29.09.2004 - Alcatraz
 

Was haben Al Capone, Clint Eastwood und ich gemeinsam ? Wir waren alle auf Alcatraz :-)

Ich hatte die Tickets schon länger vorher übers Internet bestellt. Angeblich sollte das auch notwendig sein, da diese Touren wohl sehr weit im Voraus ausverkauft sind. Als wir an dem Tag zum Pier kamen, wussten wir auch warum. Massen von Menschen, die im halbe Stunden - Takt auf die Insel befördert wurden.

  

Ich hatte ja schon die schlimmsten Bedenken, das man wie in Köln in der Hohen Straße vor Weihnachten durch die Gänge geschoben wird. Aber so schlimm war es dann doch nicht. Ein wenig knubbelte es sich beim Aussteigen aus dem Schiff, danach hat es sich aber recht angenehm verlaufen.

Man kann übrigens so lange auf der Insel bleiben, wie man möchte. Man kann sich also genug Zeit nehmen alles zu sehen. Leider sind viele Bereiche der Insel nicht frei zugänglich. Ein großer Teil der noch stehenden Gebäude sind wegen Baufälligkeit gesperrt. Der ganze hintere Teil der Insel mit Industriegebäuden und Heizungszentrale (dort wo Sean Connery in The Rock reingekommen ist) ist komplett gesperrt. Zur San Francisco Skyline hin sind auch nur noch ein paar große Geröllhaufen, die mal Gebäude waren. Das einzige, was noch aktiv in Schuss gehalten wird, ist der Zellentrakt.

  

Bei Betreten des Zellentrakt durch den offiziellen "Tour"-Eingang erhält man eine Art Walkman, mit dem man sich auf die sog. Audiotour machen kann. Der kleine Mann im Ohr erzählt (übrigens auf deutsch) dann wohin man zu gehen hat und was man dort sieht. Die ganze Sache ist angereichert mit Anekdoten und "berühmten" und "berüchtigten" Geschichten und wirklich interessant. Es wird auch erklärt, was wann wo passiert ist, wie die Zellenblöcke organisiert waren und so weiter. Die Tour führt quer durch den Zellentrakt in die Küche und zurück über die Einzelhaftzellen und die ehemalige Bibliothek zurück zu den Zellen.

Man kann den Vortrag jederzeit unterbrechen, sich etwas genauer ansehen und dann fortsetzen. Alles in allem sehr schön gemacht uns echt lohnenswert. Ich fand es sehr interessant und war doch von der Kargheit der Zellen (manche kann man auch betreten) sehr beeindruckt. Ich hätte es mir aber größer vorgestellt. Es wurde gesagt, das hier maximal so um die 250 Schwere Jungs einsaßen. Ich hatte immer den Eindruck, das dies eine riesig große Anlage gewesen war. Wie man sich irren kann.

  

Man sieht übrigens auch die Zellen und die selbst gegrabenen Löcher des letzten großen Alcatraz Ausbruches (der mit Clint Eastwood in der Hauptrolle ja auch verfilmt wurde).

In den Katakomben nahe des Piers kann man noch einen recht interessanten Film sehen, der alle halbe Stunde gezeigt wird. Er hat zwar grausliche Bildqualität, aber der Inhalt ist interessant. Es wird die Geschichte von Alcatraz erzählt.

  

Wir haben uns auch länger dort aufgehalten wie gedacht. Abfahrt aus SF war um 12 Uhr, gegen 16 Uhr waren wir wieder zurück. Wir haben uns dann nochmals per Cable Car zum Hotel zurückbewegt (wieder sehr amüsant die Fahrt) und unser Auto aktiviert. Wir wollten uns die Golden Gate Bridge heute noch mal genauer ansehen.

Wir sind wieder durch Presidio zur Brücke gefahren und von dort auf die andere Seite. Die Richtung aus San Francisco raus kostet keinen Maut. Die Gegenrichtung jedoch 5 Dollar. Auf der anderen Seite der Brücke ist direkt ein großer Aussichtspunkt. Von dem war aber auch im Wesentlichen nur Nebel zu sehen.

Irgendwie wollten wir versuchen auf die Hügel oberhalb der Brücke zu kommen. Zuerst sind wir aber, weil's gerade in unserer Richtung war, weiter nach Sausalito gefahren. Der Ort ist ruhig und schön (mein erster und oberflächlicher Eindruck, wir waren nicht lang da). Am Hafen (kann man das so nennen ?) haben wir uns die teilweise riesigen, noblen, verkommenen und verrückten Hausboote angesehen, die dort überall liegen.

  

Auf dem Rückweg haben wir knapp vor der Brücke noch den richtigen Abzweig erwischt, um in die Hügel zu fahren, die die Brücke überragen. Der erste Aussichtspunkt ist die Stellung der Abwehrkanonen die früher mal die Bucht geschützt haben. Irgendwas mit "Battery" glaube ich. Von hier aus hat man einen hervorragenden Blick auf die Brücke. Wenn man durch den Nebel etwas erkennen kann. Heute hatten wir auch kein Glück und haben nur kurze Blicke auf die massiven Pfeiler und Teile der Brücke bekommen. Schade.

Weiter hochfahren machte auch keinen Sinn. Kurz vor dem "Gipfel" standen wir in einer dicken Nebelschicht, durch die man gar nichts mehr sehen konnte. Also haben wir diese Sache dann auch abgebrochen.

Zurück in der Stadt (um 5 Dollar Maut ärmer) haben wir noch mal unseren Mut zusammengenommen und sind noch mal ein paar Straßen weit rumgewandert um ein schönes Lokal fürs Abendessen zu finden.  Und tatsächlich. Zwei Straßenecken weiter haben wir einen Mexikaner gefunden, der gar nicht mal schlecht aussah. Es war auch sehr gut und reichlich. Super. Und vor allem, hier wurden keine 18 % Tip wie selbstverständlich auf die Rechnung gesetzt ! (Weblink habe ich keinen gefunden. Der Laden heißt Fina Estampa und liegt Ecke Van Ness/Geary Street. Ach so und ich habe festgestellt, es war nicht mexikanisch sondern peruanisch !)

  

 

         San Francisco    


Home

        nach Hawaii