03.09.2004 - Yellowstone Extreme Geyser Watching
 

Heute Morgen bin ich früh aus dem Bett gefallen. Irgendwie war die Bude recht hellhörig. Außerdem sind die Leute anscheinend extra oft bei uns vor der Tür laut redend vorbeimarschiert. Einen Vorteil hatte es, wir sind für unsere Verhältnisse recht früh in die Pötte gekommen (sagen wir mal so gegen 9 Uhr).

Heute war es endgültig Zeit für die lange Hose und den Pullover. Es hatte gefroren. Wir hatten uns vorgenommen den Park in zwei Etappen zu erkunden. Heute sollte der untere Loop dransein. Bei einem Blick auf die Straßenkarte des Parks wird man unweigerlich an eine riesige Acht erinnert. Es gibt also zwei Rundwege, die sich an einer Stelle überschneiden. Ein Loop geht nach Norden, der andere nach Süden. Wir wollten heute den südlichen Rundweg machen.

Ab der Kreuzung hinter dem Parkeingang haben wir uns nördlich Richtung Norris Geyser Basin gehalten. Schon auf dem Weg dorthin konnte man alle paar Meter stoppen und hier eine heiße Quelle, einen dampfenden Teich, ein fauchende Dampfspalte und und und bewundern. Schon kurz hinter der Parkeinfahrt war dann auch schon wieder der erste Tierstau. Diesmal standen zuerst Büffel auf der Straße, der nächste Stau galt dann einer Herde Rehe mit kapitalem Hirsch.

Am Norris Basin angekommen haben wir den großen Rundweg begonnen. Hier wird man auf einem Plankenweg quer durch das Becken an den interessantesten Geysiren und Quellen vorbeigeführt. Es hat mich überrascht, das jeder Geysir seinen eigenen Charakter hatte. Eigentlich müsste man ja sagen : OK, die spucken alle Wasser, also alles das Gleiche. Aber das stimmt nicht. Jeder Wasserspucker hat dies auf eine andere Art gemacht und es sah auch immer anders aus. Hier gibt es auch den größten bzw. höchsten Geysir. Wenn er denn mal ausbricht soll er über 100 Meter in die Luft gehen. Das letzte Mal hat er dies im Oktober 03 getan.

Das ganze Becken war super interessant und man hätte sich bestimmt auch einen ganzen Tag hier aufhalten können. Da wir aber noch mehr auf dem Programm hatten, ging es zuerst mal weiter zum Grand Canyon of the Yellowstone und zu den Upper und Lower Falls. Der Park hat nicht nur seine dampfenden und fauchenden Attraktionen. Es gibt auch viel Natur und tolle Landschaften. An den Overlooks der Wasserfälle gibts tolle Ausblicke in die Schlucht und die umliegenden Wälder.

Nächster Punkt auf der Tour : der Mud Volcano. Ein großer blubbernder Schlammtopf mit kochendem Schlamm der munter mit lautem blub blob bluuub vor sich hinkocht. Man kann hier noch ein wenig rumlaufen. Weiter den Berg hoch gibts noch ein paar andere heiße und dampfende Attraktionen. Überall entlang des Weges standen und lagen Büffel, die sich anscheinend von dem ganzen Fußvolk recht wenig gestört fühlten. Gute Gelegenheit für Fotomotive.

   

Weiter auf dem Weg gab es außer toller Landschaft und für eine ganze Zeit den Yellowstone Lake nicht viel zu sehen. Mit ein paar kurzen Abstechern sind wir dann auch recht zielgerichtet wieder zum Old Faithful gefahren. Wir hatten uns ja gestern schon des Basin hier vorgenommen. Dort angekommen waren wir auch gerade pünktlich um einen weiteren Ausbruch des Alten Getreuen zu sehen. Wir haben uns dann auf die Wanderung durch das Basin begeben. Hier geht es ebenfalls auf einem Plankenweg kreuz und quer durch die Landschaft.

Auch hier muss ich wieder feststellen, das jeder Geysir und jede dampfende und fauchende Erdspalte ihren eigenen Charakter hatte und es nicht langweilig wurde immer mehr davon zu sehen. Nach mehreren kleineren Ausbrüchen von diversen Geysiren haben wir uns noch ein wenig beim Sawmill Geyser aufgehalten, da dieser gerade munter am rumspritzen war. Während dieser Wartezeit konnte man sehen, das sich weiter Abseits beim Castle Geysir plötzlich dicke Dampfwolken zeigten. Schon auf dem Weg dorthin gings dann richtig los und der Geysir startete seinen täglichen Ausbruch. Dieser Geysir sprüht fast so hoch wie der Faithful, dafür aber immer gute 20 Minuten lang. Wenn ihm das Wasser ausgegangen ist, faucht er noch gute 40 Minuten Dampf in die Luft. Wir haben uns dieses Schauspiel sehr lange angesehen und meiner Meinung nach kann der Faithful hiergegen nicht ankommen. Sehr sehr schön. Man muss nur halt Glück haben, das man gerade in der Nähe ist.

Wir sind dann noch weiter bis zum Morning Glory Pool gegangen. Dies ist, glaube ich, kein Geysir sondern "nur" ein heißer Pool. Dafür leuchtet er in den schönsten Farben. Das hat wohl etwas mit Bakterien und Mineralien im Wasser zu tun.

Auf dem Rückweg fing es schon an zu dämmern und am Faithful Inn angekommen war es schon recht dunkel. Hier haben wir noch einen Tisch für den anderen Tag bestellt. Ein wenig dekadent, aber man ist ja schließlich im Urlaub. Nach einem verdienten Bierchen haben wir uns dann auch auf den Heimweg gemacht. So viel Geysir-Sightseeing macht groggy.

Wir haben dann noch West Yellowstone ein wenig unsicher gemacht. Erst mal die einzelnen Restaurants ausgekundschaftet und uns dann für einen Laden an der Hauptsraße nicht weit vom Hotel entfernt entschieden. Nichts besonderes, normale Küche mit allen möglichen Burgern und Kram. Dafür einigermaßen billig.

 

 

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