsteigt ist bestimmt auch nicht wirklich gesund.

Der Rest des Weges geht dann moderat abwärts über die Berghänge durch Grasland und durch hohe Grasbüsche, bis runter in den Wald und weiter zum Parkplatz an der Ketehahi Road. Teilweise war der Abstieg, zumindest für meine Knie, anstrengender als der Aufstieg. Die Stufen in den bergabwärts-Etappen sind teilweise recht hoch und ein wenig unbequem zu gehen.

   

Auf dem Parkplatz am Ende war ich schon ziemlich groggy. Der Bus war dann pünktlich da und hat uns auch wieder vor unserem B&B abgesetzt. Nachdem wir uns von Staub und Schmutz befreit hatten sind wir wieder nach National Park gefahren. Diesmal sind wir in die Pizzeria im Ort (Basecamp heißt die). Dort gabs heute alle Pizzen zum Mitnehmen für die Hälfte und so haben wir uns Pizzen eingesackt und nebenan im National Park Hotel noch ein paar Bier gekauft.

Dies ergab dann einen schönen Abend auf dem Balkon mit Pizza und Bier. Sehr schön. Ach so. Pünktlich nachdem wir wieder daheim waren und die Pizzen ausgepackt hatten fing es draußen an zu schütten, das man die Hand vor Augen nicht mehr sehen konnte. Puh. Glück gehabt.

Der Abend ging dann gaaanz ruhig mit ner Folge Emergency Room und Doctor House im TV zu Ende.

 

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   21.02.2007 - Forgotten World Highway, Wangamomona