28.09.2004 - San Francisco - Zu Fuß und per Cable Car durch die Stadt
 

Nun wollten wir die Stadt auch ganz genau erkunden, nämlich zu Fuß. Von unserem Hotel sind wir zur Lombard Street um noch mal den Zickzackkurs in Augenschein zu nehmen. Auch heute waren hier recht viele Touristen anwesend, die fasziniert ihre Bilder schossen (ok ok ok, wir waren auch Touristen und wir haben auch Bilder gemacht, ich geb's ja zu). Von hier aus ist es nicht weit bis zum Cable Car Museum. Dieses ist kein richtiges Museum, es ist vielmehr die Antriebszentrale aller Cable Cars. Von hier aus werden alle Stahlseile bewegt, die in der halben Stadt unter den Straßen verlegt sind.

Ein riesiges System aus gigantischen Antriebsaggregaten und Walzen und Umlenkrollen sorgt dafür, das sich die Stahlseile in den Straßen immer bewegen und die Bahnen fortankommen. Man kann diese Antriebe sehen und sieht auch im Keller die großen Umlenkrollen, die die Seile in alle Himmelsrichtungen verteilen.

Es gibt natürlich auch noch eine Ausstellung mit alten Cable Car Relikten. Sonst würde es sich ja nicht Museum nennen. Außerdem wird hier die Technik der Bahnen recht anschaulich erklärt. Wenn man sich erst mal an den Lärm dort gewöhnt hat, ist es wirklich interessant. Wir haben uns hier noch ein wenig aufgehalten und die (ich sage es noch mal) interessanten Installationen genau angeschaut. Wir sind jetzt sozusagen Cable Car Experten. Wenn jemand einen Telefonjoker braucht, bitte anrufen :-)

Ach so. Um es nicht zu vergessen. Das Cable Car Museum kostet übrigens keinen Eintritt und ist damit in Amerika eine besondere Ausnahme, da man normalerweise bei der Besichtigung jeder Kaffeekanne zur Kasse gebeten wird.

Direkt um die Ecke haben wir es sogar fertig gebracht eine Cable Car zu erwischen, die nicht bis unter die Decke voll gestopft war. Ich kann sagen, auf dem Trittbrett draußen auf ner Cable Car mitzufahren ist ein tolles Erlebnis. Das gehört zu San Francisco dazu wie die Golden Gate. Es war herrlich. Ich kann jetzt gar nicht mal sagen warum genau. Aber ich war sehr gut unterhalten. Interessant ist auch, was der Bahnführer doch einen sehr anstrengenden Job hat. Dauernd ist er mit seinen Hebeln am hantieren um hier zu bremsen um dort wieder das Kabel zu greifen und zu bremsen und und und.

In jeder Bahn fährt auch immer einer mit der kassiert (eine Fahrt, egal wie weit, kostet 3 Dollar). Der gute Mann kommt aber immer erst gegen Ende der Fahrt (so war es jedenfalls zweimal bei uns). Wenn man also nur zwei oder drei Stationen fährt und dann wieder abspringt, ist die Chance groß, das man nix bezahlt. Wir sind bis zur Endstation irgendwo am Union Square gefahren. Die Leute standen für die Fahrt in die Gegenrichtung schon an wie im Phantasialand an der Wildwasserbahn (ab hier noch 60 Minuten ...). Also da wüsste ich meine Zeit in SF besser zu verbringen als 3 Tage auf ne freie Cable Car zu warten.

Wir haben uns noch die umliegenden Geschäfte angeschaut. Stephan wollte unbedingt in die Schuh- und Sportläden, ich hab mich eher an die CD-Läden und den Virgin Mega Store (Apotheeeeeke, Achtung Wucherpreisalarm) gehalten.

  

Von hier sind wir Richtung Chinatown abgebogen und haben uns ein wenig ins "ausländische" Leben gestürzt. Ist schon lustig, wie sich innerhalb von einem Straßenzug das Bild so verändern kann.  Einmal zu dem großen spitzen Hochhaus abgebogen und schon war die San Francisco Brewery gefunden, die uns eine kleine Pause von der Latscherei und ein kühles Bier spendierte. Mit dem Wirt sind wir noch ins Gespräch gekommen. Er war auch kein "San Franciscoer", er kam aus Irland.

Von hier aus ging's zurück zur Fisherman's Wharf. Vorne angefangen gibt es noch das "San Francisco Maritim", eine Art Mini Nationalpark (weil man hier mit dem Nationalpark Pass reinkommt). Hier liegen mehrere historische Schiffe, die man besichtigen kann. Weiter die Straße runter gibt es allerlei Klimbimläden, Touristennepp und viele Restaurants. In einer Arkade haben wir eine Kneipe (Jacks at the Cannery) gefunden, die doch tatsächlich über 80 Biere "on tap", also gezapft, haben. Mehrere Biermarken später sind wir weiter und dann auf die Seelöwen gestoßen. Wir haben sie nicht sofort gesehen, aber die ganze Zeit den fürchterlichen Krach gehört. Es gibt dort ein Hafenbecken, wo auf mehreren Pontons unzählige Seelöwen liegen. Die wohnen da, die gehören da hin.

Recht nahe von hier hat eine andere Cable Car Linie Wendestation. Also dachten wir uns, fahren wir mit der Bahn zurück. Leider war gerade diese Linie außer Betrieb. Hier wurde renoviert. Also sind wir zu Fuß zurück gegangen. Den restlichen Abend haben wir damit zugebracht, die steilsten Berge von SF zu erklimmen. Und das ist keine Freude. Ich möchte keinem gönnen diese steilen Hügel ersteigen zu müssen. Naja, irgendwann sind wir sogar in der Nähe unseres Hotel rausgekommen. Da wir gestern bei unserer Suche nach Futter ein nettes Lokal gesehen hatten (das gestern aber zu hatte) haben wir dies direkt angesteuert. Es heißt Hotel Beresford, ist aber nach vorne hin eher so was wie ein Irish Pub. Naja Essen war OK und auch nicht zu teuer. Dafür mussten wir feststellen, das man einfach so mal eben 18% Trinkgeld schon auf die Rechnung gesetzt hatte. Fand ich schon ein wenig dreist. Hätte ich mich nicht über den Betrag am Ende gewundert, hätte ich noch mal Trinkgeld gegeben. Und vor allen Dingen : HEY ! 18 (in Worten achtzehn) Prozent !!!!

Ein wenig verärgert gab's noch ne Pulle Bier aus dem Büdchen um die Ecke und mit Aua-Füßen ging's dann ins Bett.

  

 

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