02.09.2004 - Auf zum Yellowstone - Hallo Yogi Bär
 

Auf den Yellowstone Nationalpark hatte ich mich die ganze Zeit schon gefreut. Nachdem ich so viel über die Geysire und heißen Quellen und die Tierwelt dort oben gelesen hatte, konnte das nur gut werden. Außerdem, irgendwo springt ja auch noch der Yogi Bär rum :-)

Vorher jedoch mussten wir eine ganze Menge Meilen hinter uns bringen, um dorthin zu kommen. Bei bestem und vor allem heißem Wetter sind wir aus dem Großraum Salt Lake City auf der 80 ein wenig nach Westen raus und dann über die Straßen 189 und 191 nach Norden. Die Landschaft war nicht wirklich aufregend. Endloses Nichts wechselte sich mit endloser Prärie ab. Hin und wieder hatte jemand einen Ort dorthin geworfen. Diese Örtchen machten aber auch teilweise einen recht trostlosen Eindruck (was ich mich nur gefragt habe, was machen die wenn die mal einkaufen müssen ? Müssen die immer 4 oder 5 Stunden fahren bis die mal in einer großen Stadt sind ?).

Nach schier endloser Fahrt sind wir am späten Nachmittag durch Jackson gekommen. Nach der langen Einsamkeit auf dem Weg erschien uns dieser Ort schon regelrecht überlaufen. Auf den ersten Blick war zu erkennen, das es hier wohl recht touristisch zuging. Hier wird mit allen Mitteln eine Art rustikale Westernvergangenheit aufrecht erhalten.

Durch Jackson geht es geradewegs zum Grand Teton Nationalpark, sozusagen dem Vorhof zum Yellowstone. Leider muss ich zugeben, das wir uns um diesem Park nicht groß gekümmert haben. Wir sind einfach durchgerauscht, denn immer noch waren es etliche Meilen bis zum Tagesziel. An der Rangerstation haben wir nur einen Nationalpark Pass gekauft, der uns im Verlauf der Reise noch gute Dienste leisten sollte.

Auf der 89 gelangt man geradewegs zum Südeingang des Yellowstone National Park. Wir hatten geplant in West Yellowstone unterzukommen, welches (wie der Name schon andeutet) am Westportal des Parks liegt. Auf dem Weg dorthin kommt man auch unweigerlich am Old Faithful vorbei. Der Old Faithful ist ein vorhersagbarer Geysir. Er ist Teil eines großen Geysirbeckens mit unzähligen anderen heißen Quellen und Wasserspuckern. Direkt daneben liegt auch das berühmte Old Faithful Inn (Link). Ein großes Hotel (mittlerweile 100 Jahre alt) komplett aus Holz erbaut.

Auf der Fahrt vom Südeingang Richtung Westen haben wir erst einmal nur viele scheinbar verdorrte und zerstörte Wälder gesehen. Teilweise ganze Berghänge nur mit verdorrten Holzstümpfen. Den Grund dafür haben wir aus der Parkzeitung entnommen : Hier hatte es gebrannt. Der ganze Park war in diesem und im letzten Jahr von starken Bränden heimgesucht worden. Ganze Teile des Parks waren davon betroffen.

Auf dem weiteren Weg gab es auch schon kurze Blicke auf dampfende Wiesen oder irgendwo an einem Berghang kam Dampf aus dem Boden. Das machte schon richtig Vorfreude auf die richtigen Geysirbereiche des Parks. Weil wir nun schon einmal hier waren, haben wir am Old Faithful gestoppt. Überraschend viel Infrastruktur gibt's hier. Neben dem Hotel, gibt's noch Lodges, ein Geschäft, die Visitor Info und sogar irgendwelche Hospital-Services. Die Übernachtungspreise im Old Faithful Inn sind zwar jenseits von Gut und Böse, aus Spaß haben wir aber mal gefragt. Ergebnis : voll belegt bis in die weitere Zukunft.

Nach einem kurzen Rundgang waren wir live beim Ausbruch das Old Faithful dabei. Das restliche Geysirfeld sah schon mal sehr interessant aus. Ein Besuch morgen war gebongt. Ein paar Wassertümpel noch angeschaut und ein wohlverdientes Bierchen im Inn waren aber dann das Ende des heutigen Programms. Außerdem war es übel kalt. Schon ein wenig anders als in Salt Lake.

Auf dem Weg zum Parkausgang West gab's dann noch ein paar kurze Episoden mit der heimischen Tierwelt. An jeder zweiten Kurve standen irgendwo Hirsche, Rehe oder Bisons auf oder an der Straße. Unglaublich. Entsprechend viel Stau war auch überall, da die Leute (so wie wir auch) angehalten sind und wie wild Fotos verknipst haben. Endlich in West Yellowstone angekommen stand Quartiersuche an. Nachdem wir in drei Motels an der Hauptstraße gefragt hatten, haben wir uns für die Travel Lodge entschieden. Nichts berauschendes, aber ein Dach über dem Kopf. Außerdem hatte ich den Eindruck, das es für das Preisniveau hier im Ort doch noch bezahlbar war.

Da jetzt alle Beteiligten nach dem langen Tag ziemlich groggy waren haben wir es nur noch zum Mc Donalds und einem Sixpack von der Tanke geschafft.

 

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