25.02.2007 - Coromandel Halbinsel - Erkundung bis zur Nordspitze

Nettes Frühstück gehabt an diesem Morgen. Mit unseren Gastgebern gabs dann noch ein längeres Schwätzchen über die Farm und über Gott und die Welt. Anschließend haben wir uns aufgemacht um die Coromandel Halbinsel zu erkunden.

Wir hatten uns ein paar Karten besorgt und eine grobe Route geplant. Allerdings wäre das garnicht notwendig gewesen, denn je weiter man rauf zum Nordteil der Insel kommt, desto weniger Straßen stehen zur Auswahl. Irgendwann hat man gar keine Wahl mehr und muss die eine Straße nehmen die da ist.

Wir sind von unserer Farm aus über Coroglen dann erst mal auf die andere Seite der Insel nach Coromandel gefahren. Dafür haben wir die Strecke über die sogenannte "309-Road" genommen, da diese zum einen die landschaftlich schönere Strecke und zum anderen die kürzere Strecke war. Wenn man die 309-Road nimmt, dann kommt man in den Bergen auch an einem uralten Kauri-Wald vorbei, der wohl ganz toll sein soll. Da haben wir aber nicht gestoppt, da wir noch mehr Programm vor uns hatten.

   

Irgendwann in Coromandel angekommen haben wir unser Auto irgendwo abgestellt und sind erst mal die Hauptstraße hoch und runter gegangen. Irgendwie ein wirklich hübscher Ort. Viele kleine und alte Häuschen, teilweise recht bunt bemalt. Eigentlich nur kleine Lädchen und ein paar Cafes und Bars.

Am Rand des Ortes liegt die "Driving Creek Railway", eine Schmalspureisenbahn die Besucher durch die Gegend gondelt und dabei wunderschöne Landschaften durchfährt. Wir sind kurz noch hingefahren. Aber die Bahn fährt nur zu bestimmten Zeiten über den Tag verteilt. Die nächste Abfahrt sollte erst in anderthalb Stunden sein und so lange wollten wir nicht warten. Also sind wir erst mal ohne Bahnfahrt weiter.

   

Wenn man aus Coromandel nach Norden herausfährt kann man sich entscheiden zwischen zwei Routen. Ostwärts die Küste entlang zur Nordspitze oder westwärts. Wir haben uns für den Westen entschieden und sind der Straße die Küste entlang gefolgt. So langsam wurde es immer einsamer. Irgendwann war dann garkeiner mehr unterwegs. Spätestens im kleinen Ort Colville, dem letzten Außenposten vor dem Nirgendwo, waren Begegnungen auf der Straße eine rare Angelegenheit.

In Colville haben wir nochmal gestoppt und uns im örtlichen Cafe einen ebensolchen gegönnt. Hinter Colville hört dann auch schnell die geteerte Straße auf und der Rest des Weges bis wo auch immer hin ist Gravelroad. Ab hier sind dann auch auf der Karte keine Orte mehr eingetragen. Wir konnten auf unserer Karte auch nur noch sehen, welche Buchten hier und da umrundet wurden. Da gibts dann zum Beispiel Colville Bay, Fantail Bay oder Fletcher Bay. Es gab zwar überall an den unwegsamsten Ecken noch ein paar Häuschen aber nix mehr was wie eine größere Ansiedlung ausgesehen hätte.

   

Eigentlich ließ sich die Strecke hier oben doch noch recht gut fahren. Wir hatten schon schlechtere Gravelroads die Wochen zuvor. Irgendwo oben schon fast am Ende der Straße an der Nordspitze angekommen, wurde der Weg ein kleines Stück recht schlecht. Aber immer noch ohne große Probleme befahrbar. Ach so ja. Die Straße hört hier oben dann wirklich auch auf. Es gibt um die Nordspitze rum keine Verbindung mit der anderen Seite der Insel. Einzig ein Wanderweg, der Coromandel Walkway, ist als Verbindung vorhanden.

Von diesem Coromandel Walkway sind wir dann auch noch ein kleines Stück gegangen. Der Weg führt vom Ende der Straße hinauf auf die Hügel und über die Viehweiden an der Küste entlang etliche Kilometer (20 oder 30 glaube ich) zum Ende der anderen Straße, die von Osten her hier hochkommt. Da es also eine Art One-Way-Wanderweg ist, sind wir nach einem guten Stück auch umgedreht und zurückgegangen. Ach übrigens. Die Sonne brannte heute wieder mit bester Absicht heiß auf uns herunter. Mit anderen Worten : Superwetter heute wieder. Allerdings war es hier oben im hohen Norden der Coromandel Halbinsel direkt an der Küste doch unglaublich windig. An ungeschützten Stellen wäre man fast weggeflogen.

   

Nach dem kleinen Abstecher zu Fuß auf dem Walkway war es nun auch schon Nachmittag und wir wollten langsam umdrehen. Das erste Stück mussten wir wohl oder übel so zurück wie wir gekommen waren. Irgendwo kurz vor Colville gibt es noch eine kleine Querverbindung zur östlichen Route. Man trifft dann auf die Straße, die nach Port Charles führt. Diesen Weg haben wir genommen und sind so also die Ostroute auf der anderen Seite der Insel zurückgefahren. Alles übrigens noch Gravelroad. Auch hier ist nix geteert. Man kommt hier in wilder Berg- und Talbahn immer wieder an netten Aussichtspunkten vorbei, die weite Ausblicke über die ganze Insel bieten.

   

Kurz nach 18 Uhr sind wir dann wieder in Coromandel City aufgeschlagen. Ich muss schon sagen, das gegen Ende die endlose Fahrerei auf den Gravelroads doch recht anstrengend war und schon ein wenig genervt hat. Nichts desto trotz kommt man durch wunderschöne Landschaften auf dieser Tour. Interessant auch, das so einsam und verlassen es auch ist und so abgelegen es nur sein kann, immer überall noch irgendwo kleine Häuser im Busch standen. Die Leute müssen schon ne Tagestour machen, wenn die mal einkaufen wollen.

In Coromandel hatte der örtliche Tante Emma Laden noch offen und dort haben wir uns mit den nötigen Utensilien für ein zünftiges Barbecue eingedeckt. Auf unserer Farm hatten wir nämlich nen großen Barbecue Grill entdeckt, den wir nach Absprache mit unseren Gastgebern auch benutzen durften. Also haben wir uns mit Fleisch, Grillsoßen und und und eingedeckt und am Abend dann mal ein wenig gegrillt. Die Frau im Laden meinte auch direkt, als wir den Kram an der Kasse ausbreiteten, das wir nen guten Tag für ein tollen "Barbe" gewählt hatten. Sie hat uns auch gleich noch ein paar Sachen empfohlen (Soßen, Tomaten, Zwiebeln, gutes Bier) die man unbedingt für ein Barbecue haben müsste.

   

Nach dem langen auf Gravelroads durchgeschüttelten Tag im Auto war der Abend bei einem schönen Bierchen im Sessel am Grill wirklich eine willkommene Abwechslung. Ach so, geschmeckt hats natürlich auch sehr gut. Ich kann die Barbecuesoße "the big chunky stile" aus dem Coromandel-Laden nur empfehlen :-)

 

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   26.02.2007 - Auf ins Nordland